Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft
grinst.
»Du bist doch nicht blöd«, meint Billi, »sondern nur faul, oder?« Sie mustert Paul interessiert und freundlich zugleich, als wäre er ein exotisches Insekt unter einem Mikroskop. »Sonst würde ich mir nämlich langsam Sorgen um dich machen.«
»Wieso das denn?« Pauls Grinsen wird noch eine Spur breiter. Oder liegt auch eine Spur Unsicherheit darin? Conni schiebt die Augenbrauen zusammen.
»Weil du garantiert nicht mehr lange in der Siebten bleibst, wenn du so weitermachst«, mischt Anna sich ein. Sie knabbert ihren Apfel ringsherum fein säuberlich ab.
»Und wenn schon«, brummt Paul. »Ist mir doch egal.«
»Echt?«, fragt Phillip. Er und Conni wechseln einen Blick.
Conni zuckt mit den Achseln. Sie weiß nicht so recht, was sie sagen soll. Einerseits kann sie Pauls Gleichgültigkeit und seine Faulheit wirklich nicht verstehen; andererseits findet sie es aber auch nicht gut, wenn alle so auf ihm herumhacken.
»Er muss selbst wissen, was er tut«, sagt Dina.
»Danke, Mama«, erwidert Paul spöttisch. Er stößt sich von der Mauer ab. »Kümmert euch gefälligst um euren eigenen Kram«, grummelt er noch, dann dreht er sich um und stapft ohne ein weiteres Wort davon.
Die anderen starren ihm sprachlos hinterher.
»Dabei hat’s noch nicht mal gegongt«, meint Tim und guckt verdutzt in die Runde.
Am Nachmittag fährt Conni ins Freibad. Es macht ihr nichts aus, dass sie alleine ist. Sie will nur ein bisschen faulenzen, vielleicht ein paar Bahnen schwimmen, anschließend in der Sonne liegen und in Ruhe lesen. Da passt es ganz gut, dass die anderen schon etwas vorhaben, zumal Billi und Anna vielleicht später noch nachkommen wollen. Obwohl – Phillip hätte schon gerne mitkommen dürfen. Aber der arbeitet heute im Tennisklub, um sein Taschengeld aufzubessern. Conni hat sich inzwischen daran gewöhnt, dass er an manchen Nachmittagen und hin und wieder auch an den Wochenenden jobbt.
Sie schließt ihr Rad ab, schultert die Badetasche und lässt ihre Zehnerkarte am Kassenhäuschen abstempeln. Zum Glück hat das Freibad noch geöffnet. Erst wenn es endgültig zu kalt wird, um draußen zu schwimmen, schließt es bis zum nächsten Frühjahr seine Pforten.
Es ist nicht viel los, das stellt Conni auf den ersten Blick fest. Im Babybecken tummeln sich ein paar Mütter mit ihren Kleinkindern. Im Nichtschwimmerbecken praktiziert eine Gruppe alter Damen mit wild geblümten Badeanzügen und den dazu passenden Badekappen etwas, das wie Aquajogging aussieht. Auf der Liegewiese ist noch jede Menge Platz. Conni wählt ein schönes Fleckchen in der Nähe des Kiosks, falls sie Durst oder Appetit auf ein Eis bekommt, und breitet ihr Strandlaken aus. Gerade als sie sich hinlegen und nach ihrem Buch greifen will, ruft jemand laut: »Huhu, Conni!«
Conni kennt die Stimme. Sie gehört Ariane. Ausgerechnet! Sie überlegt, ob sie die Mitschülerin ignorieren soll, aber dafür ist es zu spät. Mit einer großen Eistüte in der einen Hand kommt Ariane geradewegs auf sie zu geschlendert und winkt mit der anderen.
»Das ist ja cool, dass wir uns hier treffen!«, strahlt sie.
Treffen? Conni runzelt die Stirn. Es kommt ihr vor, als hätte Ariane hinter einem Busch gelauert und nur auf den richtigen Zeitpunkt gewartet, um zuzuschlagen!
»Hallo«, sagt sie und zwingt sich zu einem Lächeln.
Für Ariane scheint das die Aufforderung zu sein, sich häuslich niederzulassen.
»Bist du ganz alleine hier?«, fragt sie neugierig, bevor sie sich im Schneidersitz neben Conni setzt und an ihrem Eis schleckt.
Conni nickt. Sie verspürt keine große Lust, Ariane lang und breit zu erklären, wo ihre Freundinnen und Freunde sich gerade aufhalten und wieso sie nicht mitgekommen sind.
»Cool«, sagt Ariane noch einmal. »Wenn du willst, komm doch mit. Ich bin mit meiner Mannschaft hier. Unsere Trainerin hat heute Geburtstag und uns das Eis spendiert. Nachher wollen wir noch grillen.« Mit dem Kinn weist sie in Richtung der Grillhütten am Rande des Freibads. Conni weiß, dass man sie mieten kann.
»Ach nee, ich weiß nicht ... «, sagt sie gedehnt und greift demonstrativ nach ihrem Buch. Sie schlägt es bei dem darin liegenden Lesezeichen auf. »Eigentlich wollte ich gerade ein bisschen lesen.«
»Dann komm doch später rüber«, schlägt Ariane vor. »Falls dir langweilig wird.« Sie verrenkt sich fast den Hals, um einen Blick auf den Buchtitel zu werfen. »Allein in der Wildnis«, liest sie halblaut murmelnd vor. »Ist das
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