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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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betrügt.«
    Langsam kamen die Flöße und Kanus näher. Entweder stand die Besatzung auf beiden Seiten und benutzte lange Stangen, oder sie ruderte. Dabei sangen die Männer. Die Flöße waren aus zusammengebundenen dicken Papyrusbündeln gefertigt, denen Wasser offensichtlich nichts anhaben konnte und die hier leichter zu finden waren als Holz. Dünne Bretter waren kreuzweise darübergebunden und bildeten so ein Deck. Die langen Kanus glitten müheloser durchs Wasser und landeten wenige Fuß vom Ufer entfernt im Schlamm.
    Die Männer schoben mit den langen Stangen die Flöße und Kanus an die richtigen Plätze und legten Bohlen als Rampen für die Wagen aus. Die Fahrer trieben die Maultiere die kurze Strecke durch den Flußschlamm und dann über die Rampen auf die Flöße. Conan schob hinten an. Er erwartete, daß die dünnen Bretter jeden Moment unter den Hufen zerbrächen, doch diese primitiven Wasserfahrzeuge schienen die Last leicht zu tragen. Die Zirkusleute stiegen in die Kanus. Auch diese waren aus Papyrusbündeln gefertigt. Die Bündel waren vorn und hinten fein säuberlich zusammengeschnürt, so daß sie Bug und Heck bildeten. Die Passagiere knieten zwischen den beiden Reihen der Ruderer, die auf den dicken Seitenwänden saßen.
    Erst jetzt begann das Feilschen um den Preis. Der Kapitän der Flotte, ein dicker Mann mit nasser Kleidung und einem schmutzigen Turban, redete eindringlich auf Luddhew ein, während Zagar wütend dazwischenfuhr. Am Ende gab der Zirkusdirektor nicht dem Kapitän, sondern Zagar eine Börse, welche dieser weiterreichte, aber nicht ohne zuvor einige Münzen als Kommission herauszunehmen.
    Dann stießen die Ruderer ab und stimmten wieder den traurigen Gesang an. Die Kanus lösten sich aus dem Schlamm und glitten langsam ins tiefere Wasser. Eine kaum spürbare Brise trieb den süßlichen Gestank des Altwassers heran, der beinahe so undurchdringlich war wie das schwarze Wasser unter ihnen. Selbst die grelle Sonne des Südens hatte in den dunklen Uferbereichen des mächtigen Styx an Kraft verloren.
    Schon bald waren sie im Gewirr der Schilfinseln und Kanäle verloren. Da der Fluß sein Bett ständig veränderte und geheimnisvolle neue Kanäle bildete, konnten sie nicht auf geradem Weg übersetzen. Nach einiger Zeit kräuselte sich das schwarze Wasser und wurde tiefer. Die Ruderer steckten die Ruder durch Seilschlingen, die mit dem Papyrus verknüpft waren, und lenkten gegen die Strömung. Conan sah, wie Blätter und Lehmklumpen flußabwärts trieben, aber er vermochte es kaum zu glauben, daß das Boot überhaupt vorwärtskam.
    Seltsame Tiere hielten sich in den Wogen des Styx auf. Der Cimmerier sah Schildkröten mit stumpfen Mäulern, große Muscheln mit spitzen Dornen und riesige Fische, aus deren flachen Köpfen zahlreiche Fühler aufragten. Über die schlammigen Ufer ließen sich Krokodile ins Wasser gleiten und dann vom Fluß treiben, so daß man nur ihre schuppigen Rücken sah. Vor dem ersten Boot zeigte sich ein Ungeheuer mit gewaltigem Rachen und spitzen und scharfen Zähnen, das laut brüllte. Es war jedoch nur ein Flußpferd, von denen Conan schon viele in den westlichen Marschländern gesehen hatte. Trotzdem jagte es den Maultieren Angst ein. Sie bäumten sich auf und stießen dabei einige Ruderer über Bord.
    Nach geraumer Zeit hatten sie den tiefsten und schnellsten Teil des Flusses erreicht. Die Ufer waren dicht mit Schilf und Papyrus gesäumt. Unzählige kleine Seitenarme verloren sich in diesem Dschungel. Conan hatte den Eindruck, daß dieser Gürtel breiter war als jener, durch welchen sie zum Fluß marschiert waren. Er sah auch keine Anhöhen. Wahrscheinlich lag dahinter Wüste oder einfach eine Ebene.
    Wieder änderte sich das Bild. Die Ruderer stakten jetzt ungefähr eine Meile lang durch schlammiges Wasser, bis sie zu Äckern kamen, auf denen nackte braune Männer arbeiteten. Einige Äcker lagen auf zahlreichen schwimmenden Inseln. Die Flöße und Boote glitten lange auf mehreren Kanälen dahin. Schließlich erreichten sie eine Anlegestelle, bei der Steinplatten und Kies auf dem Uferschlamm lagen.
    Hier lagen noch weitere Papyrusboote. Conan sah einfache Schilfhütten und den Anfang einer festen breiten Straße. Schlanke sehnige Arbeiter liefen von den Feldern herbei, um die Wagen von den Flößen ans Ufer zu schleppen. Sie verlangten lautstark Bakschisch, weil sie nicht der gewohnten Arbeit nachgingen. Endlich waren alle Maultiere an Land geschafft und vor die Wagen

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