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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John C. Hocking
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Das Krummschwert war von mittelmäßiger Güte, doch Größe und Schwere der Waffe behagten dem Cimmerier. Die Klinge war krumm, dennoch konnte man damit auch zustoßen. Natürlich war es kein Breitschwert, aber es war besser als nichts.
    Als der Cimmerier sich umdrehte, sah er Zelandra, die von Neesa umarmt wurde. Heng Shih trat mit breitem Grinsen zu ihm. Der goldene Kimono mit den roten Stickereien glänzte gänzlich unpassend in der Sonne. Der Khiter machte schnelle Gesten mit den Händen, dann packte er Conan an den Oberarmen und schüttelte ihn kräftig. Der Cimmerier löste sich von dem strahlenden Khiter.
    »Er dankt dir, weil du uns das Leben gerettet hast«, sagte Neesa. Verlegen brummte der Cimmerier und blickte die Schlucht hinab. Heng Shih schlug ihm auf die Schulter und ging zurück zu Zelandra, die erschöpft am Fels lehnte. Ihre Haltung verriet enorme Müdigkeit. Der Khiter nahm sie bei der Hand und führte sie nach hinten, wo die Kamele warteten.
    Neesa kam auf den Cimmerier zu, als er die Scheide für das erbeutete Krummschwert am Gürtel befestigte.
    »Ich hätte den Mann nicht töten sollen, nicht wahr?« sagte sie, während ihre dunklen Augen seine suchten. »Wenn du Zeit für Unterhandlungen gehabt hättest ...«
    »Ach was. Crom!« Conan lächelte. Plötzlich war er unbändig froh zu leben. »Sie hatten nie die Absicht, uns laufen zu lassen. Du hast gehört, wie diese Köter geheult haben, als sie dich sahen. Du glaubst doch nicht, daß ich dich für einen sicheren Rückzug eingetauscht hätte, oder?«
    »Nein«, sagte sie und bot ihm ihre Lippen.

D REIUNDZWANZIG
     
     
    Als sie die Karawanenstraße erreichten, gewährten die Reiter ihren erschöpften, schaumbedeckten Pferden eine kurze Rast. Neb-Khot stieg ächzend von dem Pferd, das er mit T'Cura geteilt hatte. Kaum trat er auf den verrenkten Knöchel, fluchte er gräßlich.
    »Yog und Erlik! Das war verflucht knapp, Brüder!« T'Cura schwang sich aus dem Sattel und hielt die Zügel, während der dritte Überlebende auf dem Pferd sitzenblieb. Dieser Mann war einer der Bogenschützen. Jetzt trug er den Bogen über der rechten Schulter. Er war ein junger Shemite. Sein schwarzer Haarschopf bildete einen scharfen Gegensatz zu dem bleichen Gesicht.
    »Telmesh hatte recht«, sagte er und wischte mit dem schmutzigen Ärmel die Stirn ab. »Das waren keine normalen Sterblichen. Habt ihr gesehen, wie der Riese mit der schwarzen Mähne meinen Pfeil in der Luft pariert hat?«
    »Sei still, Nath.« Neb-Khot stöhnte laut. Die Schmerzen im Knöchel wurden so unerträglich, daß er sich auf die heiße, hart gebackene Erde der Karawanenstraße setzen mußte.
    Es war erst früher Nachmittag, und die Sonne hatte erst vor kurzem ihren Höhepunkt überschritten. Der stygische Anführer konnte es nicht fassen, daß die so übel endende Verfolgung der vier Reisenden und die Vernichtung seiner Schar so wenig Zeit beansprucht hatten.
    »Ich brauche ein Pferd«, erklärte er.
    T'Cura trank geräuschvoll aus einem Wasserschlauch. Dabei hielt er die Zügel weiter mit einer Hand fest. Er senkte den Schlauch und musterte den Anführer erstaunt. Nath der Bogenschütze rutschte unruhig im Sattel hin und her und blickte hinaus in die Wüste.
    »Die Pferde sind in alle Windrichtungen gelaufen, Neb-Khot«, sagte Nath. »Da finden wir bestimmt keins für dich.«
    »Bis zu Sibus Oase ist es ein langer Weg. Und noch weiter ist es nach Bel-Phar«, meinte T'Cura mürrisch.
    »Ishtar.« Neb-Khot massierte vorsichtig den verrenkten Knöchel. »Gib deinem Pferd auch etwas Wasser, T'Cura. Das Tier muß uns beide bis zur Oase tragen.«
    Der Darfari sagte nichts, setzte nur den Wasserschlauch wieder an die Lippen und trank langsam und kräftig. Dann ließ er den Schlauch sinken und blickte Neb-Khot mit eiskaltem Grinsen an. Schließlich schob er verächtlich den Wasserschlauch in eine Satteltasche.
    Nath schaute von T'Cura zum Anführer und wieder zurück. Seine Miene wurde zunehmend besorgter. Neb-Khot bemerkte von alledem nichts. Er betastete den schmerzenden Knöchel und dachte über diese plötzliche Schicksalswendung nach. Als er wieder aufblickte, sah er, daß der Darfari wieder aufs Pferd gestiegen war und die glänzende Klinge seines blanken Krummschwerts streichelte. Zum ersten Mal kam Neb-Khot der bestürzende Gedanke, daß ihn sein Glück vielleicht ganz verlassen hatte.
    »Schaut, ein Reiter!« rief Nath.
    Neb-Khot drehte sich um und kniete auf der harten Straße. Es

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