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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John C. Hocking
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seinen Kaftan und lehnte sich an die Felswand. Unmittelbar danach war er tief eingeschlafen. Heng Shih unterhielt sich noch kurz mit Zelandra in seiner Zeichensprache, dann folgte er dem Beispiel des Cimmeriers. Neesa sprach noch lange leise mit ihrer Herrin. Immer wieder warfen sie mißtrauische Blicke auf die beiden überlebenden Söldner Ethram-Fals, die stumm und niedergeschlagen dasaßen. Nachdem ihr Herr und ihre Kameraden tot waren, sahen die beiden offenbar keinen Grund, sich mit den Fremden anzulegen. Schlaflos saßen sie an der Felswand und warteten auf den Morgen, der über ihr Schicksal entscheiden würde.
    Nach geraumer Zeit schlief auch Neesa an Lady Zelandras Schulter erschöpft ein. Diese zeigte keine Spur von Müdigkeit. Sie blickte starr geradeaus. Unter ihrem Blick fühlten sich die stygischen Söldner sichtbar unwohl, dabei sah sie die beiden gar nicht. Sie schaute in die Zukunft und harrte auf den Morgen. Als die Sonne endlich die Sterne vom Firmament vertrieb, stand sie auf und betrat den Palast des Cetriss.
    Obgleich sie ganz leise gewesen war, hatte sie Conan geweckt. Dieser reckte und streckte sich und weckte Heng Shih, ehe er der Zauberin folgte. Auf den Stufen schickte der Cimmerier noch einen drohenden Blick zu den beiden Gefangenen hinüber. Hinter ihm stieg die Sonne langsam empor und füllte mit den ersten goldenen Strahlen den Felsenhof.
    Das Palastinnere war durch den Todeskampf des Smaragd-Lotus geschwärzt. Die meisten Lichtkugeln waren aus den Nischen gefallen und zerbrochen. Conan hob eine Kugel auf, die noch unversehrt war, um den dunklen Korridor zu erhellen. Sämtliche Pritschen im Großen Gemach waren zerschlagen und verkohlt. Ethram-Fals Laboratorium und die Privatgemächer sahen aus, als wäre ein feuriger Höllenwind hindurchgebraust, der alles verbrannt und zerstört hatte. Nirgends sah man einen menschlichen Leichnam. Stille lag schwer in der rauchgeschwängerten Luft.
    Sie fanden den Smaragd-Lotus in seinem kreisrunden Gemach, als hätte er im Tod den Ort seiner Geburt aufgesucht. Er war bis auf einen verkrüppelten Haufen verbrannt. Dornige schwarze Äste umklammerten eine gespenstische Skelettsammlung. Die verbrannten Leichen seiner Opfer waren in tödlicher Umschlingung zusammengepreßt und so tief in die verkohlten geschrumpften Reste des Lotus eingewoben, daß weder Conan noch Zelandra imstande waren, eine Leiche von der anderen zu unterscheiden. Alle – Menschen und Tiere, Herr und Sklave waren im Tod vereint. Rauch und starke Hitze hatten die Mauern geschwärzt, so weit man sehen konnte. Auch die Hieroglyphen, die sich ganz oben kreisförmig um den Raum zogen, waren rußbedeckt.
    Conan nahm das Schwert, das Ath gehört hatte, und schlug einen verkrümmten Fortsatz des Lotus ab. Obgleich der Ast so fest wie Stein aussah, brach er ab wie Holzkohle und zerbröckelte auf dem Boden. Der Schädel, den er gehalten hatte, rollte über die Steinplatten.
    Angewidert riß der Cimmerier ein Stück seines zerrissenen Hemds ab und wischte die Asche von der Klinge. Dabei bemerkte er, wie Zelandra starr auf den toten Smaragd-Lotus blickte. Stumm stand sie da, einen Arm um die Rippen geschlungen. Die Zauberin atmete sehr flach. Conan nahm sie am Arm und führte sie fort.
    Das unterste Geschoß des Palasts war vom Brand des sterbenden Lotus weitgehend verschont geblieben. Mehrere einfach aus dem Fels gehauene unterirdische Räume dienten als Ställe für die Kamele und Pferde. Conan und Zelandra fanden auch einen Raum, der voll war mit Vorräten, Getreide für die Tiere, Säcken mit Proviant und vielen großen Tonkrügen mit Wasser. Sie führten die Tiere ans Tageslicht, wo Heng Shih und Neesa bang auf ihre Rückkehr gewartet hatten.
    Die stygischen Gefangenen waren verblüfft, als Conan jedem von ihnen Wasser und ein Kamel gab und ihnen befahl, fortzureiten. Der größere der beiden blickte den Cimmerier stumm an. Sein Kamerad verneigte sich so tief, als stünde er vor einem König. Beide verschwendeten keine Zeit, dem Befehl des Cimmeriers zu folgen, und verschwanden in der engen Schlucht.
    Conan, Heng Shih und Neesa bereiteten sich auf den Aufbruch vor, indem sie ausgiebig badeten und von dem Proviant der Söldner aßen. Zelandra verschwand unterdessen leise im Palast.
    Als alles zum Aufbruch bereit war, suchten die drei Lady Zelandra. Sie fanden sie sogleich bei dem Portal zwischen den Säulen. Ihr Antlitz hob sich wie eine alabasterweiße Maske gegen den dunklen Hintergrund

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