Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
Vom Netzwerk:
bevorstand. Er hatte unterwegs von Conan erfahren, daß Salvorus mit Schwarzem Lotus vergiftet worden war. Der Priester wußte, daß das Gift nicht nur aus den Blütenblättern des Schwarzen Lotus bestanden haben konnte, da sonst das Opfer innerhalb von Sekunden gestorben wäre. Wahrscheinlich hatte Hassem Blüten gekauft, die nicht ordnungsgemäß gepflückt oder geschnitten worden waren und daher einen Teil ihrer tödlichen Wirkung verloren hatten. Madesus verstand sich darauf, einen Menschen aus den tödlichen Träumen des Lotus zurückzurufen. Nachdem er das Ritual einmal gesehen hatte, hatte er es aus Wißbegierde erlernt. Jetzt hoffte er, Salvorus helfen zu können.
    Endlich erreichten sie den Hauptmann. Madesus verzog schmerzlich das Gesicht, als er den Mann sah. Salvorus wand sich bereits in schrecklichen Todesqualen, und Schweißströme flossen über sein fiebriges Gesicht. Die Lippen war schwarz und geschwollen. Er zitterte am ganzen Leib und stöhnte furchtbar. Seine Augen öffneten und schlossen sich, ohne daß er etwas gesehen hatte. Sein Atem ging unregelmäßig und klang so krächzend, als würde man Kies aus einer Grube herausschaufeln. Madesus kniete nieder und holte aus seinem Beutel eine Phiole. Dann entfernte er den Stoffetzen, mit der Conan das Blut gestillt hatte, und rieb etwas vom Inhalt der Phiole auf die scheußliche Wunde. Salvorus schrie und schlug wild um sich. »Halt ihn fest!« befahl Madesus, da der Hauptmann in seinem Fieberwahn ihn beinahe gegen die Wand geschleudert hatte. Conan preßte Salvorus zu Boden, damit Madesus weiterarbeiten konnte.
    Der Priester stimmte einen langsamen rhythmischen Gesang an und strich mit der Hand über sein Amulett. Wenige Herzschläge danach hüllte eine purpurrote Aura seine Hand ein. Er legte die Handfläche Salvorus auf die Stirn und sang weiter. Jetzt strahlte das Amulett purpurrot. Die Aura um Madesus' Hand wuchs, bis sie den Leib Salvorus' völlig umgab. Conan holte tief Luft und wich etwas zurück. Seine instinktive Abscheu vor jeglicher Art Magie und übernatürlichen Kräften überwältigte ihn. Salvorus hatte aufgehört, um sich zu schlagen. Er stöhnte auch nicht mehr, sondern murmelte nur leise vor sich hin.
    Dann brach Madesus den Gesang ab, und der Purpurschein wurde schwächer und verschwand. Der Priester bestäubte das Gesicht des Hauptmanns mit einem seltsamen silbrigen Pulver. Conan nahm einen erfrischenden bittersüßen Geruch wahr, der sich schnell verflüchtigte. Als Salvorus' Gesicht das Pulver aufgesaugt hatte, klatschte Madesus laut in die Hände.
    Langsam öffnete Salvorus die Augen. Seine Lider flatterten. Doch jetzt atmete er regelmäßig. Die Schwellung der schwarzen Lippen ging zurück. Ächzend setzte er sich auf. »Meine Adern brennen wie Feuer, bei Mitra!« Er blinzelte. Dann sah er Conan. »Conan? Bin ich denn in der Hölle? Bist du auch tot – wie ich? Aber nein ...« Er schüttelte den Kopf und blickte Madesus an. »Es wäre kein Mitrapriester hier, wenn wir in der Hölle wären.«
    »Nein, Salvorus, wir leben beide noch, bei Crom!« rief der Cimmerier, überglücklich, daß der Hauptmann wieder ins Leben zurückgekehrt war. »Dieser Heiler hat dich vom Rand des Abgrunds fortgeschleppt. Die Teufel der Hölle müssen noch ein Weilchen warten, ehe sie an unseren Knochen nagen können!«
    »Ich lebe! Ich weiß nicht, wieso, aber ich stehe tief in eurer Schuld. Du bist ein großartiger Heiler, Priester. Doch jetzt muß ich so schnell wie möglich dem König von Valtrescas Verrat berichten und an diesem Schurken, dieser elenden Viper, Gerechtigkeit üben!« Salvorus erhob sich. Er stand zwar noch etwas wackelig auf den Beinen und stützte sich an der Wand, doch langsam kam er zu Kräften. Madesus beobachtete seine Genesung aufmerksam.
    »Langsam, Hauptmann, langsam. Dein Körper kämpft immer noch gegen den Schwarzen Lotus. Doch wage ich zu behaupten, daß du geheilt bist. Mit jedem Schritt kehrt deine Kraft zurück. Auch ich muß den König in einer dringenden Angelegenheit sprechen. Du darfst dich jedoch nicht gleich überanstrengen, sonst ist deine Genesung nur von kurzer Dauer.«
    »Ich habe keine Zeit, Heiler! Wir müssen sofort los. Ich gewinne Stärke aus der Vorstellung, wie Valtrescas Nacken auf dem Block des Henkers liegt!«
    Kaum hatte Salvorus ausgesprochen, ertönte aus dem Korridor hinter ihm höhnisches Gelächter. »Genieß deine Wahnvorstellungen, junger Hauptmann«, sagte eine bekannt klingende Stimme

Weitere Kostenlose Bücher