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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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klettere auf das Kamel und stell dich auf seinen Rücken. Wenn du den Höcker zwischen die Beine nimmst, kannst du die Füße auf sein Rückgrat stellen.«
    »Dein Wunsch ist mir Befehl.« Der Zwerg stellte sich auf den Rücken des Kamels. Das Tier wurde bei der ungewohnten Behandlung unruhig, doch Kye-Dee hielt es fest.
    »Willst du es wirklich versuchen?« Achilea lächelte trotz der Schmerzen.
    »Schau her!« Wie die Bergziege, von der Kye-Dee gesprochen hatte, sprang er auf das Kamel. Dann stieg er auf die muskelbepackten Schultern des Zwergs. »Ganz ruhig jetzt!« sagte er. Jeyba verzog das Gesicht, aber er packte Conans Fußknöchel und hielt das Gleichgewicht.
    Conan stand auf dem Zwerg und streckte die Arme nach oben. Mit größter Mühe berührten seine Fingerspitzen den Türsturz über den schweren Torflügeln. »Laß los!« befahl er dem Zwerg. Nachdem der Zwerg die Knöchel losgelassen hatte, zog der Cimmerier sich mit zusammengebissenen Zähnen ein Stück höher. Allein seine Fingerspitzen fanden Halt. Er löste den Griff der rechten Hand und streckte den Arm nach oben. Dann zog er sich allein mit einem Arm hoch. Sein Oberkörper wurde bei dieser Anstrengung tiefrot. Die Muskelstränge an Hals und Schultern traten wie Stricke hervor und wirkten härter als die Steine, die er erklomm.
    Die unten Stehenden schauten bewundernd zu diesem unglaublichen Kraftakt hinauf. Hand über Hand zog sich der Cimmerier über die geschnitzte Oberfläche, bis er die Zehen in eine Nische stellen konnte. Danach war das Klettern müheloser, und wie eine Fliege huschte er hinauf. Sobald er die Brustwehr ergreifen konnte, zog er sich schwungvoll darüber hinweg und glitt auf den Wehrgang.
    Conan schaute umher, ohne dem Applaus der Gefährten draußen Aufmerksamkeit zu schenken. Unmittelbar hinter dem Tor lag ein kleiner Platz, ringsum viele Gebäude. Alles war vollkommen menschenleer. Zufrieden, daß niemand ihm auflauerte, beugte er sich über die Brustwehr. »Wirf mir das Seil herauf!« Der Zwerg gehorchte. Conan befestigte ein Ende an einem Steinpfosten, der wohl früher als Stütze eines Katapults gedient hatte. Dann ließ er das Seil an der Mauer hinabfallen.
    »Kommt hoch!« rief er.
    »Sollten wir nicht einen oder zwei Mann bei den Kamelen lassen?« fragte Kye-Dee.
    »Nein. Die wandern nicht vom Wasser weg. Wenn genügend Gras da wäre, würden sie den Rest ihres Lebens hierbleiben.«
    »Was ist mit den Schurken, die uns verfolgen?« fragte Achilea.
    »Wenn sie auftauchen, könnten auch zwei Männer die Kamele nicht schützen. Aber bringt Proviant mit. Möglich, daß wir eine Zeitlang hierbleiben.«
    Als erste kam Payna herauf, dann Lombi und Ekun. Geschickt hielten die Frauen sich am Seil fest und hangelten sich die Mauer hinauf. Achilea wollte es ihnen unbedingt gleichtun, obgleich sie noch längst nicht wieder bei Kräften war. Besorgt schauten die Frauen zu, als sie langsam die Mauer heraufkam. Gerade als sie aufgeben wollte, packte Conan ihr Handgelenk und zog sie mit einem kräftigen Ruck über die Brustwehr auf den Wehrgang.
    Freudig erregt schaute sie umher. Ihre Augen funkelten vor Aufregung. »Endlich! Die Stadt der Schätze!«
    »Nun ja, eine Stadt ist es!« meinte der Cimmerier. »Kommt endlich, ihr pferdefressenden Hunde!« rief er den Hyrkaniern unten zu.
    »Sind wir Affen, die an Seilen klettern?« rief Kye-Dee zurück und musterte mißtrauisch das Seil an der Mauer.
    »Habt keine Angst!« Die Geduld des Cimmeriers war langsam erschöpft. »Knotet am Ende des Seils eine Schlinge und stellt euch mit dem Fuß hinein. Dann ziehen wir euch herauf.«
    »Was ist nutzloser als ein Hyrkanier ohne sein Pferd?« fragte Ekun angewidert.
    »Das habe ich gehört!« brüllte Kye-Dee.
    Schließlich standen alle Hyrkanier auf dem Wehrgang. Als letzter kam Jeyba. Er hatte Wasserschläuche und Proviantsäcke ans Seil geknüpft.
    »Verdammt!« schimpfte Kye-Dee. »Ich wollte unterwegs ein paar Opale vom Tor reißen.«
    »Wie hättest du das bewerkstelligt?« fragte Lombi und spuckte aus. »Du hast mit beiden Händen das Seil umklammert und die Augen fest zugekniffen.«
    »Laßt uns gehen«, sagte Conan. »Jeder nimmt etwas vom Proviant mit. Wir müssen ein paar Leute finden.«
    »Und ein paar Schätze einsacken«, fügte Achilea hinzu.
    »Auch das«, pflichtete Conan ihr bei.
    Während die anderen Proviant und Waffen aufnahmen, blickte der Cimmerier noch ein letztes Mal zum Kraterrand. Welch seltsamer Horizont in dieser

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