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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
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gefertigt und hatte keine Parierstange. Die breite Klinge war beinahe so lang wie Conans Unterarm. Zufrieden nickend schob er den Dolch zurück in die Lederscheide. Die Säume der Scheide waren noch durch Kupferbänder verstärkt, die im Laufe der Zeit grün angelaufen waren. Kailash beobachtete mit unverhohlenem Staunen Conans Waffenwahl.
    »Wäre es dir lieber, wenn ich einen anderen Dolch genommen hätte?« fragte der Cimmerier. Er hatte keine Ahnung, warum Kailash ihn so anstarrte.
    Der Mann aus den Bergen mußte mühsam nach seiner Stimme ringen. »Nein, dieser Dolch sei dir gegönnt. Er ist sehr alt und liegt schon länger in der Waffenkammer, als ich zurückdenken kann. Eldran hat mir erzählt, daß er vor mehreren hundert Jahren ein Geschenk an König Maelcinis von Brythunien gewesen war. Maelcinis hatte keinen Sohn, an den er die Waffe hätte weiterreichen können. Vielleicht hat sein Geist deine Hand bei der Wahl der Waffe geführt. Möge er die Klinge auch im Kampf so gut leiten.«
    Conan beäugte den Dolch argwöhnisch und hoffte, der Geist Maelcinis möge sich aus seinen Angelegenheiten heraushalten – vor allem im Kampf. Nach kurzem Zögern beschloß er, die Waffe zu behalten.
    »Mit etwas Glück werdet ihr weder Waffen noch Rüstung brauchen«, sagte Madesus. Seiner Stimme war anzuhören, daß er verärgert war, weil sie so viel Zeit in der Waffenkammer verbrachten.
    Kailash schnaubte verächtlich. »Glück ist die Rüstung der Narren. Einmal zu oft darauf vertraut – und dein Leichnam ist Fressen für die Geier. Im Kampf vertraue ich nur auf meinen Stahl.« Conan brummte beipflichtend.
    Madesus seufzte. »Wie ihr meint«, sagte er, doch in nachsichtigem Ton. »Aber es ist schon interessant, daß zwei erfahrene Krieger länger brauchen, sich für einen Kampf auszurüsten, als eine Braut für die Hochzeitszeremonie.«
    Kailash wurde rot, und Conan biß die Zähne bei dieser Beleidigung zusammen. In Cimmerien hätte er jedem für eine derartige Bemerkung den Schädel gespalten. Doch in den vielen Jahren, die er unter den Menschen außerhalb seiner Heimat verbracht hatte, hatte er gelernt, diese Gefühlsregungen zu unterdrücken. Kailash wollte eine scharfe Antwort geben, fing aber statt dessen an zu lachen, als er Conans finstere Miene sah. Der Cimmerier schwieg verbissen, während Madesus schmunzelte und der Mann aus den Bergen lauthals lachte.
    Kailash wischte sich die Tränen ab, schlug dem Cimmerier kräftig auf die Schulter und nickte zur Tür hin. »Der Priester hat recht. Wir müssen uns beeilen, sonst kommen wir zu spät zur Hochzeit.«
    Der Cimmerier knirschte mit den Zähnen. Diese zivilisierten Menschen hatten wahrlich einen seltsamen Sinn für Humor! Um noch mehr dumme Bemerkungen zu verhindern, schlug er Kailash nun kräftig auf den Rücken und folgte ihm aus der Waffenkammer. Dann gingen die drei Männer guten Mutes zu den Stallungen, wo kräftige, rötlichschwarze brythunische Pferde mit prall gefüllten Packtaschen voller Proviant warteten. Dunkelgrün gefärbte, dicke Wolldecken waren zusammengerollt hinter den Sattel geschnallt.
    Kailash schwang sich gekonnt in den Sattel und nahm die Zügel lose in die linke Hand. Auch Conan, der weniger Erfahrung mit Pferden hatte, saß gleich darauf auf seiner Stute. Sie war das größte der drei Pferde, ihre Schultern waren mit Conans auf derselben Höhe. Obwohl sie etwas tänzelte, als der Cimmerier es sich auf ihr bequem machte, vermochte sie sein beträchtliches Gewicht ohne sichtbare Anstrengung zu tragen.
    Madesus hatte die Gefährten genau beobachtet und versuchte zweimal – leider vergebens – in den Sattel zu gelangen. Beim dritten Versuch fiel er glatt auf den Rücken. Plötzlich war er nun Zielscheibe des Spotts. Conan und Kailash lachten aus vollem Halse über sein Mißgeschick.
    »Ich bin nur ein paar Mal geritten, und das war in meiner Jugend«, erklärte der Priester und strich sich über seinen schmerzenden Rücken. »Priester Mitras sind gewohnt, zu Fuß zu reisen, nicht auf dem Rücken wilder Tiere.«
    »Keine Angst, mein Freund. Du wirst dich schnell daran erinnern, wie man reitet. Und wenn wir erst die brythunische Grenze erreichen, wird dein Rücken wünschen, du hättest es vergessen«, meinte Kailash boshaft.
    Nachdem sie den Proviant sorgfältig überprüft hatten, trabten sie los. Sie hatten sich entschlossen, erst später etwas zu schlafen. Kailash schlug vor, daß sie erst mehrere Stunden nach Sonnenuntergang Halt

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