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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John C. Hocking
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stygischen Soldaten einen Schritt voraus gewesen und hatte dafür gesorgt, daß nicht zuviel Zeit zwischen den Überfällen auf glücklose Reisende verstrich. Jetzt galoppierte er vorwärts.
    Hufe donnerten und wirbelten Staub auf, als zwölf Männer von der Anhöhe hinabstürmten, beseelt von dem Willen zu rauben, zu schänden und zu töten.

Z WEIUNDZWANZIG
     
     
    Nachdem die Ausrüstung in den Satteltaschen der Kamele gleichmäßig verstaut war, traf jeder gewisse Vorsichtsmaßnahmen gegen die Hitze der Wüste. Zelandra und Neesa warfen Umhänge aus Baumwolle über die Reisekleidung und zogen die weiten Kapuzen als Sonnenschutz tief ins Gesicht. Conan und Heng Shih hatten es nicht so leicht. Der Khiter fand nichts, was ihm paßte. Schließlich wickelte er eine graue Seidentunika als behelfsmäßigen Turban um den kahlen Schädel. Als Übergewand benutzte er seinen eigenen goldenen Kimono, der mit scharlachroten Drachen bestickt war. So war er zwar gegen die sengende Sonne geschützt, bot aber auch einen komischen Anblick. Der Cimmerier hatte mehr Glück. Er fand einen Burnus aus Baumwolle, der ihm einigermaßen paßte. In diesen unterschiedlichen Kostümen ritten die vier durch eine menschenleere Gegend. Die zurückgelegten Meilen über den Wüstensand zogen sich unter den Hufen ihrer Kamele in die Länge.
    Zelandra schien sich nicht wohl zu fühlen. Immer wieder blickte sie über die Schulter zurück in Richtung der Karawanenstraße, die sie verlassen hatten. Ihr Gesicht war geisterhaft blaß. Als sie mit Conan sprach, zitterte ihre Stimme.
    »Bist du sicher, daß es richtig war, die Karawanenstraße zu verlassen, Conan? Werden wir uns nicht in dieser gottverlassenen Wüste verirren?«
    Der Cimmerier zuckte mit den Schultern. »So leicht findet man den Drachenkamm nicht. Er befindet sich in der Nähe von Pteion, erinnert Ihr Euch? Und zu diesen fluchbeladenen Ruinen führt keine von Menschen gebaute Straße.«
    Mit zitternder Hand griff sich Lady Zelandra an die Stirn. Sie schwankte leicht. »Und wie kann ich dir trauen, Barbar? Warum lasse ich mich von dir in diese menschenleere Hölle führen?«
    Der Cimmerier musterte sie scharf. Zelandras Augen rollten, als hätte ein Tropenfieber sie ergriffen. Krampfartig zuckte sie mit dem Kinn. Sie preßte die Schatulle am Gürtel so fest, daß ihre Sehnen hervortraten. Heng Shih ritt neben sie und beugte sich zu ihr hinüber. Er ergriff die Zügel ihres Kamels, und sie legten mitten in der Wüste eine unplanmäßige Rast ein. Die Sonne war so grell, daß die Strahlen die Luft zu verdichten schienen, so daß den Reisenden das Atmen schwerfiel.
    »Heng Shih«, schluchzte Zelandra und schwankte. »Heng Shih, wo bist du?« Der Khiter legte den Arm um die bebenden Schultern der Zauberin. Sie lehnte sich an ihn; ihre schlanke Gestalt erbebte unter wiederholten Anfällen von Schüttelfrost. Conan zog sich zurück und blickte Neesa an.
    »Crom«, murmelte er. »Hat sie die Fallsucht?«
    Neesa schüttelte den Kopf. »Ihr Körper schreit nach dem Lotus.«
    Der Barbar fluchte leise. Trotz der gnadenlosen Sonne lief es ihm eiskalt über den Rücken. Er wandte sich von den Gefährten ab und spähte umher. Weiter vorn ragte eine Reihe weit auseinanderliegender erloschener Vulkankegel über die rötliche Ebene auf. Der Wind frischte auf und heulte bald so laut, daß er Zelandras Schluchzen übertönte. Conan blickte zurück auf den Bergkamm, der sich scharf gegen den wolkenlosen Himmel abzeichnete. Er runzelte die Stirn.
    Heng Shih löste die Silberschatulle aus der Lederverschnürung an Zelandras Gürtel und hob behutsam den Deckel. Das wie ein Spiegel glänzende Innere bedeckte samtgrüner Staub. Zelandra preßte den Kopf an die breite Brust des Khiters. Tränen strömten über ihre bleichen Wangen.
    »Nein, Heng Shih«, flüsterte sie. »Nein, mein Lieber.«
    Der Khiter steckte einen Zeigefinger in den Mund und führte ihn in die offene Schatulle. Mit smaragdfarbenem Staub bedeckt kam er heraus. Dann hielt er den Finger Zelandra an die Lippen.
    »Reiter!« rief der Cimmerier. »Räuber vielleicht oder noch schlimmere Burschen. Folgt mir!«
    Fürsorglich befestigte Heng Shih die Silberschatulle wieder an Zelandras Gürtel, ehe er aufschaute. Neesa stand in den Steigbügeln und spähte nach hinten. Lady Zelandra schüttelte den Kopf, als wolle sie so den Schwindel abschütteln. Sie wischte sich die nassen Wangen ab, öffnete und schloß mehrmals schnell die Augen. Dann schien sie

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