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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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schien, als hätte man um die tote Stadt eine kreisrunde Barriere errichtet.
    Plötzlich erinnerte sich der Cimmerier: die Grasbarriere um den zerstörten Tempel, wo er die Zwillinge in stummem Gespräch mit dem bärtigen Alten gesehen hatte. Dort hatte die unsichtbare, unheimliche Grenze die Form eines großen Rechtecks gehabt. Hier war es ein Kreis. Aber er spürte, daß es zwischen beiden eine Verbindung gab.
    Er ging zum hohen Tor und betrachtete es. Die Geschichte mit den Opalen stimmte. Sie glänzten und schimmerten in den komplizierten geometrischen Schnitzereien. Ihre Kanten waren so scharf, als wären sie erst vor wenigen Tagen fertig geworden und nicht Jahrhunderte aus der Witterung ausgesetzt gewesen. Doch waren die Tore an sich noch verblüffender, denn selbst die dicksten Bohlen hätten in diesem Klima längst verrottet sein müssen. Conan war sich sicher, daß das nicht die letzte Begegnung mit dem Unheimlichen in Janagar sein würde.
    Langsam umrundete er die Mauer. Sorgfältig hielt er Ausschau nach Rissen, Ranken oder irgend etwas, das einen Aufstieg ermöglichte. Doch die Mauer war völlig unversehrt und ohne eine Spur von Grün. Sie war nicht so hoch, als daß er nicht eine Schlinge hinaufwerfen konnte, aber die Brustwehr war glatt, ohne Zinnen oder irgendeinen anderen Vorsprung, an dem eine Schlinge Halt gefunden hätte. Weder Conan noch die anderen hatten daran gedacht, Enterhaken mitzubringen. Sie verfügten auch nicht über das Werkzeug, um aus dem vorhandenen Metall Haken zu schmieden.
    Die Stadt bot in der unberührten Wüste einen grandiosen Anblick, doch war sie nicht so groß wie etliche, die der Cimmerier auf seinen weiten Reisen gesehen hatte. Es war immer noch Morgen, als er den Rundgang um die Mauer beendete. Die Hyrkanier und der Zwerg saßen beim Frühstück. Kye-Dee grinste dem Cimmerier entgegen.
    »Hast du für uns ein Hintertürchen gefunden?« fragte er.
    »Nein. Aber ich hatte auch keine Hilfe. Ihr Schurken habt den ganzen Morgen geschlafen. Ein Feind hätte sich anschleichen und euch die Kehlen durchschneiden können.«
    »Manche Männer sind nun dazu geboren, früh aufzustehen und zu arbeiten«, meinte Kye-Dee ungerührt. »Wir übrigen wissen, wie man das Leben genießt. Was hast du gefunden?«
    Der Cimmerier erstattete Bericht. Der Hyrkanier nickte. »Ihr Cimmerier seid doch Vettern der Bergziegen«, sagte er. »Hast du versucht, die Mauer zu erklettern?«
    »An einem Dutzend Stellen. Die Steine sind zu gut eingepaßt und überhaupt nicht verwittert. Wenn ich auch nur mit den Fingerspitzen Halt fände, könnte ich hinaufklettern; denn so hoch sind sie ja nicht. Aber ich habe nirgends einen Halt entdeckt. Es ist sehr ungewöhnlich, daß so alte Steine so glatt geblieben sind.«
    »Es ist ein magischer Ort«, meinte der Zwerg mit finsterer Miene. »Uns blüht nichts Gutes.«
    »Das muß sich erst noch herausstellen«, widersprach Conan. »Ich werde nicht ohne einige Antworten weggehen.« Dann wandte er sich an Jeyba. »Wie ist das Befinden eurer Königin?«
    »Sie ruht. Am Morgen ist sie kurz aufgewacht, und wir haben ihr etwas Wasser gegeben. Jetzt schläft sie wieder.«
    »Schlaf tut ihr gut«, sagte der Cimmerier. »Dann heilt ihr Körper schneller. Komm, Jeyba, schau dir das Tor mit mir an.«
    Sie gingen zum Tor. Der Zwerg trat gegen die dicken Bohlen, als prüfe er sie auf Termiten. »Wir könnten versuchen, es niederzubrennen«, schlug er vor.
    »So dickes Holz brennt nicht so leicht«, meinte Conan. »Es könnte tagelang glimmen, ehe es zusammenfällt. Aber nicht deshalb habe ich dich von den anderen weggerufen.«
    »Warum dann?«
    Der Cimmerier bohrte seine leuchtendblauen Augen in die des Zwerges. »Wie hat sie ihr Königtum verloren, Jeyba? Wieso zieht sie ohne einen Stamm umher?«
    Der Zwerg blickte verlegen zu Boden. »Ich weiß es nicht. Darüber spricht sie nie – nicht einmal mit mir, und ich folge ihr getreu seit vielen Jahren.«
    »Und die Frauen? Haben sie nie etwas gesagt?«
    Jeyba trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. »Einmal ... nur ein paar Worte.«
    »Und was waren das für Worte?« bohrte Conan nach.
    »Nun ...« Jeyba sah umher, ob jemand sie belauschen könnte. »Conan, ich erzähle es dir nur, weil du deine Loyalität unserer Königin gegenüber bewiesen hast.«
    »Verstehe«, sagte Conan ungeduldig. »Nun rede schon!«
    »Also, vor mehreren Jahren hat Lombi sich in einer Weinhandlung, die wir geplündert hatten, ziemlich betrunken. Sie

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