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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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bereitwillig gefolgt waren und so tapfer gekämpft hatten.
    »Wenn die Magie der Höhle uns feindlich gesonnen wäre, hätte sie uns längst vernichtet. Sie kann piktischen Geistern nicht wohlgesonnen sein. Doch wenn ihr wollt, kann jemand mit mir gehen, um den Geisterbann der Bamulas über diese Pikten zu sprechen. Danach dürften die Geister zu große Kopfschmerzen haben, um uns zu belästigen.«
    Bevor Govindue die Hand heben konnte, meldete sich Bowenu. Das war der letzte Mann, von dem Conan erwartet hatte, daß er sich freiwillig melden würde. Sehr gut. Die beiden kleineren Häuptlinge konnten sich gegenseitig beobachten und Bowenu stellte keine Gefahr für ihn dar. Die beiden Bamulas luden sich die Leichen auf die Schultern und marschierten in den Gang, der in den Berg führte.
    Ungefähr fünfzig Schritte verlief der Gang sehr eben, dann senkte er sich leicht und wurde breiter. Conan meinte, an den Wänden verwitterte Reliefs von schlangenähnlichen Gestalten zu sehen, die ihn an einen Tempel Sets erinnerten, aber doch etwas anders waren. Vielleicht waren es aber auch nur natürliche Muster im Gestein und er bildete sich alles nur ein. Zu viel Magie und zu wenig Wein auf zu lange Zeit konnte einen Mann ganz schön verwirren.
    Schließlich gelangten sie hinter einer Biegung in eine große Halle. Das Gestein der Wände schimmerte im Zauberlicht grau und purpurn. So glatt konnte die Natur die Oberfläche nicht geschaffen haben. Conan sah keinerlei Verzierungen darauf. Der Staub lag dick. Nur in der Mitte war ein Kreis mit einem Durchmesser von einer Speerlänge, so sauber, als hätte ihn jemand noch vor wenigen Minuten gekehrt und mit einem Schwamm saubergemacht.
    In der Kreismitte erhob sich eine Statue. Die Figur war noch größer und breitschultriger als der hünenhafte Cimmerier. Sie schien gerade liebevoll gereinigt worden zu sein. Conan sah die Andeutung von Schuppen auf der Haut.
    Die Augen erinnerten irgendwie an ein Reptil, und es lief ihm eiskalt über den Rücken. War das einer der legendären Schlangen-Männer aus Valusia? Sie hatten vor so langer Zeit gelebt, daß sie mit den Bewohners von Atlantis gekämpft hatten, und diese waren von der Erde verschwunden, ehe das ebenfalls längst versunkene Imperium Acherons erschienen war und Angst und Schrecken verbreitet hatte. Doch ein Teil der Magie dieses Reichs hatte überlebt und bildete jetzt angeblich das Herz des Set-Kults, der Großen Schlangen-Gottheit.
    Conan trat näher, doch er wagte sich nicht in den Kreis, der nur aufgrund von Magie so sauber sein konnte. Er wollte das Schicksal nicht herausfordern. Stumm schritt er um die Statue herum und bemühte sich, seine Bedenken zu zerstreuen. Er wünschte, die beiden Bamulas würden aufhören zu zittern oder aber bewußtlos werden. Magie, die so uralt war, vermochte Angst förmlich zu riechen. Jedenfalls war das Conans Erfahrung.
    War das ein Schlangen-Mann? Die geschuppte Haut und die Augen sprachen dafür. Doch vieles sprach auch dagegen. Die Statue wirkte wie ein alt gewordener Söldner, erschöpft vom langen und undankbaren Dienst, den er bei vielen geizigen Herren verrichtet hatte, doch stets getreu seinem Eid und auf das Wohl derer bedacht, die ihm folgten. Wenn dies ein Schlangen-Mann war, mußte zumindest einer dieser Burschen einen Funken Ehre im Leib gehabt haben – oder der Bildhauer hatte es sich so vorgestellt, was keineswegs dasselbe war. (In Argos hatte Conan einmal für ein Porträt gesessen. Als er das Machwerk des Malers gesehen hatte, hatte er das Bild – und beinahe auch den Maler – wütend aus dem Fenster geworfen.)
    Am meisten beunruhigte den Cimmerier nicht das, was die Statue darstellte, sondern die Tatsache, daß es sie überhaupt gab. Hatte Scyra die ganze Zeit über ein falsches Spiel mit ihm getrieben und ihn und seine Schar mit Hilfe ihrer Geiststimme zu der Höhle der Statue geschickt, die ihr Vater wieder zum Leben erwecken wollte? Wiedererwecken als Held der Pikten, indem er Conan und seine Schar als Blutopfer darbrachte?
    Bei diesem Gedanken kam ihm die Höhle noch kälter vor als die Nacht draußen. War der Schein des Zauberlichts nicht viel greller geworden? Am liebsten wäre der Cimmerier in den Kreis gestürmt und hätte die Statue vom Sockel gestoßen. Wenn sie zu Boden stürzte und in Scherben ging, würden alle Zaubersprüche Lysenius' sie nicht wiederbeleben können ...
    Im nächsten Augenblick war der Cimmerier in den Kreis gesprungen und warf sein gesamtes

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