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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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die Angeln so laut wie das Kriegsgeschrei einer Armee. Scyra stand da mit dem Dolch in der Hand. Sie hatte – augenscheinlich in großer Eile – einen Lederumhang umgeworfen. Ihre Füße und Waden waren nackt – und so wohlgeformt wie Conan vermutet hatte. Außerdem bedeutete es wohl, daß sie unter dem Umhang nichts trug.
    »Conan! Was führt dich her?«
    »Neugier.«
    »Über mich?« Bei einer anderen Frau hätte das kokett geklungen, doch Scyras ernste Miene strafte so eine Idee Lüge.
    »Über etwas, das ich von der bossonischen Karawane mitgenommen habe.«
    »Jetzt machst du mich neugierig. Vor allem, wenn ich mir dein Aussehen betrachte. Du siehst aus, als wärst du über eine Klippe gestürzt. Mein Vater hat aber gesagt, daß es gefährlich ist, durch unsere Tunnel zu wandern.« Sie winkte ihn herein.
    »Es gibt da mehr Gefahren, als dein Vater ahnt. Es sei denn, er selbst hat diese Riesenaffen losgelassen«, sagte Conan. Scyras Augen weiteten sich. Der Cimmerier beschrieb die Angreifer, so gut er konnte. Er hatte sie ja nicht deutlich gesehen.
    Scyra war totenbleich geworden. Nachdem er fertig war, schwieg sie eine Zeitlang. Schließlich sagte sie langsam: »Du hast chakans getroffen. Piktische Schamanen zähmen sie und setzen sie zum Beschatten ein ... und zum Töten. Sie haben zu unserer Höhle keinen Zutritt.«
    »Sag das dem, der sie geschickt hat«, sagte Conan brüsk. »In der Zwischenzeit rate ich dir: Halte deine Tür verriegelt und den Dolch bereit. Oder einen Zauberspruch, falls du einen kennst, der gegen diese brutalen Affen wirkt. So einer könnte dir einen Arm und ein Bein abreißen, ohne dabei schneller zu atmen.«
    Einen Augenblick lang sah es so aus, als würde Scyra in Ohnmacht fallen. Der Umhang glitt ein Stückchen von der Schulter. Sie bemerkte es kaum, als Conan ihn hochzog. Sie setzte sich, so als würden ihre Beine den Dienst versagen, und ließ den Kopf hängen.
    »Bricht euer Friede mit den Pikten?« fragte Conan und setzte sich neben Scyra. Am liebsten hätte er sie angebrüllt, aber er zwang sich, mit ihr wie mit einem Kind zu sprechen. Scyra war gescheit und mutig. Aber die schlechten Nachrichten, die er ihr heute brachte, waren zu viel für sie.
    »Wenn sie die chakans auf uns gehetzt haben, könnte es so sein«, antwortete sie. »Was hat dich außerdem noch hergeführt?«
    Conan holte den Kristall hervor. Scyras Augen wurden noch größer, aber ihre Stimme klang fest.
    »Hast du den Kristall von der Karawane?«
    »Ja, fest verschlossen und gut verteidigt. Drei Bossonier, die bereit waren, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, um ihn zu behalten.«
    »Ich verstehe, warum.«
    »Gut, dann sag mir den Grund, damit ich es auch verstehe. Ich glaube nicht, daß wir Zeit für Ratespiele haben.«
    »Nein, das haben wir wirklich nicht«, pflichtete sie ihm bei. Sie griff nach dem Kristall. Der Cimmerier zögerte. Wenn der Kristall magische Kräfte hatte, so würde er ihr neue Kräfte verleihen, wenn sie ihn hielt ...
    Doch er hatte Schwert und Dolch griffbereit und würde mit Scyra fertig werden – oder mit dem, worin sie sich vielleicht verwandelte. Er legte die rechte Hand auf den Schwertknauf.
    Scyras Augen hingen wie gebannt an seinem Schwert. Es schien ihr die Sprache verschlagen zu haben. Doch dann streckte sie nochmals die Hand aus, und Conan legte den Kristall hinein.
    Danach schien sie in Trance zu verfallen. Conan befürchtete, inzwischen könnten andere chakans ihre toten Kameraden gefunden haben und nun nach Rache dürstend durch die Höhle stürmen. Er hoffte, Scyra würde in ihrer Trance, wenn sie in andere Welten vertieft war, Antworten finden und so gnädig sein, sie ihm irgendwann mitzuteilen.
    Ehe die Ungeduld den Cimmerier überwältigte, erhob sich Scyra. Sie wirkte ruhig, hielt aber den Kristall so fest in der Hand, daß die Knöchel weiß hervortraten.
    »Wie es aussieht, ist das der Kristall von Thraz«, sagte sie.
    »Das sagt mir gar nichts.«
    »Verzeih mir. Diese Kristalle sind sehr alt, angeblich stammen sie aus Atlantis, aber alles Alte soll angeblich dorther kommen, selbst wenn es in den Chroniken nicht erwähnt ist, die ...«
    »Scyra, ich habe keine Zeit, dir zuzuhören, wenn du die schreckliche Langatmigkeit deines Vaters nachahmst. Was bewirkt der verdammte Stein?«
    »Das Juwel kann die Macht eines Zauberers verstärken. Es kann aber auch Tempel oder andere heilige Stätten vom Makel der schwarzen Magie reinigen.«
    »Äußerst nützlich, nicht

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