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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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geschirrt.
    Der Kapitän feilschte erbittert wegen der Überladung der Boote und Flöße um eine Nachzahlung. Schließlich gab Zagar ihm mißmutig nochmals etwas Geld. Nachdem Luddhews Truppe auf den Booten zu Mittag gegessen und sich am Styxwasser gelabt hatte, machte sie sich wieder auf den Weg nach Luxur.
    Die Straße war breiter als die am anderen Ufer und verlief auf einem Damm über den Feldern und Kanälen. Der Belag aus Kies und Steinen glitzerte in der Mittagssonne wie Metall. Allmählich gesellten sich zu den Zirkusleuten Ochsenkarren und Eselgespanne aus den Seitenstraßen, hoch beladen mit den Erträgen aus dem Fluß und von den Äckern. Fliegende Händler schleppten Ballen und Körbe. Aufseher trieben mit Stäben, die von einem Schlangenkopf gekrönt waren, Scharen von barfüßigen Feldarbeitern vor sich her. Alle betrachteten mit großen Augen die buntbemalten Zirkuswagen und die wilden Tiere. Doch Frömmigkeit oder dringende Geschäfte hinderten die Menschen daran, sich näher zu drängen oder dem Zirkus zu folgen. Die Straße war breit genug, daß zwei Wagen mühelos nebeneinander fahren konnten. Über die Kanäle führten Rampen als Brücken. Die Truppe schlug mehrmals ein Lager am Straßenrand auf, aber die Gegend war so eintönig, daß man kaum sagen konnte, ob sie nun zwei oder drei Tage auf dieser Straße unterwegs waren.
    Dann tauchte am niedrigen wabernden Horizont ein breiter bläulicher Schimmer auf. Zagar erklärte ihnen, dies sei Luxur. Doch schien sich die Stadt täglich irgendwie vor ihnen zurückzuziehen; zweifellos beruhte dieses Phänomen auf der Größe der Stadt und der flirrenden Hitze. Endlich zeigte Luxur ein festes, undurchdringliches Antlitz: nach außen hin eine hohe Mauer zwischen regelmäßig verteilten viereckigen Wehrtürmen, im Innern Hügel und Monumentalbauten. Das eindrucksvolle Haupttor lag im Süden, dem Styx zugewandt. Unter dem mächtigen steinernen Torbogen schimmerten golden die Bronzetüren und vermittelten weithin einen Eindruck seiner Pracht.
    »Das riesige Gebäude mit den Säulen, dort oben auf dem Hügel, das ist der Circus Imperius«, erklärte Zagar von seinem Esel herüber und deutete in die Ferne. »Er überragt jeden Tempel und jedes Mausoleum in der Stadt, sogar den Palast des Tyrannen. Es bedurfte seiner heroischer Anstrengung, dieses gewaltige Bauwerk innerhalb der letzten paar Jahre zu errichten, und es wird ständig verbessert und erweitert. Ihr werdet sehen, welch großartige Arena es dort gibt.«
    »Und dort sollen wir auftreten?« Luddhew beschattete die Augen mit der Hand und schaute zu dem Rundbau hinauf, der über der Stadtmauer sichtbar war. Daneben standen kleinere Gebäude und lagen grüne Gärten. »Und wie bald soll das sein?«
    »Morgen – wenn meine Nachricht früh genug eingetroffen ist, um alles vorzubereiten.« Der Shemite grinste den Zirkusdirektor fröhlich an. »Ich werde die Auftritte bestätigen, sobald wir die Stadt erreichen.«
    »Schon morgen!« rief Luddhew. Ein Raunen erhob sich unter den Artisten in seiner Nähe. »Unmöglich, da bleibt uns keine Zeit für die Proben.«
    Zagar rückte die Kappe zurecht. »Ich finde, ihr habt genug geprobt. Setzt einfach die Talente ein, welche die Götter euch so großzügig verliehen haben, und gebt euer Bestes. Ich garantiere euch, daß die Menschen in der Stadt in Scharen herbeieilen und begeistert sind.«
    Diese Neuigkeit schlug bei der Truppe wie ein Blitz ein. Aufgeregt diskutierten und planten alle, wie sie das Publikum am besten erfreuen könnten. Die Zeit verging wie im Flug, während sie auf der Straße zwischen Obstgärten und kleinen Bauernhöfen dahinmarschierten. Schnell näherten sie sich der mächtigen Stadtmauer. Nur die Mauerkrone des Circus Imperius schimmerte durch den Wüstenstaub golden im Licht der untergehenden Sonne.
    Als sie vor einer Kanalbrücke auf den Übergang warten mußten, preschte ein Reiter mit weitem Umhang und Turban heran. Er hielt an der Spitze der Zirkuskarawane neben Zagar und holte eine Schriftrolle hervor. Er reichte sie dem Shemiten. Zagar entrollte sie und las schweigend. Conan konnte erkennen, daß die Nachricht mit aufrechten corinthischen Buchstaben geschrieben war.
    »Hervorragend«, sagte Zagar zu Luddhew, rollte das Schriftstück zusammen und steckte es in seine Lammfellweste. »Alle Vorbereitungen für unser Kommen sind getroffen. Heute abend schlagt ihr euer Lager noch vor der Stadtmauer auf und könnt euch vor eurem triumphalen

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