Conni & Co, Band 4: Conni, Anna und das wilde Schulfest
anderen können es lesen und antworten.«
»Abgefahren«, murmelt Billi.
Conni zieht die Augenbrauen zusammen. »Und was ist das für ein Typ, mit dem du dich da triffst und unterhältst?«
»Er nennt sich ›Moonwalker‹«, haucht Anna. »Ist das nicht romantisch?«
Billi bricht in prustendes Lachen aus. Auch Conni kann sich nur mühsam beherrschen. »Ja, total«, presst sie hervor.
Nur Dina bleibt ernst.
»Pass bloß auf«, sagt sie zu Anna, »was du diesem Moonwalker über dich erzählst. Im Internet sind die schlimmsten Verbrecher unterwegs. Die warten nur auf naive Mädchen, die sie in die Falle locken können. Das liest man doch jeden Tag in der Zeitung.«
»Erstens bin ich nicht naiv«, entgegnet Anna spitz, »und zweitens ist Moonwalker kein Verbrecher, der mich in irgendeine Fallelocken will.« Sie setzt sich kerzengerade hin und fixiert die Freundinnen vorwurfsvoll. »Ihr seid echt gemein!«
»Wir meinen es doch nur gut mit dir«, sagt Dina, während Conni und Billi sich bemühen, die Fassung zu wahren. »Genau«, meint Conni.
Billi nickt. »Stimmt. Wir wollen nämlich nicht, dass du enttäuscht wirst von deinem ... deinem ...«, sie kann vor lauter Kichern nicht weitersprechen.
»Moonwalker«, vollendet Anna den Satz und steht auf. »Der Chat öffnet gleich.«
Conni stutzt. Soll das etwa ein Rauswurf sein? Es sieht ganz danach aus.
»Wollen wir morgen vielleicht ins Schwimmbad?«, fragt sie, als sie ihre Sachen zusammenpackt.
»Gute Idee!«, sagt Billi sofort. »Da waren wir schon seit Urzeiten nicht mehr!«
Auch Dina ist gleich einverstanden. »Ist mal was anderes, als jeden Nachmittag vor dem Computer zu hocken.«
Anna zögert. »Mal sehen«, sagt sie schließlich und schiebt die Freundinnen zur Tür. »Ich ruf dich später noch mal an«, raunt sie Conni zum Abschied zu.
»Okay«, sagt Conni.
Sie nickt, aber irgendetwas gefällt ihr an Anna nicht. Warum tut sie so geheimnisvoll? Und warum will sie sie so schnell loswerden? Und vor allem: Was hat es mit diesem geheimnisvollen Moonwalker auf sich? Nachdenklich verabschiedet sie sich von den anderen und stapft allein nach Hause.
***
ImHaus riecht es immer noch nach frischer Farbe, aber der Flur ist zum Glück wieder begehbar und die Küche vollständig eingerichtet. Sogar die widerspenstige Vorhangleiste hat Papa wieder montiert: bombenfest und erdbebensicher, so viel ist klar.
Conni gießt sich ein großes Glas Milch ein und zupft an den neuen Vorhängen. Sie passen perfekt zum zitronengelben Anstrich. Alles sieht hell und fröhlich aus.
»Hallo, Conni.« Mama guckt um die Ecke. »Ich hab dich gar nicht kommen hören.«
Sie wechseln ein paar Worte, dann schnappt Mama die Autoschlüssel von der Anrichte. »Ich muss los, Jakob vom Turnen abholen. Bis gleich.«
»Tschüs«, sagt Conni. Sie nimmt einen kleinen grünen Apfel aus dem Obstkorb und flitzt die Treppe hinauf, Kater Mau dicht auf den Fersen.
In ihrem Zimmer angekommen wirft sie sich aufs Bett, stopft sich ein dickes Kissen in den Rücken und beißt in den Apfel, dass es kracht. Mau setzt sich auf ihren Bauch und mustert sie aus Sphinxaugen. Conni streichelt ihm übers Fell. Mau verengt die Augen zu schmalen Schlitzen und schnurrt wie ein kleiner Motor.
Als der Apfel bis aufs Kerngehäuse abgenagt ist, wirft Conni ihn in den Papierkorb und zieht die obere Nachttischschublade auf. Sie angelt ihr Tagebuch und einen Stift heraus und fängt an zu schreiben:
Conni klappt das Tagebuch zu. Erst jetzt merkt sie, wie sehr Annas Verhalten sie verletzt hat. Es ist ja okay, dass sie Spaß am Chatten hat, aber deshalb darf sie ihre Freundinnen doch nicht vernachlässigen, oder?
Na warte, denkt Conni. Wenn Anna nachher anruft, werde ich mal Klartext mit ihr reden.
Aber den Rest des Nachmittags wartet Conni vergeblich auf Annas Anruf. Als sie sich auch nach dem Abendessen noch nicht gemeldet hat, rümpft Conni die Nase. »Dann eben nicht!«, schimpft sie leise, als sie sich mit einem Buch in ihr Zimmer zurückzieht. »Blöde Kuh!«
Kapitel 5
»Warum hast du mich gestern nicht mehr angerufen?« Conni steht am Fahrradstand auf dem Schulhof und funkelt Anna an. »Ups!« Annas Lachen wirkt gequält. »Hab ich total vergessen. Tut mir leid.«
Als Phillip wild klingelnd auf seinem silbernen Rennrad um die Ecke schießt, treten beide einen großen Schritt zurück. Mit einer Vollbremsung stoppt er kurz vor den Mädchen und lacht.
»Hallo, Ladies!«
»Hallo, Phillip«,
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