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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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er sich so einfach über die uralte Fehde zwischen Cimmeriern und Pikten hinwegsetzen? Es war im Grunde unwichtig, was er wollte. Die Pikten könnten Conan umbringen und im nächsten Augenblick die Bamulas.
    So war die Lage. Es war eine Tatsache, daß Conans Schar nur eine geringe Chance hatte, mehr Ehre zu erringen als den Tod. Sie waren nur fünfundzwanzig Männer und sollten gegen alle Pikten in den Wäldern kämpfen. Gegen Pikten, die diese Wälder wie ihre eigene Westentasche kannten, die aus einer Deckung heraus Pfeile abschossen, wo jeder geschworen hätte, daß keine Maus sich darin hätte verbergen können. Und außerdem zitterten die Pikten in einer lauen Sommernacht nicht vor Kälte!
    Conan war aus Pflichtbewußtsein Vuona gegenüber durchs Dämonentor geschritten. Viel schlimmer konnte es nicht sein, gemeinsam mit den Pikten zu kämpfen, um Vuona und all die anderen zu retten, die ihm die Ehre erwiesen hatten und seinen Schritten gefolgt waren.
    »Kann dein Vater warme Kleidung und warmes Essen herbeizaubern, wenn wir in seinen Dienst treten?« fragte Conan. »Wir erwarten noch mehr, aber diese Dinge müssen wir haben, ehe wir etwas tun können, um die anderen Dinge zu verdienen.«
    »Können deine Männer nicht jagen, kochen und Häute gerben?«
    »Das alles erfordert Zeit, Scyra. Zeit, welche die Pikten uns vielleicht nicht lassen. Glaubst du, daß die Freundschaft, die euch mit ihnen verknüpft, uns vor ihnen rettet?«
    »Nenne die Pikten nicht meine Freunde. Bestenfalls sind sie Verbündete.«
    Sie klang so, als erwartete sie, daß der Cimmerier ihr glaubte und sie nicht fragte: »Gegen wen?« Conan hielt das auch nicht für wichtig. Alles, was seine Schar in Sicherheit führte, würde ihnen helfen. Und um das zu bekommen, würde er jeden Eid schwören. Wenn Lysenius ihrer Hilfe bedurfte, war er nicht so mächtig, sie für einen Eidbruch zu bestrafen. Wenn seine Männer gut gegessen und die für diese Wildnis entsprechende Kleidung hatten, würden sie mehr gegen die Pikten ausrichten können als jetzt.
    »Na schön. Ich werde nie einen Pikten meinen Freund nennen, aber ich könnte einen Tag aussetzen, sie zu töten, wenn sie das gleiche für mich tun.«
    »Ich glaube, daß mein Vater und ich das versprechen können. Wir haben Pelze und Häute, Salzfleisch und Nüsse. In der Höhle werdet ihr vor den Pikten so sicher sein wie in eurer Heimat in den Schwarzen Königreichen.«
    »Im Gegenzug verspreche ich, daß ihr vor uns sicher seid.« Scyras Miene verfinsterte sich, doch Conan hob die Hand. »Das habe ich nicht als Beleidigung gemeint. Du solltest es auch nicht so auffassen. Wir haben nicht vor, zingarische Tempel-Bacchanalien zu feiern. Ist das klar?«
    Während Conan alles für Govindue und Kubwande übersetzte, beobachtete er Scyra aus den Augenwinkeln. Sie schien zu verstehen, was er ihr anbot und welche Bedenken er hegte. Hoffentlich mußte er ihr nicht allzu deutlich sagen, daß er sie und ihren Vater beim ersten Anzeichen von Verrat töten würde. Es wäre schade um diese schöne junge Frau.
    Die beiden Bamula-Häuptlinge waren fortgegangen, um den Männern alles zu erklären. Conan und Scyra saßen sich im Schneidersitz gegenüber. Sie nahm diese Stellung so mühelos wie ein Pikte oder Khitaier ein und saß so ruhig da, als warte sie im Palast eines Aristokraten auf ihre Pferde.
    Aus dem Augenwinkel sah Conan, daß Vuona sich gegen einen Baum preßte und dabei glaubte, er sähe sie nicht. Am liebsten wäre er zu ihr hinübergegangen und hätte sie geschüttelt. Wenn sie nachts in diesem Land umherwanderte, um aus Eifersucht zu spionieren, würden die Pikten mit ihrem Schädel Magie betreiben, ehe der Tag dreimal graute. Falls sie darin überhaupt etwas vorfanden.
    Die beiden Häuptlinge kamen zurück.
    »Leistet die weise Frau einen Bluteid, daß man uns mit Ehre behandeln wird, selbst wenn sie damit gegen den Wunsch ihres Vaters verstoßen muß?« fragte Kubwande.
    »Das ist zuviel verlangt!« rief Govindue. »Die Götter würden das mißbilligen.«
    »Die Götter würden von den Wolken auf uns herniederspucken, wenn wir nicht wenigstens fragen würden«, entgegnete Kubwande. »Junge, junger Häuptling, nicht alle Väter sind wie deiner einer war. Das habe ich noch vor meinem Mannbarkeits-Ritual gelernt.«
    Kubwandes Stimme entnahm Conan, daß in der Kindheit des Häuptling ein dunkles Geheimnis verborgen sein mußte. Er hätte ein Faß guten nemedischen Wein gegeben, wenn er dieses hätte

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