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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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nur eine der vielen reichen Städte Aquiloniens. Selbst bei Raubzügen in den Provinzen konnte ein einfacher Soldat genügend Reichtum sammeln, um das Kriegshandwerk an den Nagel zu hängen. Allerdings hatte Conan keineswegs die Absicht, sich bald zur Ruhe zu setzen.
    »Laß mich den nächsten Humpen für dich ausgeben«, sagte ein Mann neben dem Cimmerier. Er war klein und trug eine bunte Hose, ein besticktes Wams und auf dem Kopf eine Samtmütze mit ausladenden Federn. Über der Schulter hing ihm eine kleine Harfe in einer mit Perlen verzierten Lederhülle.
    »Gern«, sagte Conan. Der Harfner winkte dem Wirt. Dieser brachte schnell den nächsten Humpen.
    »Du bist der Mann aus dem Norden, über den sich alle harten Burschen der Stadt den Kopf zerbrechen. Du hast bestimmt eine gute Geschichte zu erzählen.«
    »Ich bin ein einfacher Krieger, der sich nur um seine eigenen Angelegenheiten kümmert«, entgegnete Conan ernst.
    Der Harfner schaute ihn verblüfft an. »Und ich bin der verlorene Prinz von Khitai, auf dem Weg, wieder meinen mir rechtmäßig zustehenden Thron zu besteigen. Also, für einen Humpen dieses köstlichen warmen Ales, verfeinert mit den exotischen Gewürzen des Ostens, erwarte ich etwas mehr.«
    »Geschichte gegen Geschichte, ja?« fragte Conan.
    »Abgemacht. Was willst du wissen?«
    »Ich war den ganzen Tag nicht draußen. Was hat sich bei den Banden in den letzten Stunden getan?«
    »Nun ...« Der Mann rückte ein Stück näher. »Maxio hat verkündet, daß er hinter Ermak her ist und ihn töten will, selbst wenn er dazu Gift nehmen müßte. Der Statthalter behauptet, Maxio habe den königlichen Speicher niedergebrannt, um seinen Einbruch zu verschleiern. Irgend etwas hat Ingas' Männer in Wut gebracht. Sie laufen ständig mit finsteren Mienen und der Hand an der Waffe umher, als wollten sie alles niedermachen, was sich bewegt. Ermak erklärt, er kämpfe gern mit jedem, der ihn aus der Stadt vertreiben wolle. Alle kleinen Banden verdingen sich an die großen. Lisip macht sich Sorgen, daß dieses Chaos die königlichen Truppen in die Stadt bringt. Er will eine Friedenskonferenz, damit man sich ohne offenen Krieg auf den Straßen einigt.«
    »Irgendeine Nachricht, daß königliche Truppen auf dem Weg sind?« wollte Conan wissen.
    »Keine Spur. Aber wer weiß? In der Stadt gibt es sicher Spione des Königs. Manche denken, daß du einer bist.« Der Harfner hob die Brauen und legte den Kopf schief, als erwarte er, von Conan ein Geständnis zu hören. Als ein solches Geständnis nicht kam, fuhr er fort: »Wie dem auch sei, du hast den Erzähler gehört. Das Ansehen des Königs in Sicas steht auf so wackligen Füßen, so daß es nicht mehr lange dauern dürfte, ehe unser Monarch Kenntnis erhält, was sich in dieser Ecke seines Reichs abspielt. So, und nun deine Geschichte.«
    Conan beugte sich vor. »Du verstehst, daß du nie verraten darfst, woher du das hast.«
    Der Mann zog aus dem Wams ein kleines Medaillon, das er an einer Kette um den Hals trug. Es war das Bild eines Gottes mit einer Harfe. Er küßte das Bild.
    »Ich schwöre bei Ilas mit den Goldenen Fingern, dem Schutzgott aller Harfner.« Dann steckte er das Medaillon wieder weg.
    »Nun gut. Ich bin im Auftrag einer Persönlichkeit hier – deren Namen ich unter keinen Umständen enthüllen darf –, um festzustellen, wie hier der Wind bläst.« Der Harfner nickte und hing an Conans Lippen. »Seit Jahren bereichert sich Bombas – gemeinsam mit Xanthus – an den königlichen Steuereinnahmen. Um die Zunft der Minenarbeiter zu zerschlagen, hat Xanthus Ermaks Söldner hergeholt. Sie haben die Frauen und Kinder der Minenarbeiter entführt und halten sie als Geiseln gefangen, damit die Arbeiter nicht aufmucken. Es war Bombas, der den Speicher angezündet hat, um die Beweise für seine Unterschlagungen zu beseitigen.«
    Dem Harfner fiel beinahe der Unterkiefer herab. »Und ich habe gedacht, ich sei gut im Sammeln von Nachrichten.«
    Conan schlug dem Mann auf die Schulter. »Du sammelst Nachrichten mit den Ohren, ich mit dem Schwertarm. Meine Methode ist schneller und bringt viele Tatsachen ans Licht, die die Männer in einem normalen Gespräch nicht preisgeben.«
    »Diese Neuigkeiten sind mehr wert als nur ein Humpen Ale. Gestatte mir, dir noch einen zu bestellen.«
    Die beiden tranken und plauderten noch eine Zeitlang. Doch langsam wurde der Blick des Harfners geistesabwesend. Ab und zu bewegte er stumm die Lippen, da wußte der Cimmerier, daß

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