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Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Titel: Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Erzpriester«, begann König Anaximander, »warst du imstande, die Befehle unseres großen Herren Votantha fehlerlos auszuführen? Was ist mit dem Götterbild? Wurde es genau laut der uralten Formel gefertigt?«
    »Jawohl, Hoheit.« Khumanos betrachtete den König, ohne eine Miene zu verziehen, während er antwortete. Seine Stimme war vom Staub der Wüste und vor Erschöpfung sehr heiser. »Wir haben das heilige Metall aus den alten Stätten oberhalb Shartoums gewonnen, aus den drei geweihten Minen, wie es in den alten Schriften geschrieben steht. Die Siegel an den Schächten waren unverletzt, und das Erz entsprach genau dem Standard, welchen der alte Solon mir beschrieben hatte. Dann schafften wir das Erzgestein zur Schlucht des Feuers, um es zu schmelzen. Die Männer, welche für den Erhalt der Minen verantwortlich waren, kamen ihren Pflichten befriedigend nach – wie zuvor.«
    »Und hat dieser hinterlistige Teufel, der Scheich, irgendwelche Unterstützung gewährt?«
    »Allerdings, Hoheit. Gegen das entsprechende Entgelt stellte er mir Sklaven, und wir mussten keinerlei Überfälle durch Räuber in Shartoum durchstehen. Daher gelang es uns, die Segmente des Götterbildes in angemessener Zeit zu gießen und auf den Weg zu bringen.«
    »Gut! Offenbar fürchtet mich der alte Shartoumi genug, um keinerlei Tricks zu versuchen. Ich freue mich, dass du dein Werk so mühelos durchführen konntest.« Anaximander machte ein ernstes Gesicht und dachte kurz nach, wobei er sich mit den Fingern durch die Bartlocken strich. »Was ist mit den anderen Abteilungen? Hast du Nachricht über deren Vorrücken?«
    »Laut den letzten Meldungen, die mir Kuriere überbrachten, müssten beide Prozessionen in der Nähe Sarks sein. Die drei Teile des Götterbildes sind gleich groß und schwer, doch die östlichste Abteilung hat die längste Wegstrecke. Die in der Mitte muss steiles Gelände bezwingen, über die Berge, welche unsere Stadt und unser Land umgeben.«
    »In der Tat darf das Götterbild unter keinen Umständen durch Sark geschafft werden«, meinte der König. »Das wäre ein äußerst schlechtes Omen.«
    »Selbstverständlich nicht, Hoheit. Doch infolgedessen hängen die anderen Prozessionen etwas hinterher. Ich habe vor kurzem Läufer ausgeschickt, um ihre genauen Standorte in Erfahrung zu bringen.«
    »Deine Jünger führen sie doch, oder? Ich hoffe, es sind verlässliche junge Männer.«
    »So ist es, Hoheit. Ich habe mir größte Mühe gegeben, sicherzustellen, dass sie ihre Mission ernst und kompromisslos durchführen.« Bei diesen Worten nahm Khumanos den rostigen Dolchgriff zwischen die Finger, der an seinem Hals hing. »Doch, Hoheit, die Zahl meiner Arbeiter hat sich durch die Strapazen und Unfälle, die uns auf dem Weg zustießen, so verringert, dass ich gezwungen war, fast sämtliche militärischen Wachen für die Arbeiten heranzuziehen. Ich nehme an, das gilt auch für die anderen beiden Abteilungen. Falls Ihr mir einige Soldaten oder Sklaven für unsere Sache zur Verfügung stellen könntet ...«
    »Aber gewiss doch, Priester. Mein voller königlicher Wille unterstützt deine Mission. Du kannst ein ganzes Dutzend von meiner Leibgarde haben, wenn du es wünschst. Sobald ich nach Sark zurückgekehrt bin, werde ich einen königlichen Erlass ausgeben – nur Freiwillige, keinen unter Zwang. Das halte ich für besser. Bei den Bedingungen, unter denen die Bauern in unserer Stadt gelebt haben, sollten sie sich scharenweise in die Sklaverei melden, allein für die Zusage, so viel Wasser und Proviant zu erhalten, wie sie tragen können. Ich werde sie losschicken, damit sie die beiden anderen Prozessionen überholen. Das dürfte deinen Bedürfnissen Genüge leisten.«
    Auf Khumanos' wortloses Nicken hin fuhr Anaximander fort. »Gut. Hier, Priester, iss und trink vor allem, da ich deine heisere Stimme leid bin.« Er deutete auf einen Korb hin, der offen neben ihm stand und in dem sich Obst, Käse, Brot und verkorkte Weinflaschen befanden. »Während du dich stärkst, berichte ich dir etwas, worüber dein Herz frohlocken wird und wofür du deinem huldvollen Herrn danken wirst.«
    Der König räusperte sich. »Ich komme soeben aus Qjara. Wie du weißt, wollte ich dort den Weg für deine Priesterschaft ebnen. Es ist jetzt gewiss, dass der heilige Baum Votanthas dort schnell Wurzeln schlagen, wachsen und gedeihen wird.«
    Khumanos aß und trank ohne besonderen Eifer. Schweigend lauschte er den Worten des Königs und machte keinerlei

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