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Congo

Congo

Titel: Congo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Amy traurig Amy schmutzig Amy Amy traurig.
    »Schon gut, Amy«, beruhigte Elliot sie und streichelte ihren Handrücken. Kurz darauf verkündete sie Amy jetzt schlafen, richtete sich aus Decken ein Lager auf dem Boden her und schlief ein, laut durch ihre großen Nasenlöcher schnaufend.
    Elliot lag neben ihr und fragte sich, wie andere Gorillas bei einem solchen Heidenlärm wohl einschlafen konnten.
    Elliot reagierte auf seine Art auf die Reise. Als er Karen Ross kennengelernt hatte, ging er davon aus, sie beschäftige sich, wie er auch, mit theoretischer Wissenschaft. Doch das riesige Flugzeug voller Ausrüstung und die unüberschaubare Kompliziertheit des gesamten Unternehmens ließen darauf schließen, daß hinter der Earth Resources Technology ungeheure Mittel standen, und möglicherweise gab es sogar Verbindungen zum Militär.
    Karen Ross lachte: »Wir sind viel zu gut organisiert, um mit dem Militär etwas zu tun zu haben.« Dann erzählte sie ihm ausführlich, worum es der ERTS im Virunga-Gebiet ging. Wie die Projektgruppe Amy war auch Karen Ross eher zufällig auf die Legende von der toten Stadt Zinj gestoßen, nur hatte sie völlig andere Schlüsse aus den Berichten gezogen.
    In den letzten dreihundert Jahren hatte es mehrere Versuche gegeben, die untergegangene Stadt zu erreichen. So führte im Jahre 1692 John Marley, ein englischer Abenteurer, eine zweihundertköpfige Expedition in den Kongo, von der nie wieder etwas gehört wurde. Eine holländische Expedition machte sich 1744 auf den Weg. Und 1804 stieß eine andere britische Gruppe unter Führung eines schottischen Aristokraten, Sir James Taggert, von Norden her nach Virunga vor und gelangte bis zur Rawana-Biegung des Flusses Ubangi. Von dort schickte Taggert einen Vortrupp weiter nach Süden, der jedoch nie zurückkehrte. 1872 kam Stanley in die Nähe des Virunga-Gebiets, betrat es jedoch nicht.
    Eine deutsche Expedition, die 1899 in das Gebiet eindrang, verlor über die Hälfte ihrer Mitglieder.
    Nachdem 1911 eine von privater Seite finanzierte italienische Expedition vollständig und spurlos verschwunden war, hatte man von keinen weiteren Versuchen mehr gehört, die tote Stadt Zinj zu erreichen.
    »Also hat sie bisher niemand gefunden?« sagte Elliot. Ross schüttelte den Kopf. »Ich könnte mir denken, mehrere Expeditionen haben sie gefunden«, sagte sie. »Nur ist niemand je zurückgekehrt, um davon zu berichten.«
    Daran war nun nichts besonders Geheimnisvolles.
    In ihren Anfängen war die Erforschung Afrikas voller Gefahren gewesen. Selbst gut ausgerüstete und gut geführte Expeditionen verloren oft die Hälfte ihrer Teilnehmer oder mehr. Wer nicht der Malaria, der Schlafkrankheit und dem Schwarzwasserfieber zum Opfer fiel, mußte Flüsse voller Krokodile und Flußpferde überwinden sowie Dschungel, in denen es Leoparden und den fremden Eindringlingen gegenüber äußerst mißtrauische Eingeborene gab, die oft genug noch dem Kannibalismus huldigten. Und bei all seiner schwellenden und üppigen Fruchtbarkeit lieferte der Regenwald doch nur wenig Eßbares, so daß einige Expeditionen schlicht verhungert waren.
    »Ich ging von der Vorstellung aus«, sagte Karen Ross, »daß es die Stadt gab. Wo aber würde ich sie dann finden?«
    Die tote Stadt Zinj wurde im Zusammenhang mit Diamantminen genannt, und Diamanten fanden sich in der Nähe von Vulkanen. Das hatte Karen Ross dazu veranlaßt, ihre Aufmerksamkeit der Zentralafrikanischen Schwelle zuzuwenden — einem riesigen geologischen Verwerfungsgebiet von fünfzig Kilometer Breite, das unter dem Namen »Zentralafrikanischer Graben« bekannt ist und über eine Entfernung von rund zweitausendvierhundert Kilometern von Norden nach Süden durch das östliche Drittel des Kontinents verläuft. Eben wegen seiner Größe erkannte man erst in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, daß es sich um eine Bruchstufe handelte, nämlich als ein Geologe namens Gregory feststellte, daß die fünfzig Kilometer voneinander entfernt liegenden Felswände aus demselben Gestein bestanden. Der Zentralafrikanische Graben ist nichts anderes als ein in neuerer Zeit fehlgeschlagener Ansatz zur Bildung eines Ozeans, denn vor zweihundert Millionen Jahren hatte das östliche Drittel des Kontinents begonnen, sich von der übrigen Landmasse Afrikas abzulösen. Aus irgendeinem Grund war diese Bewegung vor ihrem Abschluß zum Stillstand gekommen.
    Auf einer Landkarte läßt sich erkennen, daß zwei Merkmale den

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