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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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richtig?« Das Mißtrauen in ihrer Stimme war nicht zu überhören. »Sie hat dich mit Wein abgefüllt, damit du deine Skrupel überwindest, ja? Diese Mühe hätte sie sich nicht zu machen brauchen. Wach auf, verdammt! Ich will hören, wie du mich verfluchst!«
    Unvermutet setzte sich der Cimmerier auf. Achilea wich zurück.
    »Ich bin überhaupt nicht betrunken. Aber ich habe es genossen, daß du dir Sorgen um mich machst.« Er grinste unverschämt. Die schöne Amazonenkönigin wurde purpurrot.
    »Glaubst du etwa, mir läge etwas an deiner armseligen Haut und deinem Wohlbefinden?« fragte sie lahm. »Aber ich brauche deine Hilfe, um von hier wegzukommen.«
    »Allerdings, das glaube ich.«
    »Nun gut. Wenn du uns hilfst, glaube ich deiner Erzählung, was zwischen dir und dieser Königin der Entarteten geschehen ist.« Ihre Augen hatten sich verengt.
    Conan streckte sich auf der Matratze aus, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und erzählte Janagars Geschichte, wie Omia sie ihm berichtet hatte. Er erweiterte sie mit Beschreibungen der Königin, ihrer Sklavinnen und des Gemachs. Aus dem Augenwinkel stellte er befriedigt fest, daß Achilea jedesmal die Zähne zusammenbiß, wenn er die Schönheit der Königin erwähnte.
    »Und dann hast du so getan, als wärst du betrunken«, sagte sie. »Und sonst ist nichts zwischen euch geschehen? Allerdings würde mich das sowieso nicht kümmern.«
    »Ja, so war es«, grinste Conan.
    »Nun gut, jetzt wissen wir, daß der Fluß tatsächlich irgendwo hier unten ist. Und das bedeutet, daß wir die Welt draußen erreichen können.«
    »Ein Punkt liegt mir im Magen«, meinte Conan.
    »Was?«
    »Das Krokodil. Was haben sie mit ihm gemacht?«
    »Das Krokodil?« wiederholte sie ungläubig. »Was schert das uns, solange es tot ist?«
    »Vor allem der Schwanz des Krokodils macht mir Sorgen.«
    »Der Schwanz? Hat die Königin dir etwas in den Wein getan, das deinen ohnehin schwachen Verstand noch mehr gemindert hat? Was geht dich der Schwanz des Krokodils an?«
    »Gehäutet und ordentlich zubereitet, schmeckt ein Krokodil hervorragend«, erklärte er ungerührt. »Bei Croms Gebeinen! Ich habe den Fraß hier unten satt.«
     

D REIZEHN
     
     
    Die Zeit machte ihnen keine Beschwerden. Als der Cimmerier aufwachte, wußte er, daß er kaum mehr als zwei Stunden geschlafen hatte. In dieser Unterwelt gab es zwar Tag und Nacht nicht, doch hatte ihn sein Zeitsinn nicht verlassen. Ein Geräusch hatte seinen Schlummer gestört. Jetzt wartete er in vollkommener Stille darauf, den Laut nochmals zu hören. Achilea lag auf der Seite und schlief tief und fest. Er bezweifelte, daß ihre Instinkte weniger scharf als die seinen waren, aber sie war noch nie in einem Gefängnis gewesen. Wie die meisten unerfahrenen Menschen hielt sie dicke Mauern, Eisenstäbe und Ketten sicherlich für geeignet, ihr zumindest einen ungefährdeten Schlaf zu gewähren.
    Der Cimmerier hatte große Erfahrung mit Gefängnissen aller Art, auch als Galeerensklave. Daher wußte er, daß eingesperrte Menschen unter Bewachung grausamer Wächter wie Ratten in einem Käfig übereinander herfielen. Und im Schlaf war ein Mensch am verletzlichsten. Conan vermochte kaum zu zählen, wie oft er aufgewacht war und hatte sehen müssen, daß ein Mitgefangener im Schlaf mit einem provisorischen Dolch erstochen oder mit den Ketten erwürgt worden war. Es war auch vorgekommen, daß man einem Gefangenen mit einem Stein den Schädel eingeschlagen und ihn dann den Haien zum Fraß vorgeworfen hatte. Und immer hatten Feinde innerhalb des Gefängnisses diese Morde begangen. Oft war er aufgewacht und hatte gesehen, daß ein Mitgefangener nach seinem Blut dürstete. Deshalb schlief er stets ganz leicht, wenn er in Fesseln lag.
    Wieder hörte er das Geräusch. Jemand war auf dem Korridor vor der Zelle. Die Schritte verrieten ihm, daß es keine der Wachen war – auch nicht Abbadas. Derartige Feinheiten vermochte er zu hören. Diese Schritte waren leicht. Noch ehe die Gestalt in der Tür erschien, war der Cimmerier sicher, um wen es sich handelte.
    Conan lag reglos wie eine Leiche da und atmete so tief wie Achilea. Er war klug genug, nicht so zu tun, als schnarche er. Ein gerissener Gauner durchschaute solche Tricks sofort, und dieser Besucher war ein Veteran. Durch den Spalt unter den halbgeschlossenen Lidern sah er, wie die Gestalt auf allen vieren in die Zelle kroch. Im flackernden Licht der rauchlosen Fackel auf dem Gang schimmerte eine Klinge in der

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