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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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wahr?«
    »Bitte! Es soll nur sechs solche Kristalle geben. Ich hätte mir nie träumen lassen, mal einen in der Hand zu halten.«
    »Dann willst du ihn für dich behalten?«
    »Du meinst, ob ich ihn vor meinem Vater verberge?«
    Conan brummte etwas Unverständliches. Scyra war ihm zu schlau. Am liebsten hätte er ihr den Kristall weggenommen und auf den Boden geschleudert. Er bezweifelte, daß er härter war als das Urgestein des Felsens. Außerdem könnte er auch mit ein paar kräftigen Schwertschlägen die Arbeit beenden.
    »Du kannst die Aufrichtigkeit deines Vaters am besten beurteilen. Würde der Kristall ihm beim Einsatz des Dämonentors – des Weltenwandlers – helfen, uns zu der Höhle der Statue zu schaffen, die er zum Leben erwecken will? Wenn das so ist, bitte ich dich nicht, ihn vor ihm zu verbergen. Dann steht mein Leben und das der Bamulas auf dem Spiel.«
    Scyras Augen wurden wieder groß. Sie waren wunderschön. Conan hätte nichts dagegen, diesen Blick auf einem Kopfkissen zu sehen, aber er wünschte, das Weib würde schneller Worte finden.
    »Er will euch in die Höhle schicken?«
    »Das hat er jedenfalls gesagt, wenn ich ihn recht verstanden habe. Aber ich weiß nicht, wer von uns beiden verrückt ist.«
    »Keiner. Du hast ... du hast die Wahrheit gehört, aber nicht die ganze Wahrheit.«
    »Und diese lautet?«
    Scyra holte tief Luft. Jetzt flossen die Worte schnell und deutlich. Den Göttern sei Dank, daß die Frau doch so vernünftig ist, dachte der Cimmerier.
    »Die Statue kann nur durch ein Blutopfer belebt werden. Das muß entweder der nächste Verwandte des Zauberers sein oder mindestens zwanzig andere Menschen. Mein Vater dachte schon daran, mich zu opfern. Dann änderte er seine Meinung und wollte lieber Pikten nehmen.«
    »Wie wollte er sie überreden?«
    »Ich sollte einen Häuptling der Pikten heiraten. Mein Brautpreis würde das Leben von fünfundzwanzig Kriegern sein.«
    »Der Häuptling würde danach den nächsten Sonnenuntergang nicht erleben. Dein Vater mag von Zauberei Ahnung haben, aber über Pikten weiß er weniger Bescheid als der junge Govindue.«
    »Er war verzweifelt. Außerdem hätten ihm die anderen Pikten vielleicht verziehen, wenn er ihnen mit seiner Macht den Sieg ermöglicht hätte.«
    »Ein Sieg, der bedeutet, die Marschen in eine heulende Wildnis zu verwandeln? Wollt ihr das?«
    »Er ist mein Vater. Er hat meine Mutter geliebt und sieht in den Marschländern ihre Mörder. Die Rache kommt dann leicht, wenn man die Welt so betrachtet.«
    »Wahnsinn kommt noch schneller, und ich glaube, er hat deinen Vater ergriffen.« Plötzlich tauchte in Conans Kopf ein Zweifel auf, der wie eine Marschfliege in seinem Ohr summte. Das Summen wurde lauter und verwandelte sich in eine häßliche Gewißheit.
    »Wenn meine Schar mit Hilfe des Weltenwandlers in diese Höhle mit der Statue geht, dann werden wir das Blutopfer sein? Natürlich! Es werden keine Pikten getötet, und man macht sich keine Feinde, und die Statue marschiert los. Ist das etwa der infame Plan deines Vaters?«
    Scyra nickte. »Er hat es nicht so offen ausgesprochen, aber aufgrund dessen, was du mir erzählt hast, kann ich es nicht bezweifeln.«
    »Ich auch nicht«, sagte Conan. »Scyra, kannst du diesen Kristall vor dem Zugriff deines Vaters schützen, wenn ich ihn dir gebe? Ich glaube, du brauchst Schutz, um dich gegen ihn zu verteidigen, selbst wenn du nicht gegen ihn kämpfen willst. Das würde ich auch nie von dir verlangen. Aber ich schwöre dir, daß ich dich vernichten werde, wenn du den Kristall nicht bei dir behältst. Und solltest du uns verraten, wirst du mit uns den Tod erleiden. Das schwöre ich dir ebenfalls.«
    Es war stets vernünftig, einen Freund inmitten eines feindlichen Lagers zu bewaffnen. Doch natürlich blieb immer die Frage offen, ob der Freund auch Freund blieb und ob die Waffen nicht dem Feind in die Hände fallen würden. Conan hatte bei derartigen Wagnissen abwechselnd Glück gehabt. Er wollte Scyra vertrauen, und wenn man ihr trauen konnte, dann würde sie viel Gutes tun können.
    Wenn aber nicht, würde sie alle ins Verderben führen, nicht nur ihn und seine Männer. Bossonische Leichen würden sich auftürmen, ehe die Pikten wieder zurück über die Grenze gedrängt waren.
    »Ich werde es beschwören, Conan. Während ich die richtigen Worte der Eidesformel suche, möchte ich deine Wunden versorgen. Die chakans haben dich hoffentlich nicht gebissen?«
    »Nein, jedenfalls habe ich es

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