Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft
heute gar nicht zum Schwimmen? Ich dachte, du hast Training!«
»Nee. Erst morgen wieder.«
Mark ruft etwas herüber. Phillip hebt eine Hand und nickt. »Sorry«, sagt er zu Conni. »Ich muss weiterspielen. Bleibst du noch ein bisschen?«
»Na klar«, versichert Conni. »Ich bin ja gerade erst gekommen, und außerdem hab ich was zu lesen dabei.« Sie klopft auf ihre Jeanstasche, aus der ihr Französisch-Vokabelheft lugt. Sie hat es vom Schreibtisch geschnappt und eingesteckt, bevor sie es sich anders überlegen konnte.
»Okay.« Phillip springt auf und gibt ihr einen kleinen Stups auf die Nase. »Dann bis später!«
Conni legt sich zurück und stützt sich mit beiden Ellbogen ins Gras. Ein Weilchen guckt sie den Jungs zu, dann wird es ihr zu langweilig. Sie zieht das Vokabelheft aus der Tasche und dreht sich auf den Bauch. Die Sonne scheint warm auf ihren Rücken, über ihr zwitschert ein Vogel im Baum, vom Spielplatz dringen fröhliche Rufe und das Lachen der Kinder herüber.
Was für eine geniale Idee, den Nachmittag im Park zu verbringen, denkt sie. Viel besser, als zu Hause zu hocken und Trübsal zu blasen!
Erst als die Jungs ihr Spiel beenden, schaut sie wieder auf. Sie hat die Vokabeln einmal von vorne bis hinten, von hinten nach vorne und dann noch einmal kreuz und quer gelernt. Jetzt hat sie das komische Gefühl, als würde sogar der kleine Vogel in dem Baum über ihr plötzlich französisch tirilieren. Sehr merkwürdig ...
»Wir müssen los«, schnauft Phillip. Er hält eine Flasche mit einem Iso-Getränk in der Hand und trinkt einen großen Schluck. »In zwanzig Minuten fängt unser Training an.«
Conni glaubt, nicht richtig zu hören.
»Wie bitte?«, prustet sie. »Ihr trefft euch zum Fußballspielen und fahrt danach noch zum Fußballtraining? Ist das nicht ein bisschen übertrieben?«
»Nö. Wieso?«, erwidert Phillip mit Dackelblick.
Conni muss lachen. Verstehe einer die Jungs!
»Na, dann viel Spaß«, wünscht sie. »Ich bleib noch ein bisschen hier.« Sie erzählt Phillip, dass Jakob und Marie auf dem Spielplatz sind. »Ich lade sie nachher noch zum Eisessen ein.«
Phillip beugt sich zu ihr herunter und gibt ihr einen Kuss.
Er schmeckt salzig, nach Schweiß, Sonne und Gras, stellt Conni fest und leckt sich über die Lippen.
»Hey, Phillip! Kommst du?«, ruft Paul ungeduldig. Er steht mit Mark, Tim und ein paar anderen Jungs auf dem Spielfeld und wartet.
»Bin gleich da!«, ruft Phillip zurück. »Tschüs«, sagt er zu Conni, und die goldenen Sprenkel in seinen Augen funkeln. »Wir sehen uns morgen.« Dann trabt er zu seinen Freunden, dreht sich noch einmal kurz um und winkt.
»Tschüs!« Conni winkt mit ihrem Vokabelheft zurück und beschließt, zum Spielplatz zurückzugehen. Vielleicht haben Jakob und Marie inzwischen Appetit auf das versprochene Eis. Schon der Gedanke daran lässt ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Auf dem Spielplatz ist weit und breit nichts von den beiden zu sehen. Auch die junge Mutter mit dem Strickzeug und dem buddelnden Kind ist nicht mehr da. Dabei hatte sie doch versprochen aufzupassen!
Auf der Bank sitzt stattdessen eine alte Dame mit einer Zeitschrift und einer Keksdose auf dem Schoß. Sie nickt Conni zu und lächelt. Conni erwidert das Lächeln mit gerunzelter Stirn. Wo stecken Jakob und Marie?
Sie geht zu der Kletterwand. Ein paar Mädchen kraxeln daran herum. Conni fragt sie, ob sie Jakob und Marie gesehen haben. Die Mädchen schütteln die Köpfe. Auch an der Seilbahn findet Conni keine Spur von den beiden. Ihr kleiner Bruder und Pauls Schwester scheinen wie vom Erdboden verschluckt zu sein.
»Verflixt!«, flucht Conni, nachdem sie das gesamte Areal dreimal hintereinander ohne Erfolg umrundet hat. Sie ist sogar auf das Klettergerüst gestiegen, um einen besseren Überblick zu bekommen.
»Suchst du jemanden?«, fragt die alte Dame plötzlich.
»Ja«, sagt Conni. »Meinen Bruder und seine Freundin.« Sie beschreibt die beiden und deutet ihre ungefähre Größe an.
Die Dame überlegt. »Ja, die waren hier. Ich kann mich an sie erinnern. Es ist aber schon ein Weilchen her.«
»Was?« Conni rauft sich die Haare. »Sind Sie sicher?«
»Absolut«, bestätigt die Dame. »Ich habe ihnen Kekse angeboten, aber sie wollten nicht. Wenig später waren sie nicht mehr da. Das kleine Mädchen hat sein Halstuch verloren. Ich habe es dort drüben hingehängt, falls die beiden zurückkommen und es suchen.« Sie zeigt auf ein hellblaues Stück Stoff, das wie
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