Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan und die Straße der Könige

Conan und die Straße der Könige

Titel: Conan und die Straße der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Edward Wagner
Vom Netzwerk:
nicht mehr heimlich vor, und die hohen Lords beteten zu ihren Göttern, daß die gewaltige Armee vorüberziehen möge, ohne sich ihnen zu widmen.
    Die Besorgnis wuchs in Kordava. Mordermi schickte eine ganze Armee unter Baron Manovra aus. Conan sandte ihm Manovras Kopf zurück. Die Rebellen hatten inzwischen die gesamten Provinzen in der Hand.
    Mordermis Anhänger flehten ihn an, die Letzte Wache auszuschicken und die Rebellenarmee von ihnen niedermachen zu lassen. Mordermi weigerte sich, denn, so sagte er, dadurch würde er nur Conan in die Hand spielen. Was nutzte den Rebellen Zingara, solange sie die Hauptstadt nicht hatten? Und Kordava konnten sie nicht einnehmen, weil es die Letzte Wache gab. Conan hatte sich der Provinzen überhaupt nur bemächtigt, weil er die Steinsoldaten aus der Hauptstadt locken wollte, denn sobald sie diese verlassen hatten, würden die Rebellen Kordava stürmen, ehe die Letzte Wache zurückzumarschieren vermochte.
    Mit der Zeit, erklärte Mordermi, würden Conans Rebellen ungeduldig werden. Durch ihre Siege ermutigt, würden sie sich selbst überschätzen und gegen Kordava vorgehen, um den Sieg zu erringen. Dadurch würde Conan sich selbst in Mordermis Hand spielen, dann konnte die Letzte Wache mit den Rebellen aufräumen und jeden Gedanken an eine Revolution ein für allemal ersticken.
    Und so wurde wieder einmal bewiesen, daß Mordermi ein Meisterstratege war. Die Nachricht erreichte Kordava, daß Conan gegen die Hauptstadt marschierte.
     
    Santiddios Gesicht war so hart wie sein stählerner Harnisch, als er noch einmal die Vorbereitungen für die morgige Schlacht überprüfte, die er anführen würde.
    »Du hast schon mehr Kampferfahrung als die meisten königlichen Generale«, ermutigte ihn Conan. »Verlaß dich auf Vendicarmi, wenn du dir bei irgendeinem Zug nicht sicher bist. Der alte Haudegen machte in mehr Schlachten mit als ich, der ich auf dem Schlachtfeld geboren bin.«
    Conan grinste den Söldnerhauptmann mit dem frostgrauen Bart an, der an ihrer Besprechung teilnahm, dann wurde er wieder ernster. »Einer von uns muß den Angriff morgen leiten. Sonst glauben die Männer, wir hätten sie angesichts der Letzten Wache im Stich gelassen. Es ist schlimm genug, daß ich nicht an vorderster Front dabei sein kann, weil ich angeblich einen Stoßtrupp gegen das Flußtor führe. Aber wir dürfen keineswegs andere in das Geheimnis unserer Mission einweihen. Das Überraschungsmoment ist unsere einzige Chance.«
    »Ich wollte, ich könnte mit dir kommen«, sagte Santiddio seufzend. »Oder statt dir gehen, dann könntest du hierbleiben und den Angriff leiten.«
    »Der Angriff ist eine Finte – ich hoffe, das ist dir völlig klar. Du darfst keineswegs in Berührung mit der Letzten Wache kommen. Greif die Mauer an und tu, als versuchtest du, die Steinteufel herauszulocken. Das wird Mordermi und sie zurückhalten. Bleib bei diesem Patt. Wenn Mordermi schließlich doch die Geduld verlieren sollte und seine Letzte Wache ins Feld schickt – dann zieh dich sofort zurück. Du kommst nicht gegen sie an. Falls es nicht anders geht, dann laß dich von ihr bis nach Aquilonien zurücktreiben. Aber setz ja keinen deiner Leute gegen diese unschlagbaren Teufel ein.
    Mit meiner Mission muß ich zweierlei erreichen: Callidios töten und Destandasi in den Turm bringen. Wenigstens eines davon muß ich schaffen. Damit bezweifle ich deine Fähigkeiten nicht, Santiddio, aber wenn es darum geht, sich einen Weg durch einen ganzen Ring von Wachen zu hauen, um an Callidios heranzukommen, habe ich mehr Erfahrung, und ich bin nicht so leicht umzubringen.«
    Er drückte Santiddios Hand. »Wenn wir es schaffen und wir die richtigen Schlüsse gezogen haben, wird es die Letzte Wache schon bald nicht mehr geben. Dann kannst du deine ganze Streitkraft gegen die übriggebliebenen Soldaten werfen. Ich wünsche dir viel Glück. Marschiert die Letzte Wache aus Kordava, dann weißt du, daß ich tot bin, und du mußt es eben noch einmal anders versuchen.«
    »Dir viel Glück, Conan! Ich sehe dich entweder in Kordava wieder oder in der Hölle.«
    Conan und Vendicarmi blieben vor dem Zelt stehen, während Santiddio noch ein paar Worte mit Destandasi wechselte. Ihr Abschied war kurz. Einen Augenblick später schon stand das Mädchen neben Conan und nickte.
    Gemeinsam schritten sie durch das dunkle Lager. Ein Trupp Kavallerie erwartete sie hinter dem letzten Zelt. Sie waren angeblich die Vorhut, die die Verteidigungsmaßnahmen des

Weitere Kostenlose Bücher