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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John C. Hocking
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verzehren. Shakar, der arme Tor, war bereits nach zwei Tagen tot, als sein Vorrat erschöpft war. Wie kommt es, daß du nach so langer Zeit immer noch etwas übrig hast?«
    Zelandra richtete sich auf und fuhr sich mit der Hand durch das zerzauste Haar. Ihr war jetzt klar, wo sie sich befand, war jedoch nicht sicher, wie und wann sie hergekommen war. Stumm blickte sich die Zauberin langsam und aufmerksam um. Sie musterte ihre Häscher, die schwarze Statue und die gefesselte Neesa. Ihre Augen trafen sich mit Neesas Blick. Zelandra mußte wegschauen. Sie erinnerte sich nicht, wann sie Heng Shih oder den Cimmerier zum letzten Mal gesehen hatte. Sie fragte sich, ob beide tot waren. Sie öffnete wieder die Lippen. Diesmal war ihre Stimme zu hören, allerdings klang sie wie das Quietschen einer verrosteten Türangel.
    »Shakar hat offenbar deinen Lotus nicht als das Gift gesehen, das er ist. Entweder das – oder er hat zuviel auf einmal genommen und konnte danach die Dosis nicht verringern. Ich habe die Gier von Anfang an gespürt und sofort dagegen angekämpft. Ich habe die Kraft, die der Lotus mir verlieh, dazu benutzt, mich gegen ihn zu wehren. Du hättest das auch tun sollen.«
    »Ach ja?« Ethram-Fal lächelte über ihre temperamentvolle und schlüssige Antwort. Dabei zogen sich die schmalen Lippen von den grünfleckigen Zähnen zurück. Sein Gesicht sah wie ein Totenschädel aus.
    »Gut gesagt, Milady. Ein kleiner Triumph des Könnens und der Entschlossenheit. Aber dennoch bist du jetzt hier, und nur wenige Stunden trennen dich von einem qualvollen Tod. Und das, obwohl du dich so bemüht hast. Das ist ungerecht, nicht wahr? Vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um einen Pakt zu schließen.«
    »Einen Pakt?« Zelandras Lider zuckten. Sie legte die linke Hand auf die Stirn. Sie mußte unbedingt Zeit schinden, um sich zu erinnern, wie sie hergekommen war, und um irgendeinen Gegenplan zu schmieden, selbst wenn dieser selbstmörderisch sein sollte. Die Zauberin gab vor, schwächer zu sein, als sie es tatsächlich war. Sie schloß die Augen und massierte die Schläfe.
    »Ja, ja, natürlich«, sagte Ethram-Fal mit schlecht verhohlener Ungeduld. »Du mußt dich erinnern ...«
    »Du warst Eldred der Händler?«
    »Ja, ja. Ich dachte, daß du das längst wüßtest. Ich habe dich und Kashan den Keshanier in dieser Verkleidung aufgesucht, um die Wirkung meines Lotus an euch auszuprobieren.«
    »Ein Zauber mit Hypnose?«
    »Ha, ha! Gewiß nicht!« Der kleine Zauberer plusterte sich wie ein balzender Spatz auf. »Nichts, was so simpel ist und so leicht durchschaut wird. Es war eine makellose Galavorstellung der Illusion für jeden Betrachter. Sieh her!«
    Vor Zelandras Augen begann Ethram-Fals ausgemergelter Körper wie eine Fata Morgana zu leuchten. Dann wurde er zu einem Lichtwirbel. Aus diesem trat durch außergewöhnliche Gestaltenumwandlung statt des krummen kleinen Manns in schmutzigen grauen Gewändern ein stattlicher Shemite in der eleganten Seidenkleidung eines reichen Kaufmanns hervor. Ein breites Lächeln teilte den schwarzen Bart. Im nächsten Moment war das Trugbild erloschen, und Ethram-Fal stand da – immer noch grinsend.
    »Siehst du? Solcher Mummenschanz ist für mich jetzt ein Kinderspiel.«
    »Aber die Vorbereitungen erfordern viel Zeit ...«, gab Zelandra zu bedenken. Sie suchte in sich nach magischer Kraft, mußte aber entsetzt feststellen, wie schwach sie war. Das bißchen Smaragd-Lotus, das Ethram-Fal ihr gegeben hatte, war offenbar aufgebraucht worden, um sie aus der Bewußtlosigkeit zu holen. Ein starker Zauber kam deshalb nicht in Frage. Sie mußte sich eine einfache Verteidigungstaktik zurechtlegen, mit der sie Ethram-Fal und Ath überraschen konnte und die ihr genügend Zeit gäbe, Neesa zu befreien und zu fliehen. Ihre Gedanken überschlugen sich. Sie spürte, wie die Kraft des Lotus bereits nachließ.
    »Du enttäuschst mich, Milady. Entweder hast du meinen Lotus so sparsam benutzt, daß du dir über seine wahre Stärke nicht im klaren bist, oder du bist weniger klug, als ich gehofft hatte. Für mich sind derartige Zauber ein Kinderspiel, wie ich schon sagte. Der Smaragd-Lotus hat meine Fähigkeiten derartig verstärkt, daß ich ohne Überheblichkeit erklären kann, daß ich es jederzeit mit diesen anmaßenden, kurzsichtigen Schurken des Schwarzen Rings aufnehmen kann.«
    Zelandra machte große Augen und blickte ihn erstaunt an. »So mächtig?« fragte sie leise. Ihre gespielte Verblüffung

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