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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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über der Gasse zwischen Theater und Tempel lag, packte sie und lehnte sie an die Wand, so daß sie knapp unter das Fenster des Mädchens reichte.
    »Was ist denn da draußen los?« rief Oppia. In Conans Zimmer flackerte Licht. Er sah, daß mehrere Menschen sich an der Tür drängten.
    »Komm her und sieh selbst!« rief Conan. »Sie wollten sie holen. Wie ich dir gesagt habe.«
    Mit der Hilfe eines Jüngers kletterte Oppia aus dem Fenster. Mehrere Anhänger folgten mit Lampen und Fackeln. Oppia beugte sich über die beiden Leichen. Dann richtete sie sich auf und schaute den Cimmerier an.
    »Ingas! Dafür muß er bezahlen! Wie ist das alles gekommen?«
    »Ich bin in die Grube gegangen, wie ich dir gesagt hatte. Dort habe ich mit einigen Verbindungsmännern geredet und erfahren, daß sie wahrscheinlich heute nacht kommen würden. Da bin ich zurückgelaufen und habe gewartet. Ich wußte, sie kämen über die Dächer, weil das leichter ist, als sich durch den Tempel zu schleichen. Sobald sie die Leiter anlehnten, habe ich sie gestellt.«
    Oppia musterte die beiden Toten. »Und wie wollten sie durch die Gitterstäbe gelangen?«
    Conan verfluchte sich insgeheim. Daran hätte er denken und eine Brechstange oder ein anderes Werkzeug bereitlegen müssen. Aber blitzschnell fiel ihm eine Ausrede ein. Er deutete auf den kleinen Fetten.
    »Dieser Mann ist angeblich der stärkste Mann in Sicas. Schau dir diese Hände an. Wahrscheinlich wollte er die Stangen auseinanderbiegen.«
    »Ja, das leuchtet ein«, sagte Oppia. Dann schaute sie die beiden kräftigen Burschen an, die für gewöhnlich den Tempel bewachten. »Schafft diese Kadaver zum Fluß und werft sie hinein, damit sie bei Tagesanbruch verschwunden sind.« Die beiden schleppten die eine Leiche zum Fenster. »Nein, ihr Narren! Ich will kein Blut auf meinen Teppichen. Werft sie in die Gasse und sammelt sie dort wieder auf!« Gehorsam befolgten die beiden ihren Befehl.
    »Was ist hier los?« Jetzt kletterte auch Andolla aus dem Fenster.
    »Ingas hat sein Abkommen mit uns gebrochen, teurer Gatte«, erklärte Oppia. »Er hat zwei Männer hergeschickt, um Amata zu holen und sie zu ihrem Vater zurückzubringen. Dieser tapfere Cimmerier, den ich in unsere Dienste genommen habe, hat jetzt schon bewiesen, daß er sein Geld wert ist. Er hat die Entführer getötet, ehe sie Amatas Fenster erreichten.«
    Der Priester musterte Conan. »Oh, gut. Ingas, ach was! Ich werde einen mächtigen Fluch auf ihn schleudern. Das wird er bereuen.«
    »Wie du meinst, teurer Gatte«, sagte Oppia.
    Conan betrachtete Andolla genauer. Er war groß, in mittleren Jahren und wirkte sehr würdevoll. Wie seine melodische Stimme wirkten seine Gesten ebenfalls theatralisch, so als sei er kein Priester, sondern spiele nur die Rolle eines Priesters.
    »Hat dieser lächerliche Vorfall Aufsehen erregt?« fragte er.
    »Der Platz ist so ruhig wie immer um diese Zeit«, antwortete Conan. »Wenn die Wachen am Hauptquartier des Statthalters etwas bemerkt haben, sind sie so klug, das nicht zu zeigen.«
    »Nun denn«, erklärte Andolla, »ich muß wieder in mein Laboratorium gehen und mit den Studien fortfahren. Kümmre du dich um alles, meine Liebe.«
    »Das habe ich bereits getan, teurer Gatte«, zischte Oppia mit zusammengebissenen Zähnen. »Holt Lappen und Eimer und macht hier sauber!« befahl sie zwei verängstigten Jüngerinnen und zeigte auf die große Blutlache, die im Mondlicht glänzte. Außerdem waren noch die blutigen Schleifspuren zu beseitigen, die zum Rand des Dachs führten. »Wenn das erledigt ist, geht ihr hinunter und macht die Gasse auch sauber. Ich will morgen bei Sonnenaufgang keinerlei Spuren dieses blutigen Geschehens mehr sehen.« Die Mädchen falteten die Hände und verneigten sich tief. Sie folgten Andolla durchs Fenster. Oppia und der Cimmerier waren allein auf dem Dach.
    »Das hast du großartig gemacht, Cimmerier«, sagte Oppia. »Glaubst du, daß er es nochmals wagt?«
    »Höchstwahrscheinlich«, antwortete Conan. »Vielleicht wendet Rista Daan sich an einen anderen Bandenführer. Wenn Ingas dich für Gold verraten hat, sind andere bestimmt auch willig. Beim nächsten Mal kommen dann sicher mehr als zwei Männer.«
    »Verflucht seien sie!« stieß Oppia hervor. »Ich wünschte, ich wäre weit weg von hier. Es war ein fruchtbares Feld, doch jetzt ist es, als sei ein wildes Tier unterwegs, das sich selbst verschlingen will. Alle diese Räuberbanden kämpfen um den Kadaver dieser Stadt, teilen

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