Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft

Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft

Titel: Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
Vom Netzwerk:
ein und wirft keinen Blick mehr zurück.

Als sie die Haustür aufschließt, bleibt sie erst einmal stehen und lauscht. Mau kommt von irgendwoher und begrüßt sie mit einem Maunzen. Davon abgesehen, ist es still im Haus.
    Viel zu still, denkt Conni, und die Härchen auf ihren Armen richten sich einzeln auf.
    »Jakob?«, ruft sie. »Marie? Seid ihr hier irgendwo?«
    Mau streift ihr um die Beine, aber sie beachtet ihn gar nicht. Zögernd betritt sie den Flur, bevor sie Schritt für Schritt weiter durch das Haus geht. Sie schaut in jedes Zimmer, in die Küche und ins Bad, obwohl sie schon weiß, dass die Kinder nirgends sind. Sie spürt es, ohne zu wissen, woher diese Gewissheit kommt.
    »Ganz ruhig«, murmelt sie. »Denk dran: Du musst systematisch vorgehen. Denk nach! Wo könnten sie sein? Wo würdest du dich an ihrer Stelle verstecken?«
    Verstecken? Sie zieht die Augenbrauen zusammen. Warum sollten Jakob und Marie sich verstecken? Soll das vielleicht irgendein blödes Spiel sein? Das Gartenversteck fällt ihr ein, in das die beiden sich gerne mal verkrümeln, wenn sie nicht gefunden werden wollen. Überhaupt bietet der Garten viel bessere Versteckmöglichkeiten als jedes Haus.
    Sie ruft noch einmal, ohne eine Antwort zu erwarten, und geht anschließend durch die Terrassentür hinaus in den Garten. Zuerst guckt sie im Schuppen nach, dann in der fast zugewachsenen Höhle der Kinder. Sie kriecht hinter Büsche und Hecken und verrenkt sich fast den Hals bei dem Versuch, sämtliche Baumkronen abzusuchen, ob Jakob und Marie vielleicht hinaufgeklettert sind.
    Nichts. Nicht die geringste Spur.
    »Aber irgendwo müssen sie doch sein!«, jammert sie. Am liebsten würde sie sich ins Gras werfen und nie wieder aufstehen. Aber das geht natürlich nicht.
    Ihr Blick fällt auf das Nachbarhaus. Klarer Fall! Jakob und Marie müssen nebenan sein! Wieso ist sie nicht gleich darauf gekommen?
    Sie schlüpft durch ein kleines Tor in der Hecke. Der Garten von Familie Hauser breitet sich verlassen vor ihr aus. Ein Ball liegt im Gras, daneben kringelt sich ein Springseil. Das Haus wirkt abweisend und leer. Die Fenster scheinen sie unfreundlich anzustarren. Fast so, als würde schon jetzt niemand mehr darin wohnen.
    Conni geht um das Haus herum und sieht, dass die Einfahrt leer ist. Logisch, was hatte sie denn erwartet? Hausers sind noch in der Klinik, und Paul ist beim Training. Sie klingelt trotzdem. Nach dem dritten Versuch gibt sie auf, hockt sich auf die niedrige Treppenstufe und fährt sich mit den Fingern durch die Haare. Jetzt bleibt ihr wirklich nichts anderes übrig, als Mama und Papa anzurufen. Oder soll sie noch mal im Park nachsehen? Vielleicht haben sie, Jakob und Marie sich nur verpasst? Wäre doch möglich, oder?
    Im nächsten Augenblick wird ihr bewusst, wie unwahrscheinlich das ist. Der Stadtpark ist klein und überschaubar. Sie hätte die Kinder irgendwo aufspüren müssen, und andersherum genauso. Die Möglichkeit, dass sie aneinander vorbeigelaufen sind, ist so niedrig wie nur was.
    Aufstöhnend verbirgt sie ihr Gesicht in den Händen. Irgendwo schlägt eine Tür. Conni zuckt zusammen. Das war nicht bei Hausers, sondern nebenan. Hat sie vielleicht vergessen, die Terrassentür zuzumachen? Sie rappelt sich hoch, wischt sich den Hosenboden ab und läuft hinüber.
    Mau kommt ihr entgegen, den Schwanz steil in die Höhe gereckt und aufgeregt maunzend.
    Conni bückt sich, um den kleinen Kater zu streicheln, aber der entzieht sich ihrer Hand und schlüpft zwischen ihren Beinen hindurch. Dann läuft er ein paar Schritte voraus, bleibt stehen, dreht sich zu ihr um und maunzt noch einmal.
    Conni zieht die Augenbrauen zusammen. »Was ist denn los?«
    Wieder maunzt Mau. Es klingt wie eine Aufforderung. Mit kurzen Schritten, sich immer wieder umguckend, trippelt er über die Einfahrt.
    »Wenn du Hunger hast, fang dir eine Maus!«, sagt Conni zu ihm. »Ich hab im Moment andere Sorgen.«
    »Mau!«, macht Mau und setzt sich hin, nur um gleich wieder aufzuspringen.
    »Was ist denn los? Was hast du?« Seufzend folgt Conni dem kleinen Tiger nach nebenan.
    Sie hat nicht nur vergessen, die Terrassentür zu schließen, auch die Haustür steht offen. Kein Wunder, dass Mau sich aufregt!
    »Aber ich war doch nur kurz im Garten«, versucht sie ihn zu beruhigen.
    Mau schlüpft durch die angelehnte Tür und verschwindet in der Küche. Conni geht langsam hinter ihm her und wünscht sich dabei nichts sehnlicher, als dass Jakob ihr entgegenspringen

Weitere Kostenlose Bücher