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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John C. Hocking
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Sattel zurück und versuchte zu dösen. Das Knarren des Leders und das leise Wiegen des Wüstenschiffs versetzten sie zurück auf das Deck von Temotens Fährschiff. Doch dann riß der Schrei Zelandras die Schreiberin aus dem Halbschlaf.
    »Schaut! Steht dort drüben nicht eine Palme?« Die Zauberin stand in den Steigbügeln auf dem Kamm einer hohen Düne. »Conan, ist das unsere Oase?«
    Der Cimmerier ritt eilends an Zelandras Seite. Heng Shih deutete nach Südosten, wo ein smaragdgrüner Fleck in der Hitze waberte.
    »Sieht so aus«, meinte Conan. »Aber das entspricht überhaupt nicht der Lage auf Eurer Karte.«
    Zelandra runzelte ungeduldig die Stirn. »Nun, man kann kaum erwarten, daß sich die Oase nach so vielen Jahrhunderten immer noch an genau derselben Stelle befindet. Laßt uns die Wasserschläuche füllen und im Schatten kurz rasten. Das wird uns allen guttun.«
    Der Cimmerier schwieg. So verließen sie die geplante Route. Die Palmen winkten einladend wie grüne Flammen vor dem Antlitz der Wüste. Immer näher kamen die Palmen, sobald sie die nächste Anhöhe erklommen hatten. Befanden sie sich in einer Talsohle zwischen den Sandhügeln, sah man sie nicht. Im Gegensatz zu seinen zivilisierten Gefährten hatte der Barbar es nie verlernt, seinen Instinkten zu trauen. Und jetzt beschlich ihn ein flaues Gefühl.
    Je weiter die Schar ritt, desto mehr veränderte sich das Gelände. Die Dünen wurden flacher, der Sand hatte eine harte Oberfläche, die unter den Hufen der Kamele knirschte. Conan musterte die Oase. Jetzt sah er die träge im Wind schwankenden Palmen, die üppige Vegetation, die ein Wasserloch anzeigte. Er holte tief Luft und blähte die Nasenflügel.
    »Irgend etwas stimmt nicht«, erklärte der Cimmerier. »Die Oase sieht grün aus, aber ich rieche kein Wasser.«
    »Um Ishtars Liebe, Conan! Behältst du bitte deinen barbarischen Aberglauben für dich!« fuhr Zelandra ihn wütend an. »Pteion ist meilenweit entfernt. Die Oase ist ein Segen, den wir nicht unbeachtet lassen dürfen. Wir ...«
    Eine Hitzewelle überrollte die Schar. Obgleich der Himmel klar war, wurde die Sonne heller, als wäre sie nun hinter einer dicken Wolkenwand hervorgetreten. Im grellen Licht verwischten sich die Umrisse der grünen Oase vor ihnen, wie in einem Traum. Conan schlug geblendet die Augen nieder. Er sah, daß der Sand sich gehärtet hatte und zu einer festen Schicht geworden war. Die Dünen waren ebenfalls hart wie geschmolzenes Glas. Der Boden unter den Hufen der Kamele schien der erhärteten Schmelzschicht in der Werkstatt einer Glasbläserei zu gleichen. Plötzlich zügelte Conan sein Kamel. Als er aufschaute, war die Oase verschwunden.
    Wo vorher Palmen und Büsche gestanden hatten, erhob sich jetzt ein beinahe mannshoher, oben flach abgeschnittener Kegel aus dunklem Gestein. Seine dunkelgraue Farbe bildete einen harten Gegensatz zu der ockerfarbenen Wüste. Der Kegel stand inmitten einer Spirale aus geschmolzenem Sand mit fast einer Meile Durchmesser und glich einer grauen Riesenspinne aus Glas. Überall lagen schwarze verkohlte Dinge herum.
    Eine weiße Feuerwand zog über den Himmel. Die Kamele brüllten und stolperten. Auch die Menschen schrien, denn die Luft um sie herum schien sich in Feuer verwandelt zu haben. Conan schwang sich aus dem Sattel und führte das verstörte Tier an den Zügeln von der falschen Oase weg.
    »Kommt, weg von hier!« schrie er. »Zauberei!«
    Die Hitze wurde immer unerträglicher. Sie blendete und versengte die Haut. Heng Shih und Neesa vermochten ihre Kamele nicht zu bändigen. Die Tiere bäumten sich auf, während ihre Reiter vergeblich an den Zügeln zerrten. Plötzlich stürzte Zelandra aus dem Sattel und rollte neben die stampfenden Hufe ihres Kamels.
    »Absteigen!« brüllte der Cimmerier. »Laßt die Kamele und flieht zu Fuß, sonst werden wir alle in unserer Haut gekocht.« Neesa und Heng Shih wollten seinem Befehl nachkommen, als Conan zu Zelandra lief, um der Zauberin zu helfen. Die Hölle schien alle verschlingen zu wollen.
    Grelles, weißes Feuer erfüllte die Luft. Jeder Atemzug verbrannte Lippen und Zunge. Er griff nach Zelandra, da sah er, daß ein Ärmel seines Burnusses angekohlt war. Blasen bildeten sich auf der Hand.
    »Nein!« rief die Zauberin. »Bleib fern von mir!« Conan trat zurück. Zelandra kniete nieder und hob die Hände zum glühenden Himmel empor.
    »Dar-Asthkoth Iä Ithaqua!« schrie sie klagend und beschwörend. »Brykal Ithaqua Ftagn!« Sogleich

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