Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft
kurzem Suchen findet sie Mama und Papa im Garten. Sie sitzen nebeneinander auf der Bank und unterhalten sich.
»– auf jeden Fall werden sie das Haus wohl verkaufen oder vermieten«, schnappt Conni gerade noch auf. Sie spitzt die Ohren. »Das wird für uns auch eine riesige Umstellung, mit neuen Nachbarn nebenan.«
»Wir kriegen neue Nachbarn?« Conni begrüßt ihre Eltern.
Papa nickt. »Möglicherweise.«
»Wer zieht denn weg?«
»Hausers.«
Conni fällt vor Schreck die Kinnlade herunter. »Was!? Aber wieso das denn?«
»Papa hat Pauls Vater vorhin in der Einfahrt getroffen«, erzählt Mama. »Jan will sich beruflich verändern und in die Nähe der neuen Firma ziehen, für die er arbeitet.«
»Und wo ist das?« Conni setzt sich ins Gras und rupft ein Büschel Klee aus. Mau kommt angesprungen, beschnüffelt es neugierig und niest. Conni streichelt ihn.
»In der Schweiz«, sagt Mama. »Irgendwo bei Zürich, glaub ich.«
Conni lässt den Klee fallen. Mau hüpft davon. »Aber das geht doch nicht! Die können doch nicht einfach wegziehen!«
In ihrem Kopf purzelt alles durcheinander. Paul zieht weg? Das geht echt nicht! Ausgeschlossen! Seit sie im Ahornweg leben – und das ist ziemlich lange – , haben sie nebeneinander gewohnt! Immer, ohne Unterbrechung! Da können die doch nicht jetzt einfach so ihre Sachen packen und wegziehen! Und Paul mitnehmen! Und Marie, fällt ihr ein.
Mama und Papa machen bedrückte Gesichter. Conni kann sehen, dass ihnen der Gedanke auch nicht besonders behagt.
»Noch ist es ja nicht so weit«, versucht Papa die Stimmung zu retten. »Wie ich Jan verstanden habe, laufen die Verhandlungen wegen seiner Versetzung in die Zentrale noch. Ein Umzug in ein anderes Land muss gut vorbereitet sein. Das kann Monate dauern.«
»Mir ist egal, wie lange das dauert!« Conni springt auf und ballt die Hände zu Fäusten. »Das können die nicht machen! Paul darf nicht wegziehen! Das geht einfach nicht!«
»Scht«, macht Mama. »Nicht so laut.«
»Die sollen mich ruhig hören«, sagt Conni extra laut in Richtung Nachbargrundstück. »Das ist ja wohl das Letzte! Ich wette, Paul und Marie haben sie nicht mal gefragt. Die werden wie Möbelstücke eingepackt und mitgenommen. Ob sie wollen oder nicht.«
»Conni!«, sagt Papa.
»Ist doch wahr!« Conni seufzt. »Kinder werden bei so was nie gefragt. Kommt bloß nie auf die Idee, von hier wegzuziehen! Jakob und ich kommen nicht mit, das kann ich euch jetzt schon versprechen!«
»Das steht doch überhaupt nicht zur Debatte.« Mama lächelt. »Und außerdem würden wir euch sehr wohl vorher fragen. Das ist doch selbstverständlich.«
»Kein Wunder, dass Paul so neben der Spur läuft«, brummelt Conni. »Bei dem Stress.« Sie fragt sich, wie lange er wohl schon von dem Umzug weiß. Bestimmt sind nur die blöden Pläne seiner Eltern Schuld daran, dass er so schlecht drauf ist und nichts mehr für die Schule tut. Ist doch logisch!
»Lasst uns reingehen«, schlägt Mama vor. »Es wird mir zu kühl, und Jakob kommt auch gleich vom Turnen. Hilfst du mir beim Abendbrotmachen?«
Conni nickt. Vielleicht ist ein bisschen Ablenkung nach diesem Schock genau das Richtige – und wenn es Brote schmieren ist!
Sie fragt sich, wie Jakob wohl auf die Neuigkeit reagieren wird. Immerhin ist Marie seine älteste und beste Freundin. Die beiden waren schon im Kindergarten zusammen.
So ein Mist!, denkt Conni und seufzt.
Als sie später in ihrem Zimmer auf dem Bett liegt, hat sie sich immer noch nicht beruhigt. Natürlich hat sie sofort Anna, Billi und Dina angerufen, nacheinander und genau in dieser Reihenfolge, und ihnen die unglaubliche Neuigkeit von Paul und seinem Umzug erzählt. Die drei haben genauso schockiert reagiert wie sie selbst. Sie wussten überhaupt nicht, was sie sagen sollten – allen voran Anna, die Paul auch schon so lange kennt. »Du machst Witze, oder?«, hat sie gefragt, worauf Conni nur stumm den Kopf schütteln konnte. Über so etwas Ernstes würde sie niemals Scherze machen!
Anna wollte auch wissen, ob sie schon mit Paul gesprochen hat. Conni musste zugeben, dass sie sich nicht getraut hat, ihn anzurufen. Dabei wüsste sie wirklich gerne, warum er ihr nichts gesagt hat. Aber vielleicht hat er selbst erst heute erfahren, dass er umziehen muss.
Gut möglich, denkt sie. Sonst hätte er es doch bestimmt in der Schule erzählt!
Phillip hat sie noch nicht erreichen können. Sein Handy ist ausgeschaltet. Als sie es auf dem Festnetz versucht hat,
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