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Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Titel: Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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nicht unter ihnen. Stattdessen nahm sie bei den in hauchdünne Gewänder gekleideten Priesterinnen einen vorrangigen Platz ein, welche jetzt mit genau festgelegten Schritten den rituellen Tanz vor der hohen und prächtigen Fassade des Saditha-Tempels eröffneten. Als ihr Tanz immer schneller und komplizierter wurde, verstummte das Murmeln im Volk und machte stummem Staunen Platz. Erwartungsvoll lauschten alle den gedämpften Klängen der Flöten, Trommeln und Zithern.
    Als Musik und Tanz endeten, herrschte atemlose Stille auf der von der Mittagssonne beschienenen Agora. Alle warteten darauf, dass Königin Regula mit ihrer melodischen weithin tragenden Stimme als Hohepriesterin der Göttin den Beginn des Kampfes verkündete.
    »Eine Herausforderung wurde ausgesprochen und angenommen. Ein Zweikampf wurde beschlossen. Im Namen Sadithas möge das Ritual beginnen!«
    Nach ihren Worten hörte Conan kein aufgeregtes Schreien oder anfeuernde Rufe, wie bei einem komischen oder zingarischen Kampf in der Arena, sondern lediglich ein Räuspern, wie zur Vorbereitung auf eine feierliche Handlung. Gleich darauf erhob Regula erneut die Stimme.
    »Die Herausforderung des heutigen Tages hat angenommen der große Held Sadithas, ein ritueller Kämpfer des Achten Grades, Oberster Tempelkrieger und Verteidiger der Göttin! Es ist kein anderer als der tapfere, allseits beliebte Zaius, ein Sohn unserer heiligen Stadt Qjara. Zaius, tritt vor!«
    Kerzengerade und steif wie immer trat der hochgewachsene Tempelkrieger unter dem königlichen Baldachin hervor, wo er mit dem Hofstaat gestanden hatte. Die Menge murmelte Seufzer der Erleichterung und ein Ausatmen aus Liebe zu dem prahlerischen Retter der Stadt waren zu vernehmen. Königin Regula umarmte ihn, wie eine Mutter es tun würde, dann stellte sie ihn der ihn anbetenden Menge vor. Dabei hatte sie einen Arm um seine Schultern gelegt. Sie erhob wiederum die Stimme.
    »Zaius, möchtest du den Kampf des heutigen Tages und das Blut, das vergossen wird, als eine besondere Weihegabe an Saditha in ihrem himmlischen Reich darbringen?«
    Zaius ließ die Augen über die Menge schweifen. Augenscheinlich war er völlig ruhig. Dann nickte er kurz dem König und der Prinzessin zu und neigte knapp den Kopf. Die übrigen Bürger der Stadt hielt er keines längeren Blickes für würdig, auch nicht Conan, der am Rand der Zuschauermenge ihm direkt gegenüber stand. Zaius erhob die Stimme, die durch viele Befehle und Belehrungen rau geworden war.
    »In der Tat habe ich eine ganz besondere Weihegabe. Dieser Tempel-Zweikampf wird von allen, die je in der Geschichte unserer Stadt ausgetragen wurden, lange in der Erinnerung aller derjenigen bleiben, die ihn gesehen haben. Ich möchte euch gläubige Bürger Qjaras einen Schwertkampf zeigen, wie er besser nicht möglich ist.« In der anschließenden Pause flüsterte die Menge leise und blickte ihn erwartungsvoll an. »Auf dieses Ziel habe ich mich sorgfältig vorbereitet. Ich habe streng gefastet und lange meditiert. Viele, viele Stunden habe ich in tiefem und ernstem Gebet zu der Einen Wahren Göttin zugebracht.« Er blickte auf die Menschenmenge, die von seiner außergewöhnlichen Tugend tief beeindruckt war. »Das Opfer, welches ich am heutigen Tag Saditha darbringe, geschieht im Namen der edlen Prinzessin Afriandra, der künftigen Königin von Qjara.«
    Wieder spiegelte das Murmeln, das seinen Worten folgte, keinen Beifall wider, sondern ungeheure Verehrung und Bewunderung. Conan lauschte angestrengt. Doch er hörte keinerlei Murren oder Empörung. Selbstverständlich hatte er keiner sterblichen Seele ein Wörtchen über seine Beziehung zur Prinzessin gesagt, und er war sicher, dass die beiden anderen Beteiligten an der Dreiecksbeziehung ebenfalls den Mund gehalten hatten. Daher konnten die Zuschauer den zugrunde liegenden Hass und die Eifersucht in den prahlerischen Worten des Tempelkriegers nicht vernehmen. Sie hörten nur seine frömmlerischen, selbstgerechten Behauptungen.
    In Conan weckte Zaius' Rede den Wunsch, der Zweikampf möge sogleich beginnen. Er vermochte seine Ungeduld kaum noch zu unterdrücken. Seit Afriandras Flehen hatte er sich im Kopf bizarre Ausgänge des Zweikampfs ausgemalt: Eine wie tiefe Wunde könnte er ertragen, um damit seiner Ehre und dem Wunsch der Prinzessin Genüge zu tun? Oder wie sehr könnte er Zaius verwunden, ohne ihn zu töten oder ihn für immer so verstümmeln, dass er als ausgestopfter Held in dieser Stadt nicht mehr

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