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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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erzählte mir, daß Achilea nicht einmal zwei Jahre Königin war, als sie sich so schwer gegen ihr Volk versündigte, daß sich beinahe alle gegen sie empörten. Ihre jüngere Schwester war die Anführerin. Nur die ›Wildnis-Schwestern‹ hielten noch zu ihr. Das waren die jungen Frauen, die das Jahr in der Wildnis mit ihr geteilt hatten. Diese Frauen sind fürs gesamte Leben durch ein besonderes Band miteinander verknüpft. Man stieß Achilea und diese Frauen aus dem Volk aus, und ihre Schwester wurde Königin. Als Achilea mich zu sich nahm, gab es noch fast zwanzig dieser Wildnis-Schwestern. Jetzt hat sie nur noch drei.«
    »Und mehr hat Lombi nicht erzählt?« fragte Conan.
    Der Zwerg schüttelte den Kopf. »Dazu hatte sie keine Gelegenheit. Payna kam herein und hörte die letzten Worte. Sie hat Lombi halbtot geschlagen und geschworen, mir noch Schlimmeres anzutun, falls ich je wiederholte, was ich gehört hätte. Deshalb, Cimmerier, liegt mein Leben jetzt in deiner Hand. Denn sie hat es ernstgemeint.«
    »Du hast nichts zu befürchten«, versicherte ihm Conan. »Und überhaupt habe ich jetzt ganz andere Dinge im Kopf.«
    »Wie wir in die Stadt gelangen?« fragte der Zwerg.
    »Das ist ein Problem. Ein anderes sind die Verfolger, die Achilea und mir auf dem Weg hierher dicht auf den Fersen waren. Wo sind sie? Janagar war ihr Ziel, aber bis jetzt haben sie sich noch nicht gezeigt. Ich war zu Fuß. Sie hätten mich längst überholen müssen, doch das haben sie nicht getan. Welches Spiel treiben sie?«
    »Vielleicht sind sie im Sandsturm erstickt«, vermutete der Zwerg. »Mitra weiß, daß es uns beinahe so ergangen ist.«
    »Das bezweifle ich«, sagte Conan ernst. »Würde dieser Zauberer einen Sandsturm heraufbeschwören, der alle umbringt? Nein, so wie er geredet hat, ist er jemand, der wartet und beobachtet, und andere das Risiko tragen läßt, bis er zustoßen und alles einsacken kann. Ich glaube, er lauert nur ein paar Dünen entfernt und schaut zu.«
    Den gesamten Tag ruhten sie, besserten Schäden an der Ausrüstung aus und kümmerten sich um die Kamele. Am Abend erschien Achilea. Sie hatte noch große Schmerzen, konnte jedoch gehen. »Morgen betreten wir diese Stadt«, erklärte sie entschlossen.
     

N EUN
     
     
    Conan vermochte ein Grinsen nicht zu unterdrücken, als er Achilea am nächsten Morgen aus dem Zelt kommen sah. »Fühlst du dich kräftig genug?«
    »Um jemanden wie mich aufzuhalten, muß mir mehr widerfahren als ein kleiner Sonnenbrand und etwas Durst, du cimmerischer Hund«, entgegnete sie wütend.
    Diesmal lachte Conan lauthals. Die Amazonenkönigin ging steifer als ein Mann in voller Rüstung. Ihre Haut schälte sich wie bei einer Schlange, die sich häutet. Darunter war die neue Haut so rosig wie die eines Neugeborenen. Sie bemühte sich, die finstere Miene beizubehalten. Doch dann mußte auch sie lachen.
    »Na schön. Ich sehe eher wie eine sterbende Eidechse als eine Königin aus. Trotzdem bin ich immer noch eine Kriegerin. Und ich bin bereit, diese Stadt zu plündern.« Sie deutete auf Janagar.
    Conan musterte das Tor. »Wir sollten das nicht tun, das weißt du doch«, sagte er. »Wir haben zugestimmt, sie hierherzuführen und unterwegs zu beschützen. Das haben wir getan. Jetzt könnten wir soviel Wasser fassen, wie wir mitführen können, und wegreiten. Damit hätten wir unsere Aufgabe ehrenvoll erfüllt.«
    »Ja, das könnten wir«, meinte sie. Ihre Miene verfinsterte sich wieder. »Aber damit gebe ich mich nicht zufrieden. Uns winkte eine größere Belohnung. Die Zwillinge versprachen uns einen Anteil an den Schätzen der Stadt. Danach möchte ich suchen, selbst wenn sie nur Mondstrahlen in ihren Köpfen waren. Aber vor allem bin ich wütend über die Art, wie sie uns behandelt haben – einfach im Sandsturm davonzureiten, als wären wir nur Straßenköter. Ich lasse es nicht zu, daß man meine Ehre derartig beleidigt.«
    »Ich ebensowenig«, erklärte der Cimmerier.
    »Dann laß uns die Zwillinge finden.«
    »Komm mit. Ich habe eine Idee«, sagte Conan. Sie gingen zum Tor, wo Jeyba mit einem aufgerollten Seil in der Hand dastand. Kye-Dee hielt ein Kamel und blickte mit gierigen Augen zu den Opalen hinauf. Die anderen Hyrkanier standen in der Nähe und verfolgten alles mit großer Aufmerksamkeit. Achileas Frauen folgten ihr.
    »Und jetzt?« fragte Achilea.
    »Jeyba behauptet, er sei ein starker Mann«, antwortete Conan. »Wir werden sehen, wie stark er tatsächlich ist. Jeyba,

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