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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
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rötliche Tönung die seltsamen Muster ergab. Er behielt jedoch diese Entdeckung für sich, da er Conan und Kailash durch dieses entsetzliche Detail nicht beunruhigen wollte.
    Conan zählte die Fackeln an den Wänden, um abzuschätzen, wie weit sie schon gegangen waren. Ihm war keineswegs wohl bei dem gespenstischen, grünen Schein, der sie umgab. Außerdem mußte er, da er sich wieder in einem unterirdischen Tunnel befand, an die Begegnung mit dem widerlichen Ungeheuer in der Kanalisation denken. Pausenlos huschten seine Augen umher. Er blickte auch häufig über die Schulter zurück, um sich zu vergewissern, daß ihnen nichts von hinten auf den Fersen war. Die Stille im Korridor zerrte ihm an den Nerven. Ihm war klar, daß der dicke Teppich nicht nur ihre, sondern auch die Schritte eines anderen dämpfen würde.
    Kailash fühlte sich noch viel unwohler als der Cimmerier. Im Gegensatz zum Barbaren hatte er nur wenig Erfahrung mit derartigen Situationen. Obgleich er ein gutes Dutzend Jahre älter als Conan war, hatte er weniger Schlachten und Kämpfe erlebt und war nur selten über die Grenzen seines Heimatlandes Brythunien hinausgekommen. Nervös kratzte er sich am Hals und dankte Mitra, daß er noch lebte. Er beneidete den Cimmerier um dessen Ruhe. Um es ihm gleich zu tun, wischte er sich mit dem Ärmel der Tunika den Schweiß von der Stirn. Es war keineswegs warm, trotzdem löste sich gleich darauf wieder ein Schweißtropfen von seiner Nase und fiel auf den roten Teppich.
    Conan hatte noch keine dreißig Fackeln gezählt, als Madesus stehen blieb und die Hand hob, als Zeichen für seine Gefährten, ebenfalls stehen zu bleiben. Conan sah nichts Ungewöhnliches und wunderte sich, warum der Priester anhielt.
    »Möge Mitra unsere Seelen gegen das Böse schützen, das uns erwartet«, flüsterte Madesus. »Hinter der nächsten Biegung ist ihre Gegenwart so stark zu spüren, daß jede Faser meines Leibes angesichts ihrer übermächtigen Bosheit erstarrt. Wahrscheinlich hat sie unser Eindringen bemerkt, denn sie vermag meine Gegenwart ebenso zu spüren, wie ich die ihre. Denkt dran! Ihr dürft sie nicht entkommen lassen!«
    Conan atmete tief ein und aus. Um sich gegen das, was ihnen bevorstand, zu stählen, zwang er sich, locker und entspannt zu sein. Madesus hielt das Amulett fest in der Hand, und Kailash zückte sein Schwert. Es kam den dreien wie eine Ewigkeit vor, bis sie die Biegung erreichten. In Sekundenschnelle überschlugen sich dann die Ereignisse.
    Anfangs waren die drei wie betäubt gewesen, weil sie erwartet hatten, nach der nächsten Biegung auf die Priesterin zu treffen. Sie hatten diesen Anblick gefürchtet, aber auch auf ihn gehofft. Statt dessen standen sie nun vor einer riesigen Doppeltür aus Bronze, welche den gesamten Korridor verschloß. Diese Tür wirkte abweisender und unbezwingbarer als eine Festung. Da hörten sie ein gedämpftes Geräusch hinter sich. Conan blickte über die Schulter und sah ein Fallgitter, ebenfalls aus schwerer Bronze, das hinter ihnen entrollt worden war und ihnen nun den Rückzug versperrte. Die Bronzestäbe waren doppelt so dick wie seine Daumen.
    Während der Cimmerier noch entsetzt darauf starrte, spürte er eine unangenehme Feuchtigkeit an seinen Füßen, die nur in Sandalen steckten. Dann stieg ihm ein ekelhafter, vertrauter Geruch in die Nase. Er blickte auf den Boden. Durch den Teppich quoll warmes, karmesinrotes Blut, wie aus einem unterirdischen Fluß.
    Kailash stieß bei dem Anblick einen Entsetzensschrei aus und bemühte sich vergeblich, die roten Tropfen von den Stiefeln zu schütteln. Conan kämpfte gegen den beinahe übermächtigen Wunsch an, sich zu übergeben. Verzweifelt zerbrach er sich den Kopf, um einen Ausweg aus ihrer hoffnungslosen Lage zu finden. Das Blut war bereits bis über seine Knöchel angestiegen und fühlte sich widerlich warm an.
    Dem Cimmerier war klar, daß in wenigen Minuten die Blutwoge über ihren Köpfen zusammenschlagen und sie alle in ihrer warmen Flut ertränken würde.
     

11. K APITEL
     
    Der karmesinrote Korridor
     
     
    »Sterbt, ihr Toren! Weder eure albernen Schwerter noch eure wimmernden Götter vermögen euch noch zu retten!«
    Azora kicherte boshaft vor sich hin. Durch ihren Auguren beobachtete sie entzückt, wie sich der Korridor unter Targols Tempel mit Blut füllte. Der Augur war eine nur apfelgroße Kristallkugel, die jedoch stark genug war, um Ereignisse zu zeigen, die Tausende von Meilen entfernt stattfanden. Vor

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