Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus
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Ein peitschenähnlicher Fangarm sauste auf Conan zu und wickelte sich um seine rechte Wade. Mit unglaublicher Kraft zog das Ding aus dem Teich den Cimmerier in die Höhe, so daß dieser mit dem Kopf nach unten hing. Doch Conans Schwert blitzte auf und zertrennte mit einem mächtigen Hieb den Fangarm. Der Cimmerier fiel in den Sand.
Heng Shih packte Zelandra um die Mitte und warf sie nach hinten. Stolpernd brachte sie sich in Sicherheit. Gleichzeitig legte sich ein Fangarm um den Körper ihres Leibwächters. Der smaragdgrüne Fangarm zog sich zusammen und schnürte Heng Shihs Bauch ein. Dann zerrte das widerlich grüne Scheusal ihn zu sich heran.
Geschmeidig wie eine Raubkatze sprang Conan auf die Beine und wich einem Fangarm aus. Doch der nächste erwischte ihn und legte sich wie die Peitsche eines Sklavenaufsehers um seinen Hals. Mit großer Kraftanstrengung vermochte er den Arm zu lösen. Ein karmesinroter Ring blieb auf der bronzefarbenen Haut zurück.
Die dämonische Pflanze hatte auf dem dichten Wurzelgeflecht den Teich verlassen. Jetzt sprossen weiße Dornen aus den Runzeln des Stamms. Sie sahen sehr gefährlich aus. Ihre Spitzen waren wie Nadeln und fast so lang wie eine Männerhand. Immer mehr Fangarme wuchsen hervor und peitschten durch die Luft, während Heng Shih unaufhaltsam näher zum Stamm gezerrt wurde.
Der Cimmerier wollte dem Freund zu Hilfe kommen. Da wickelte sich ein Fangarm um seinen linken Arm und schnürte die Muskeln ein. Damit war der Hieb vereitelt, der Heng Shih befreien sollte. Er hatte den Fangarm nur teilweise abgeschlagen, und dieser wollte sich jetzt um den Knöchel des Cimmeriers ringeln.
Die Stiefel des Khiters zogen tiefe Furchen in den Sand, als das unheimliche Ding ihn an sich zog. Der Fangarm hatte den Kimono in seiner Körpermitte durchtrennt. Rote Rinnsale quollen über die goldene Seide. Heng Shih hielt mit der Linken den klammernden Fangarm fest, während er mit der Rechten nach seinem Krummschwert tastete. Endlich hatte er den Griff gefunden.
In diesem Moment ruckte der Pflanzendämon mit dem Fangarm, der den Khiter umschlang. Heng Shih verlor den Halt und taumelte hilflos auf die dolchähnlichen weißen Dornen am Körper des Dings zu. Verzweifelt stieß Heng Shih mit dem Krummschwert zu. Ein Knacken war zu hören, als die Schwertspitze die dicke Haut der Dämonenpflanze durchbohrte. Jetzt hielt der Schwertgriff den Khiter zurück, da er gegen dessen Bauch drückte. Um Heng Shih näher an sich heran zu ziehen, mußte das Scheusal sich die Klinge tiefer in den Leib pressen. Nur die Länge des Krummschwerts schützte den Khiter vor den tödlichen Dornen.
Conan stampfte den verletzten Fangarm in den Sand und zerrte gleichzeitig an dem anderen, der seinen Arm umschlungen hielt und ständig hin- und herzuckte. Damit war es für den Cimmerier schwierig, den Arm abzuschlagen.
Das dämonische schreckliche Ding gewann unaufhörlich an Boden. Dicke Blätter nickten im Sonnenschein. Plötzlich neigte es sich nach hinten, um Conan aus dem Gleichgewicht zu bringen. Dabei rammte es sich Heng Shihs Klinge zur Hälfte in den Leib. In dem Augenblick, als es sich wieder aufrichtete, erschlafften die Fangarme ein wenig. Sofort nutzte der Cimmerier die Gelegenheit. Er tat einen Schritt nach vorn und trennte mit einem schnellen Schlag den Fangarm der seinen Arm gepackt hatte, an der Wurzel ab. Wie eine wütende Schlange wand sich der Fortsatz im Sand. Da Conan nicht mehr auf dem verletzten Fangarm stand, schlang dieser sich um den Knöchel des Cimmeriers, gerade als der letzte freie Fangarm sich um Heng Shihs Brust legte und den gnadenlosen Druck verstärkte, mit dem der Khiter auf die Dornen gezogen wurde. Mit unbändiger Kraft schnürte die lebende Fessel Conans Knöchel ein. Der Cimmerier fiel auf die Seite und wurde laut fluchend durch den Sand geschleift.
Heng Shihs Gesicht war vor Schmerzen verzerrt, während er dem gnadenlosen Druck der Fangarme standhielt. Seine Knöchel traten am Schwertgriff weiß hervor. Mit letzter Kraft hielt er an dem Gegenstand fest, der ihn vor der Umarmung des dornigen Scheusals schützte. Der Griff preßte sich ihm in den Bauch. Aber die Klinge schob sich Zoll um Zoll tiefer in das Fleisch des Scheusals.
Wie aus dem Nichts sauste ein Dolch durch die Luft und grub sich eine Handbreit neben Heng Shihs Gesicht in den grünen Leib zwischen die Dornen. Neesa hatte wie immer ihr Ziel getroffen, doch das Dämonenungeheuer zeigte keinerlei
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