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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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von der Eule essen. Heute nacht können wir uns nur gegenseitig wärmen und hoffen, daß uns keiner die Kehlen aufschlitzt.«
    Scyra folgte Conan zum Lager. Aber sie legte sich ein gutes Stück entfernt vom Feuer und den schlafenden Bamulas hin. Diese hatten sich eng aneinander geschmiegt, um die Körperwärme auszunutzen. Conan hatte das Gefühl, Scyra beobachtete ihn, als er sich auch hinlegte und Vuona sich an seine Brust schmiegte. Aber er schlief ein, ehe er sich davon vergewissern konnte.
     

Z WÖLF
     
     
    Mit etwas Glück waren die Bamulas entweder tot oder aber fähig zu marschieren und sogar zu kämpfen. Sie bestatteten ihre Toten so feierlich, wie es möglich war. Dann sammelten sie die Waffen ein und verließen unter Scyras Führung das Lager.
    Conan erreichte mit seiner Schar Lysenius' Höhle an einem schönen Frühlingsabend. Der zweitägige Marsch war für die barfüßigen Bamulas kein Kinderspiel gewesen. Sie brauchten auf diesem felsigen Gelände unbedingt Schuhwerk. Manche behaupteten, eine Armee marschierte auf dem Magen, doch das waren Barden, keine Offiziere.
    Beim Anblick der Felswand schauten die Bamulas sich an. Conan wußte, daß einige sich fragten, ob sie den Mut aufbrächten, weiterzugehen. Er war in den Bergen geboren, hatte solche Felswände erklommen und ähnliche Höhlen erforscht, noch ehe er den zehnten Sommer gesehen hatte. In ihrem eigenen Land waren die Bamulas harte Burschen, aber dort war es nicht so rauh und kalt wie im Norden. Sie waren so, wie ihr Heimatland sie gemacht hatte.
    »Kommt, Brüder!« rief er. »Die meisten von uns sind schon in Löwengruben gekrochen und lebend herausgekommen. Kein Zauberer ist schlimmer als ein Löwe.«
    Er war zwar selbst nicht davon überzeugt, aber der aufmunternde Ton in seiner Stimme machte den Bamulas Mut. Sie kletterten die Stufen zum Höhleneingang hinauf. Scyra hatte ihnen versichert, daß sie dort wohnen könnten.
    Conan und Scyra gingen als letzte. Sie standen eine Zeitlang Seite an Seite und blickten auf den Wald hinaus, der wie ein smaragdgrünes Meer den Berg des Zauberers umspülte. Conan war sicher, daß die Pikten sie beobachteten – ja, sie wahrscheinlich während der beiden Tagesmärsche nicht aus den Augen gelassen hatten.
    Offenbar hatte Scyra die Wahrheit gesagt. Sie lebte in Frieden mit den Eulen. In zwei Tagen hätte ein feindlicher Stamm ein Heer von mehreren hundert Mann gegen die Bamulas aufstellen und Conans Schar unter Steinen und Pfeilen begraben können. Aber obgleich schwarze Augen die ganze Zeit über aus Büschen und hinter Bäumen hervorgelugt hatten, es war kein Pfeil oder Speer geflogen und auch kein Kriegsgeheul laut geworden. Er hatte auch keine Trommeln gehört, abgesehen bei Sonnenuntergang, was offenbar ein Signal gewesen war.
    Als hätten Conans Gedanken sie gerufen, ertönten jetzt die Trommeln. Allerdings waren sie gegen den Wind kaum zu hören. Selbst Conan mit seinen Luchsohren mußte sich anstrengen. Scyra schauderte. Ohne darüber nachzudenken, legte er ihr den Arm um ihre Schultern, um sie zu wärmen. Sie schob den Arm nicht weg, sondern schmiegte sich kurz an ihn.
    »Es fällt mir immer noch nicht leicht, diese Trommeln zu hören, ohne Angst zu bekommen«, sagte sie. »In meiner Kindheit bedeuteten sie uns, sofort zu den Pferden zu rennen, wenn man welche hatte, oder mit einem Stück Brot zu Fuß zu fliehen. Die Pikten waren nie weit weg, zumindest nicht weit genug.«
    »Was weiß dein Vater wirklich, daß er die Pikten so im Griff hat?« fragte Conan. »Oder ist das ein Geheimnis?«
    »Das ist es. Er hat es nicht mit mir geteilt und wäre nicht glücklich darüber, wenn ich ohne seine Erlaubnis das mit dir teilte, was ich weiß.«
    Conan fand, daß er sich um das Glück eines Zauberers noch nie viel Sorgen gemacht hatte, aber er war schließlich auch nicht der Sohn eines Zauberers. Crom sei Dank! Diese plötzliche Zurückhaltung Scyras machte ihn mißtrauisch. Sie hatte so offen gesprochen, ehe sie die Domäne ihres Vaters betreten hatten. Was mußte sie hier verbergen, um ihn und seine Männer hier zu halten?
    Eins stand jedoch fest: Durch dieses Gebiet führte der beste Weg nach Hause. Und fünfundzwanzig kräftige und wachsame Bamulas würden auch den Hang eines Zauberers, sie zu verraten, dämpfen. Und schlimmstenfalls konnten sie ebensogut hier sterben wie unter einer heulenden Horde von Pikten.
    »Je mehr ich erfahre, desto glücklicher bin ich«, sagte Conan. »Und je glücklicher

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