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Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft

Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft

Titel: Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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ein einsames Fähnchen am Zaun hängt.
    Connis Magen schnürt sich zusammen. Sie geht zu dem Zaun und nimmt das Tuch in die Hand. Kein Zweifel, das ist Maries Nickituch. Das Tuch, das sie vorhin um den Hals getragen hat. »Haben Sie zufällig gesehen, wohin die beiden gegangen sind?«, wendet sie sich an die fremde Frau.
    »Nein, tut mir leid. Das kann ich dir nicht sagen.« Die alte Dame hebt den Deckel von ihrer Keksdose und hält sie Conni hin. »Möchtest du einen? Hab ich selbst gebacken!«
    »Ähm, nein danke«, sagt Conni schnell. Sie umklammert Maries Nickituch. »Ich geh mal gucken, ob ich meinen Bruder und seine Freundin finde. Irgendwo müssen sie schließlich sein.«
    »Viel Glück«, wünscht die Dame und verschließt die Keksdose sorgsam. »Man hört heutzutage ja so viel. Fast jeden Tag verschwinden Kinder und ... «
    Sie spricht nicht weiter.
    Zum Glück, denkt Conni. Sie spürt ihr Herz pochen. »Danke«, murmelt sie, und: »Wenn die beiden auftauchen, sagen Sie ihnen bitte, dass sie hier auf mich warten sollen. Unbedingt!«
    »Aber natürlich«, verspricht die Dame freundlich.
    Im Laufschritt joggt Conni kreuz und quer durch den Park und wendet den Blick mal nach links, mal nach rechts. Auf dem Bolzplatz kicken nur noch eine Handvoll Jungs, die sie nicht kennt. Sie hält trotzdem an und fragt, ob sie zwei Kinder gesehen haben.
    »Nee«, sagt einer. »Versuch’s mal auf dem Spielplatz.«
    Conni weiß nicht, ob sie über die Antwort lachen oder weinen soll, und trabt weiter.
    Zu dumm, dass Phillip, Paul, Mark und Tim schon weg sind, denkt sie. Die könnten supergut suchen helfen!
    Sie überlegt, ob sie Phillip auf dem Handy anrufen soll, aber dann fällt ihr ein, dass die Jungs ihre Handys während des Fußballtrainings ausschalten müssen. Den Anruf kann sie sich sparen. Und Anna? Vielleicht könnte sie mit Nicki anrücken, damit er die Fährte von Jakob und Marie aufnimmt.
    »Anna ist beim Reiten«, grummelt Conni vor sich hin. »Vergiss es!«
    Weder am Ententeich noch am Pavillon findet sie eine Spur von Jakob und Marie. Auch der Eismann, den sie fragt, kann sich nicht an die beiden Kinder erinnern. Es ist wie verhext! Ob sie die Polizei anrufen soll? Schon bei dem Gedanken daran wird ihr schlecht.
    Ich hatte die Verantwortung!, hämmert es in ihrem Kopf. Ich hätte besser aufpassen müssen! Ich bin Schuld, wenn ihnen etwas passiert ist!
    Sie ballt die Faust und drückt Maries Halstuch zu einer kleinen, harten Stoffkugel zusammen. In ihrer Kehle steigen Tränen auf. Sie schluckt sie schnell herunter.
    »Heulen hilft jetzt nicht!«, schimpft sie halblaut mit sich selbst. »Reiß dich zusammen und denk gefälligst nach!«
    Dass Jakob aber auch noch kein Handy hat! Mist! Und wie kommen er und Marie überhaupt dazu, einfach abzuhauen? Und das, ohne ihr Bescheid zu sagen! Hatte sie ihnen nicht eingeschärft, auf dem Spielplatz zu bleiben?
    Mit langen Schritten, sich immer wieder umschauend, geht sie zum Spielplatz zurück.
    Die alte Dame ist noch da.
    »Hast du sie gefunden?«, fragt sie neugierig.
    »Nein«, antwortet Conni. »Hier waren sie wohl auch nicht?«
    Die Frau schüttelt den Kopf.
    »Versuch’s doch mal zu Hause«, rät sie. »Vielleicht hatten sie Langeweile und sind schon vorausgegangen.«
    Conni zwingt sich zu einem Lächeln, bevor sie sich noch einmal bedankt und sich schließlich verabschiedet.
    »Falls sie doch noch auftauchen sollten, schicke ich sie nach Hause«, ruft die alte Dame ihr hinterher.
    »Das wäre nett!«, ruft Conni zurück und winkt. Jetzt läuft ihr wirklich eine Träne über die Wange. Sie hat sich noch nie so alleingelassen gefühlt. Ob sie Mama und Papa anrufen soll? Oder Hausers? Irgendjemand muss ihr doch helfen!
    »Ich kann das nicht alleine«, schnieft sie und wischt die Träne mit dem Handrücken fort. »Ich schaff das nicht!«
    Plötzlich fällt ihr ein, dass Jakob schon einmal verschwunden war. Es ist schon ziemlich lange her. Es war im Winter, auf dem Weihnachtsmarkt. Damals ist er wieder aufgetaucht.
    »Wenn es damals gutgegangen ist, geht es jetzt auch gut!« Sie strafft die Schultern und atmet tief ein und aus. »Zuerst guck ich mal zu Hause nach!«
    Alles ist besser, als wie ein aufgescheuchtes Huhn im Park herumzurennen, überlegt Conni. Das bringt überhaupt nichts. »Ich muss systematisch vorgehen«, murmelt sie. »Jakob hat einen Schlüssel. Gut möglich, dass er und Marie tatsächlich schon vorausgegangen sind.«
    Energisch schlägt sie den Heimweg

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