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Conan und die Straße der Könige

Conan und die Straße der Könige

Titel: Conan und die Straße der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Edward Wagner
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Zauber aufzuheben?« fragte Conan schnell.
    »Ich glaube, ich verstehe jetzt das Geheimnis seiner Kontrolle über die Letzte Wache«, sagte Destandasi. »Wenn ich mich nicht täusche, wird Sandokazi gerächt werden. Wie ich schon erwähnte, hat Callidios sich selbst verraten, als er sie als lebende Tote zu uns schickte. Hattet ihr eine Ahnung, daß der Stygier ein überaus mächtiger Totenbeschwörer ist?«
    »Callidios tut mit allem sehr geheimnisvoll«, erwiderte Conan. »Seine Kräfte, die er hin und wieder vorführt, stellt er als unbedeutend hin, dafür prahlt er mit seiner Beherrschung dunkler Mächte, die er jedoch nicht näher erläutert.«
    »Seine Beherrschung der Totenbeschwörung würde seine Prahlerei rechtfertigen. Es erfordert die stärkste Zauberkraft, die Toten zu beleben und sie zu zwingen, die Richtung künftiger Ereignisse zu enthüllen. Es sieht ganz so aus, als überträfe Callidios alle anderen, die sich mit den Künsten der Totenbeschwörung beschäftigen. Callidios hat nicht nur die Macht, die Toten zu beleben, sondern auch nach seinem Willen zu lenken. Sandokazi durch Zingara zu schicken, um die zu töten, die sie liebte, war nicht nur grausam, sondern auch anmaßend. Euch sollte im Augenblick eures Todes bewußt werden, daß Callidios wahrhaftig über die schrecklichen Kräfte verfügte, mit denen er prahlte.«
    Santiddio dachte über ihre Worte nach und versuchte ihrem Gedankengang zu folgen. »Dann glaubst du also, daß Callidios die Letzte Wache durch Totenbeschwörung befehligt? Aber die Steinkrieger sind keine wiederbelebten Leichen! Wenn Callidios nicht gelogen hat, können diese Obsidianteufel gar nicht sterben. Die Zauberer des alten Thurien schufen sie so, daß sie nur König Kalenius gehorchen konnten, und sein Befehl an sie war, seine Grabkammer durch alle Ewigkeit zu schützen.«
    »Ich glaube auch, daß die Letzte Wache tatsächlich immer noch nur König Kalenius gehorcht«, versicherte ihnen Destandasi.
    »Aber Kalenius ist tot!«
    »Stimmt. Genau wie Sandokazi tot ist!«
    Sie starrten sie stumm an, als sie verstanden, was sie meinte. Destandasi erläuterte es eingehend.
    »Callidios erfuhr aus Schriften in Sets Tempel in Stygien von Kalenius' Grabstätte. Er erzählte Conan, daß Kalenius' Leichnam von des Königs Zauberern so konserviert wurde, daß er nicht verwest, und daß man ihn auf einen goldenen Thron in seinem ewigen Palast setzte, damit er dort für alle Zeit herrsche. Kalenius bedeutete sein Bestattungspalast sehr viel. Und wenn seine Zauberer in der Lage waren, die Letzte Wache zu schaffen, dann darf man annehmen, daß der Erhaltung von Kalenius' sterblichen Überresten die gleiche Sorgfalt gewidmet wurde.
    Callidios fand Kalenius' Grabkammer und entdeckte, daß seine Vermutung stimmte. Ich bezweifle, ob selbst ein Totenbeschwörer von seinem Kaliber eine Leiche wiederbeleben kann, die zu Staub zerfallen und deren Staub im Meer versunken ist. Aber Kalenius' Zauberer hatten ihre Arbeit gut getan. Callidios muß Kalenius mit Hilfe seiner ungeheuren Kräfte aus der Gruft beschworen haben – und der seit unvorstellbarer Zeit tote König wurde zum Sklaven des Stygiers.
    Infolgedessen befehligt nach wie vor Kalenius die Letzte Wache – und Callidios den toten König.«
    »Bist du sicher?« fragte Santiddio staunend.
    »Nein. Nein, es ist nur eine Folgerung aus dem, was ihr mir erzählt habt und was wir selbst erlebten. Aber ich glaube, daß sie stimmt – daß darin das Geheimnis von Callidios' Macht liegt. Ihr seid hierhergekommen, um meinen Rat zu suchen, jetzt habt ihr ihn gehört.«
    »Wir kamen, um zu erfahren, wie die Letzte Wache unschädlich gemacht werden kann«, warf Conan ein. »Bedeutet das, daß du eine Waffe kennst, die uns dabei helfen kann? Verrate sie uns und bleib hier im Frieden deines Haines.«
    »Keine Waffe, sondern eine schwache Stelle in der Rüstung, Conan. Und ich muß den Hieb selbst führen, denn nur mir ist die Macht dazu gegeben. Wir müssen König Kalenius' Leichnam finden, damit ich die schlimme Verhöhnung von Leben austreiben kann, mit der er durch Callidios besessen ist. Ohne Kalenius kann der Totenbeschwörer die Letzte Wache nicht kommandieren.«
    »Ohne die Letzte Wache kann Mordermi Kordava nicht gegen uns halten«, sagte Santiddio zuversichtlich. »Aber natürlich hat Callidios sein Geheimnis sorgfältigst geschützt.«
    »Und ohne Callidios«, brummte Conan, »kann Mordermi nicht mit seiner Armee aus Steinteufeln rechnen. Also

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