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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Wüste: eine völlig gerade Sandstrecke, so gleichmäßig, als wäre sie aus Stein gehauen.
    »Das ist eigenartig«, meinte er.
    »Was?« fragte Achilea.
    »Wo sind die Spuren? Viele Menschen und Kamele sind in den letzten Tagen über den Rand gekommen, es gab auch keinen Wind, dennoch ist alles so glatt wie eine Schüssel aus glasiertem Ton.«
    Die Amazonenkönigin blickte ebenfalls hinaus. Dann schauderte sie. »In der Tat, Conan. Doch wir haben gewußt, daß dieser Ort nicht natürlich ist. Die Wüste erneuert sich aus sich selbst heraus, wie der Körper eine Wunde heilt.«
    »Ja, wahrscheinlich hast du recht.« Da fiel dem Cimmerier ein Glitzern am Kraterrand auf. Er zeigte in die Richtung. »Siehst du dort etwas?«
    Achilea spähte angestrengt. »Stahl ist es diesmal nicht. Es befindet sich unmittelbar auf dem Sand. Es sieht purpurn aus, wie violettes Glas oder« – sie warf ihm einen angstvollen Blick zu – »wie die Kristalle, mit denen der Zauberer gespielt hat.«
    Jetzt blickten auch die anderen mißtrauisch auf die glänzende Stelle.
    Conan nickte. Seine Augen waren schärfer. Er vermochte das winzige menschenähnliche Gebilde zu erkennen. »Ja, es ist der Homunculus.« Unwillkürlich griff er zum Schwert. »Was soll's! Wenn der Zauberer Mut hätte, wäre er hier unten und würde nicht von dort oben in der Wüste seinen kleinen Spion vorschicken. Kommt, es gibt viel zu tun.«
    Unweit des Tors stießen sie auf eine Treppe, die auf den Platz hinabführte. Gleich darauf standen sie dort. Dem Cimmerier fiel auf, daß diese Stadt keiner von denen glich, die er bis jetzt gesehen hatte. Nirgends lag Laub auf den Steinplatten, nirgendwo war Sand oder Schmutz, keine Zeichen dafür, daß je Tiere durchgezogen waren. Nicht einmal eine Feder von einem Vogel, der darübergeflogen war. Es war, als ob alle Bewohner der Stadt in ihre Häuser gegangen wären, um der Hitze des Tages zu entfliehen. Aber keine bewohnte Stadt wirkte so reinlich.
    »Hast du je eine so seltsame Stadt gesehen?« fragte Achilea. Auch ihre Hand ruhte auf dem Schwertgriff.
    »Oder eine, in der es so still war?« meinte Lombi.
    »Oder eine, die so langweilig ist?« fragte Kye-Dee. »Warum stehen wir hier wie Narren herum, die noch nie eine Stadt gesehen haben, ganz zu schweigen davon, eine geplündert und in Brand gesteckt zu haben? Los, suchen wir uns einen Palast und sacken Schätze ein.«
    Sie folgten diesem außerordentlich vernünftigen Rat und verließen den Platz, um die Stadt zu erkunden. Eine mit glatten weißen Steinen gepflasterte Straße führte vom Tor zu einer kurzen Treppe, über die man auf einen kleinen Innenhof gelangte, der von hohen Gebäuden mit prächtigen Balkonen umgeben war. In der Mitte versprühte ein Brunnen aus den Flügeln eines sich in die Lüfte schwingenden Phönix Wasser in den runden Teich.
    »Das ergibt doch keinen Sinn«, meinte der Zwerg und blickte zum Himmel. »Mitten in der Wüste müßte soviel Wasser jeden vorbeifliegenden Vogel anlocken. Aber es sieht so aus, als wäre nie einer hier gelandet.«
    »Ja, genauso ist es«, sagte der Cimmerier.
    »Was?«
    »Ich erkläre es euch später. Kommt!«
    Sie gingen an zahlreichen großartigen Gebäuden vorbei, die alle in vollkommenem Zustand waren. In dieser Stadt schien es keine geraden, sondern nur kurze gewundene Straßen und unzählige Treppen zu geben, die zu kleinen Plätzen und Innenhöfen führten. Alles schien willkürlich angelegt zu sein. Manchmal endeten die Straßen als Sackgassen, und Conan und seine Gefährten mußten Häuser durchqueren, um zur nächsten Straße zu gelangen. Es gab lange Tunnel und Arkaden unter großen Gebäuden und so etwas wie Marktplätze unter Kuppeln aus durchsichtigem Alabaster.
    In den Palästen sahen sie viele Gemälde, Fresken, Mosaiken und wunderbare Statuen, doch weniges, was man forttragen konnte. Auf den Gemälden und Wandbildern waren unsägliche Orgien und unvorstellbar blutige Szenen dargestellt. Die meisten schienen rituelle Handlungen darzustellen. Offenbar verehrten die Menschen, die früher einmal in Janagar gelebt hatten, ausschließlich Götter der Fruchtbarkeit und des Blutvergießens.
    »Was waren das nur für Menschen?« fragte sich Achilea, als sie vor einem riesigen Fresko stand, auf dem nackte Körper – Menschen und Dämonen – auf so komplizierte Weise verschlungen waren, daß das Auge davon ermüdete, allen Windungen zu folgen.
    Conan zuckte mit den Schultern. »Ich habe auf meinen Reisen viele Tempel

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