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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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ich bin, desto glücklicher sind die Bamulas. Sie erwarten, von hier aus den Heimweg anzutreten. Und sie wären äußerst wütend, wenn dem nicht so wäre. Dein Vater mag seine Fähigkeiten haben, doch können sie sich mit fünfundzwanzig aufgebrachten Bamulas messen?«
    »Ich bete zu Mitra, daß wir das nie herausfinden müssen«, sagte Scyra. Schnell kletterte sie die Stufen hinauf und verschwand in der Höhle.
    Der Cimmerier sah ihr nach. Dann ließ er seine Adleraugen nochmals über den westlichen Horizont schweifen, wo der Himmel sich schnell blutigrot verfärbte, als die Sonne versank. Conan wartete nicht länger. Dieses Land war bei Tag schon unheimlich. Bei Nacht mußte man nicht über die scharfen Sinne eines Barbaren verfügen, um zu spüren, daß eine entsetzlich böse Macht unterwegs war.
    In der Nacht war sogar die Höhle eines Zauberers besser, als es die piktischen Wälder waren.
     
    Die Hügel im Westen verschlangen die Sonne. Nur die Sterne und ein neuer Mond, der zu schwach war, um viel Licht zu spenden, erhellten die Welt in den Schatten hinter den Feuern.
    Das war dem Ding, das die Dunkelheit durchstreifte, sehr willkommen. Der Schamane der Eulen hatte den chakan ausgesandt, um die Schar der Dämonenmänner bis zu dem Felsenhaus des weißen Schamanen zu verfolgen. Der chakan hatte eine menschliche Gestalt, trug aber ein Fell wie ein Affe und war so stark wie ein Gorilla. Er konnte einen Mann so leicht entzweibrechen wie ein Junge einen Ast.
    Doch er hatte nicht den Befehl zu töten. Zumindest nicht in dieser Nacht. Er sollte ihnen nur folgen und sich dann in der Nähe verstecken. Der Schamane Yrag vermochte kraft seiner Magie alles zu hören, sehen und riechen, was der chakan wahrnahm.
    Danach würden die Eulen mehr über den Zauberer wissen, der ihnen so gut gedient hatte. Vielleicht würden sie sogar wissen, ob er ihnen auch in Zukunft so gut dienen würde oder ob die Ankunft der Dämonenmänner bedeutete, daß er neue Freunde gefunden hatte.
    Wenn dem so war, dann wurde es Zeit, die gesamte Beute aus der Höhle zu holen und den weißen Zauberer nach alter Weise zu opfern. Danach würde die Tochter bei den Häuptlingen der Eulen herumgereicht werden, möglicherweise sogar den anderen befreundeten piktischen Stämmen, wie den Luchsen und den Adlern, überlassen.
     
    Der Frühling ging in den Sommer über, und der Sommer reifte das Leben im Wald. Die Früchte und Beeren nahmen nun andere Farben an. Die Flüsse führten nicht mehr so viel Wasser wie im Frühling. Die Jagd bei den Tränken war überaus erfolgreich. Die Pikten genossen die Fülle des Sommers und lagen faul herum. Sie waren so friedlich, wie es ihre Natur erlaubte.
    Conan und seine Bamulas ließen die schlafenden Pikten gerne liegen. Manchmal führten sie gemeinsam mit ihnen einige kleinere Raubzüge nach Osten und Süden durch. Dabei hatten sie so viel Erfolg, daß die Vorratsräume in Lysenius' Höhle stets wohlgefüllt waren.
    Vom Zauberer selbst sahen sie nur wenig. Conan behagte das nicht sehr. Je mehr sie ihn sahen, desto mehr konnte Conan über ihn erfahren. Lysenius war mit anderen Sinnen als die gewöhnlichen Sterblichen ausgerüstet. Er schien vieles zu wissen, ohne es zu sehen, und konnte so alles über die Bamulas in Erfahrung bringen.
    Als sie zum ersten Mal die Höhle betreten hatten, hatte Scyra erklärt, ihr Vater wäre krank. Sie erzählte Conan, daß jemand den Träger seines Geistohrs getötet hätte und er seitdem in Heiltrance läge.
    Conan gab diese Nachricht an die Gefährten weiter. Bowenu fing an wegen seines meisterhaften Speerwurfs zu protzen, doch Govindue drohte ihm an, er würde ihm die Zunge herausreißen, wenn er nicht sofort den Mund hielte.
    »... falls du sie noch hast, nachdem ich mit dir fertig bin«, fügte Conan hinzu. »Die Zunge eines guten Kriegers ist tapfer, Bowenu. Sie stürzt nicht blindlings drauflos, wie ein Elefantenrüssel auf überreife Birnen.«
    Darauf war Bowenu mehrere Tage ziemlich schweigsam.
    Das lag auch daran, daß er wie die anderen Bamulas zu beschäftigt war, sich an die neue Kleidung, die neuen Waffen und das andere Essen zu gewöhnen, das sie so reichlich bekamen. Lysenius war den neuen Verbündeten gegenüber keineswegs geizig. Auch seine früheren hatte er immer großzügig bedacht.
    Conan sah aber auch, daß der Zauberer nicht nur die Beute der Raubzüge der Pikten in der Höhle gehortet hatte. Magie, Handel oder Freunde jenseits der Grenze? Der Cimmerier wagte

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