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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John C. Hocking
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verschlossen. Die beiden Wächter hielten sich in der Küche auf. Sie aßen wenig, tranken viel und schworen, sie würden noch mindestens eine Runde machen, ehe sie sich wieder ihren Bechern widmeten. Nach geraumer Zeit machten sie ihren Kontrollgang durch den Garten, dabei tranken sie abwechselnd aus dem Weinschlauch und unterhielten sich leise.
    Die Stille des Abends füllte das verlassene Haus. Die Korridore waren dunkel, die Vorhänge vor den Fenstern zugezogen und keine Kerzen angezündet. In stiller Ruhe schien das Haus auf die Rückkehr seiner Herrin zu warten. Doch in diese Stille und Dunkelheit drang unerwartet ein Besucher ein, den die betrunkenen Wächter nicht bemerkt hatten.
    Auf der Wand in Lady Zelandras Schlafgemach leuchteten prächtige Farben. Schatten tanzten über die Bücherregale und das riesige Prunkbett. Dann erschien ein grelles weißes Licht und vertrieb die Schatten aus allen Ecken des Raums.
    Ethram-Fals Silhouette schwebte im Lichtnebel und betrachtete das Schlafgemach. Der Schemen wandte den Kopf hierhin und dorthin, als könne er nicht glauben, daß niemand da war. Ärgerlich schickte der Stygier einen wortlosen Schrei durch das stille Haus.
    »Zelandra! Ich bin zu dir gekommen!«
    Der Zauberer spürte keine Antwort, überhaupt keine Regung. Die schwarze Figur stand einen Moment lang reglos da, dann führten seine Finger präzise Muster in der Luft aus. Schließlich reckte er die Arme über den Kopf. Ein strahlender grüner Lichtnebel hüllte Ethram-Fal ein. Dann trat er mit den schwerfälligen Bewegungen eines Mannes unter Wasser aus der Wand heraus in das Zimmer. Er ging zur Tür und trat hinaus auf den Korridor.
    Ethram-Fal schritt durch die verlassenen Räume von Lady Zelandras Haus wie ein ruheloses Gespenst. Seine Fußabdrücke flackerten wie blasses Hexenfeuer. Nach geraumer Zeit kehrte er ins Schlafgemach der Lady zurück, stieg wieder in seinen Lichtnebel und verschwand. Zelandras Haus war leer. Seine Herrin war fortgegangen.
    Ethram-Fal fragte sich, ob er bald selbst Besuch haben würde.

S IEBZEHN
     
     
    Die Reisenden hatten eine Anhöhe aus rotem Lehm erklommen und betrachteten das breite Flußtal des Styx, das sich vor ihnen erstreckte. Der Weg führte im Zickzack durch dichte Vegetation hinab. Je weiter sie nach Süden geritten waren und sich Stygien genähert hatten, desto trockener war das Land geworden, doch die Ufer des mächtigen Styx waren alles andere als Wüste. Grüne Büsche, schwankende Palmen und dichtes Gras wiegten sich im trägen Wind. Vor ihnen lagen die künstlich bewässerten Felder, die bis an Flußufer reichten. Mit braunen Rändern und einer tiefblau schimmernden Mitte erstreckte sich die Mutter aller Flüsse von Horizont zu Horizont wie ein mit Juwelen besetzter Zaubergürtel und schenkte der dankbaren Erde üppige Fruchtbarkeit.
    Obgleich die Ufer des Styx urbar gemacht worden waren, lebten im Osten nur wenige Menschen. Im Westen sah man eine Ansammlung von Hütten, auf Stelzen erbaut. Direkt davor sah der Cimmerier eine kleine Stadt, die nicht von einer Mauer geschützt war und auf einem künstlich geschaffenen Plateau über den Bewässerungskanälen der Felder lag. Zwischen den glitzernden Wassergräben wand sich die Straße wie eine sandfarbene Schlange auf einem künstlichen Damm zwischen dem üppigen Grün dahin. Die Straße verband die Stadt mit den höher gelegenen trockeneren Gebieten, wo sie sich mit der Karawanenstraße vereinigte, die sich durchgehend an der gesamten Länge des Styx hinzog.
    Beim Hinabreiten ins Flußtal begegneten die vier den Einwohnern dieses seit langem bewohnten Landes. Sie warteten an Kreuzungen, während Hirten mit Stöcken auf die Flanken des Viehs einschlugen, um es weiterzutreiben. Bauern arbeiteten auf den bewässerten Buchweizen- und Gerstenfeldern. Auf dem sandigen schwarzen Boden wuchs alles sehr üppig.
    Schon bald hatten sie den Damm erreicht, auf dem die Straße verlief. Jetzt erkannten sie die weißen Lehmgebäude der Stadt deutlicher. Neesa fächelte sich in der feuchtwarmen Luft Kühlung zu. Sie ritten gerade hintereinander, mit Lady Zelandra an der Spitze. Tief in Gedanken hatte Neesa die Stirn gerunzelt. Plötzlich trieb sie ihr Pferd voran, bis sie neben dem Cimmerier ritt.
    »Welche Stadt ist das?« fragte sie Conan. Der Barbar lächelte sie mit unverhohlener Bewunderung an. Er war froh, daß sie wieder mit ihm sprach. Neesa blickte unverwandt auf die Stadt, als bemerke sie seine Blicke nicht.

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