Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
Vom Netzwerk:
blauschwarzer Mähne und strahlendblauen Augen tauchte plötzlich auf. Er schwang ein Breitschwert, wie man es im Westen verwendete, und stürmte geradewegs auf Eldrans Gattin und seine Tochter zu! Da erschien ihm gegenüber Valtresca, doch er hatte keine Waffe. Er blickte zu Eldran hinauf und flehte ihn stumm an, ihm sein Schwert zu geben. Der König warf dem General seine Klinge hinab. Er fing sie geschickt wie ein Jongleur auf, hob das Schwert des Königs und schlug auf den Hünen mit der schwarzen Mähne ein, ehe dieser die beiden Frauen erreicht hatte.
    Als Valtresca mit der kezankischen Klinge zuschlug, löste sich der Mann plötzlich wie eine Handvoll Staub auf, die ein Windstoß fortgeweht hatte. Da wirbelte Valtresca herum und trieb die Klinge durch Eldrans Gattin und dann durch Elspeth. Eldran stieß einen stummen Schrei aus. Lamici sang und spielte wie besessen auf der Leier. Doch jetzt spielte er ein altes brythunisches Tanzlied, das man stets bei Siegesfeiern hörte.
    Die seltsame Frau, die Eldran eisern umklammert hielt, legte den Kopf zurück und lachte. Dabei zeigte sie ihre scharfen, spitzen Zähne. Dann beugte sie sich vor und schlug diese rasiermesserscharfen langen Zähne in Eldrans ungeschützten Hals. Sein Widerstand wurde schnell schwächer, als sie ihm das Blut wie ein menschlicher Blutegel förmlich heraussaugte. Er spürte, wie er das Bewußtsein verlor.
    Eldran wachte abrupt auf. Seine Adern brannten wie Feuer. Er zitterte und war schweißüberströmt. Er wollte schreien, aber seine Kehle war wie zugeschnürt, so daß er keinen Ton hervorbrachte. Er fühlte sich schwach und wußte im ersten Moment gar nicht, wo er war. Er sah alles verschwommen, doch gleich darauf wurde alles wieder deutlich. Wie lange hatte er geschlafen? Dumpf erinnerte er sich an einen grauenvollen Alptraum, eine Frau, ein Altar und ... Die Erinnerung verblaßte schnell. Einzelheiten entglitten seinem fiebrigen Verstand. Da sah er Kailash und den Heiler. Die beiden sprachen leise. Er versuchte, sich vom Bett zu erheben, doch seine Glieder waren so schwer wie Blei und gehorchten ihm nicht. Der Heiler wischte ihm die Stirn mit einem kühlen, nassen Tuch ab und sprach beruhigend auf Kailash ein. Doch der König konnte nicht alles verstehen.
    »... plötzlich aufgewacht ... er gestern ... Kräuter ... Zauberei ... Krämpfe ... finde Priester ...« Mehr verstand Eldran nicht. Dann schwieg der Heiler und verließ den Raum. Kailash beugte sich über den König und blickte ihn besorgt an. Dann legte er ihm die Hand auf die Schulter.
    »Alter Freund, sei stark ... Heiler ... zurück. Wird ihn finden ...«, hörte Eldran, ehe ihm die Augen wieder zufielen und er einschlief. Abermals durchlebte er den grauenvollen Traum. Es war wie ein wahnwitziges Theaterstück, das auf einer Bühne im tiefsten Schlund der Hölle aufgeführt wurde.
    Kailash nahm die Hand von der Schulter des Königs und lief ruhelos hin und her. Im Laufe der Jahre hatte er Eldran sturzbetrunken gesehen, ihn im Fieberwahn nach schweren Verwundungen erlebt, auch wenn er aus Erschöpfung oder wegen eines Sonnenstichs zusammengebrochen war. Doch noch nie zuvor hatte er den Freund so schnell, ohne jede Vorwarnung, wegen einer Krankheit dahinsiechen sehen. Gestern hatte der König zwar etwas blaß ausgesehen, doch keineswegs so gespenstisch bleich wie heute. Er schlief sehr unruhig, warf sich hin und her und schrie mehrmals laut auf. Der Heiler konnte ihn nicht wecken, auch nicht seine Schmerzen stillen. Ab und zu öffnete Eldran die Augen, doch er schloß sie gleich wieder. Man konnte ihm weder Wasser noch etwas zu essen einflößen. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Jeder Versuch, ihn zu füttern, hatte nur dazu geführt, daß er beinahe erstickt wäre.
    Kailash vermutete, daß ein ganz übler Zauber im Spiel sei. Irgendeine Ausgeburt der Hölle war darauf aus, Eldran geistig und körperlich zu vernichten. Kein Heiler konnte den König vor dieser schwarzen Magie schützen. Nur ein Priester oder Magier konnte Kailashs todkrankem Freund jetzt noch helfen. Er hatte drei seiner schnellsten Männer an die Grenze geschickt, um einen kezankischen Schamanen zu holen. Doch selbst wenn die Männer wie Adler mit dem Wind fliegen könnten, würden sie erst nach mehreren Tagen in die Stadt zurückkehren. »Sei stark, mein Freund!« flehte er. »Widerstehe dem Dämon, der an deinem Herzen nagt. Bei Erlik, ich weiß, du kannst es schaffen!«
    Kailash lief weiterhin auf und ab und

Weitere Kostenlose Bücher