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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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braucht?« fragte Govindue.
    Der junge Häuptling stellte erfreut fest, daß sogar die verschlafensten Männer bei diesen Worten nickten. Einige Krieger hielten die Ehre ebenso hoch wie er. Das war gut. Inzwischen verdankten alle Bamulas ihr Leben dem Cimmerier mehr als nur einmal, und Govindue glaubte, sie würden diesem Mann, der den Namen Amra ablehnte, noch viel mehr schulden, ehe sie Heimat wiedersähen.
    »Wir wissen nicht, wo er ist«, meinte Kubwande.
    Doch Bowenu unterbrach ihn. »Aber wir wissen, daß wir Conan dort finden, wo der Kampf stattfindet. Nie hat es einen Häuptling wie ihn gegeben, der so schnell den Feind aufgestöbert hat – oder vom Feind aufgestöbert wurde.«
    Diesmal nickten alle, sogar Kubwande, wenn auch zögerlich. Govindue bedankte sich bei Bowenu mit einer zeremoniellen Geste und schwor, den Mann mit mehr als ihrer Dankbarkeit zu belohnen.
    »Dann sollten einige von uns gehen«, sagte Kubwande. »Ich übernehme gern die Führung.«
    Govindue schüttelte den Kopf. Mit Genugtuung sah er auf den meisten Gesichtern Ablehnung bei Kubwandes Vorschlag. »Wir werden an einem unbekannten Ort und gegen einen unbekannten Feind unsere Stärke nicht zerteilen. Wir nehmen hier alles mit, was wir brauchen können. Wenn wir diese steinerne Labyrinth verlassen, dann nur gemeinsam. Wir müssen unter allen Umständen zusammen bleiben.«
    Er schaute die Männer an. »Gemeinsam sind wir bis hierher gelangt und – wir leben noch. Sollte uns jetzt der Tod drohen, dann ist es Wille der Götter, und wir werden dem Tod als wahre Bamula-Krieger begegnen. Auch in diesem Land werden die Leute rufen: › Ohbe, Bamula!‹«
    Das war die längste Rede, die Govindue je im Leben gehalten hatte, länger sogar als die bei seiner Einweihung in die Männlichkeit. Die Wirkung auf die Krieger, von denen einige alt genug waren, um seine Väter zu sein, war stärker, als er zu hoffen gewagt hatte.
    Die Götter schienen ihn berührt zu haben, um ihrem Wunsch Ausdruck zu verleihen, daß er die Männer führte. Jetzt mußte er sich ihres Vertrauens ebenso würdig erweisen wie dem der Krieger.
    Dann hörte man keine Worte mehr, nur das Lärmen der Männer, die sich auf einen Kampf vorbereiteten.
     
    Conan lief schnell und unbedeckt durch die Gänge. Jetzt zählte nur Schnelligkeit, um zu seinen Leuten zu gelangen, ehe ihnen etwas zustieß. Verrat von Lysenius, Angriff der chakans, noch ein Erdbeben – alles war möglich.
    Alles, aber keine Panik unter den Bamulas. Obgleich sich nicht alle im Kampf gleich tapfer gezeigt hatten, waren sie ihm doch durch den Weltenwandler und auch danach noch gefolgt. Es entsprach nicht ihrem Charakter, vor Angst den Kopf zu verlieren.
    Plötzlich sah er über sich einen Felsspalt, durch den ein Junge hätte klettern können. Conan hätte schwören können, daß die Felswand ausgebuchtet war. Wie gut, daß er durch den weiten Tunnel lief und nicht den Geheimweg zu Scyras Gemächern genommen hatte, denn jetzt war der Kamin wohl etwas zu eng für einen ausgewachsenen Cimmerier.
    Conan meinte, daß der Weg ihn an der Schatzkammer vorbeiführen müßte. Dann bemerkte er Staub und roch Rauch. Gleich darauf stieg ihm ein Gestank in die Nase, den er nun auf Anhieb einzuordnen vermochte: Chakans.
    Diesmal war er vorbereitet. Er legte die Börse und die Landkarte ab und ging nur mit der Laterne und seinen Waffen in den Händen weiter. Hinter der nächsten Biegung wurden die Rauchschwaden und der Staub dicker und schienen jeden Lichtstrahl der Laterne zu verschlucken. Nach einigen Schritten versperrte ein Felsblock, der aus der Decke gebrochen war, den halben Gang.
    Conan duckte sich dahinter und lauschte angestrengt. Sollten die chakans ihm auflauern, war hier der beste Ort für einen Hinterhalt.
    Doch er hörte nur, wie in ziemlicher Entfernung Steine polterten. Der Gestank der chakans wurde schwächer, doch ein anderer Geruch wurde stärker. Diesen erkannte der Cimmerier genau: Das war der Geruch des Todes.
    Aber wessen Tod? Er mußte weitergehen, um das herauszufinden. Conan zückte Schwert und Dolch und schlich um den Felsblock herum. Seine scharfen Augen hielten Ausschau. Was war da mit der Schatzkammer geschehen?
    Die Schatzkammer führte zu einem großen Raum. Der Cimmerier hatte das Gefühl, plötzlich auf einem Schlachtfeld zu stehen. Überall lagen Felsbrocken, verkohlte Balken und halb geschmolzene Metallklumpen herum. Der Rauch war so stark, daß er das Gefühl hatte, zu ersticken.
    Da sah er

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