Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft
Ereignissen des Nachmittags, noch von Pauls Ausbruch. Nur, dass Pauls Opa vielleicht in ein Pflegeheim kommen soll, hat sie ihnen erzählt. Mama und Papa haben einen Blick gewechselt, und Mama hat schließlich gemeint, dass Hausers sich das bestimmt gründlich überlegt hätten und dass ihnen die Entscheidung gewiss nicht leicht gefallen wäre. Mehr nicht.
»Ich glaub, die anderen sind genauso ratlos wie ich«, sagt Conni zu Mau. »Aber ich bin die Allerratloseste. Dabei würde ich so gerne etwas tun. Paul ist mein ältester Freund!«
Unter Maus aufmerksamem Blick fängt sie an zu schreiben.
Versuch ich ja, denkt sie. Aber trotzdem tut es weh, mit anzusehen, wie schlecht es ihm und Marie geht. Vielleicht wär es wirklich das Beste, sie würden einfach ihre Sachen packen und abhauen. Aber nee, das ist auch keine Lösung. Aber was ist dann die Lösung? Kann mir das bitte mal jemand verraten? Gibt es überhaupt einen Ausweg, oder ist sowieso schon alles entschieden?
Sie hat das Gefühl, als wüsste sie gar nicht mehr, was sie überhaupt denken soll. In ihrem Kopf scheint sich alles zu drehen. Mal links rum, mal rechts rum, immer schneller ...
Morgen ist wieder Schwimmtraining, fällt ihr ein. Und nächste Woche sind die Bundesjugendspiele. Wie soll sie das alles nur hinkriegen? Sie schaut aus dem Fenster. Plötzlich fühlt sie sich so müde, dass sie am liebsten sofort einschlafen würde.
»Und wenn ich wieder aufwache, sind alle Sorgen weg«, sagt sie und lacht bitter. »Haha, wer glaubt noch an Märchen!«
Vokabeln muss ich auch noch lernen, fällt ihr ein. Und für den Physiktest büffeln, mich bei Mandy für das Päckchen bedanken, Fotos einkleben, mein Zimmer aufräumen, das Schwimmzeug für morgen packen ...
Sie stöhnt auf. Mindestens tausend Dinge fallen ihr ein, um die sie sich noch kümmern muss. Schnell reißt sie ein Blatt aus ihrem Collegeblock und schreibt alles auf. Was für eine lange Liste! Wie soll sie das alles schaffen? Es gibt so vieles zu tun, und so vieles, um das sie sich kümmern muss, aber sie kommt einfach nicht zu allem. Sie muss entscheiden, was am wichtigsten ist.
»Freundschaft«, sagt sie. »Ganz klar. Paul steht an erster Stelle. Um alles andere kümmere ich mich, wenn wir ihm geholfen haben.«
»Conni, so geht das nicht!« Johanna nimmt Conni beiseite und mustert sie ernst. Die anderen tummeln sich bereits im Becken und machen sich warm. Conni steht neben der Tür des Umkleideraums und hat das Gefühl, unter dem strengen Blick der Trainerin zu schrumpfen. Es ist Dienstagnachmittag, das erste Schwimmtraining, nachdem Johanna sie bei Angelo ertappt hat. Dass sie deswegen eine Strafpredigt über sich ergehen lassen muss, hat Conni allerdings nicht erwartet. Sie findet es auch nicht ganz fair.
»Staffelschwimmen ist ein Mannschaftssport«, fährt Johanna fort. »Da kommt es auf jeden einzelnen an. Ohne einander geht es nicht. Ich dachte, das Schwimmen ist dir wichtig.«
Conni nickt. »Ist es auch. Aber – «
Johanna lässt sie nicht ausreden. »Wenn du es wirklich ernsthaft betreiben und erfolgreich sein willst«, spricht sie weiter, »musst du bereit sein, etwas dafür zu tun. Ich erwarte von meiner Mannschaft Teamgeist und Engagement. Wer krank ist und daher dem Training fernbleibt, ist selbstverständlich entschuldigt. Aber nicht zum Training zu erscheinen, weil man lieber mit seinen Freundinnen in der Sonne sitzen und Eis essen will ... nein, das kann ich nicht akzeptieren. Tut mir leid.«
Conni schiebt die Augenbrauen zusammen. Was soll das denn heißen? Fliegt sie jetzt etwa aus der Mannschaft, nur weil sie zweimal nicht trainiert und stattdessen Eis gegessen hat? Sie erwidert Johannas Blick ein wenig trotzig.
»Ja, sorry«, sagt sie, und ihre Stimme zittert ein kleines bisschen. »Das versteh ich. Aber was soll ich denn jetzt machen? Nach Hause gehen?«
»Nein«, sagt Johanna etwas versöhnlicher. »Natürlich nicht. Ich möchte nur, dass du darüber nachdenkst. Es ist nicht in Ordnung, die anderen hängen zu lassen. Du bist ein Teil der 4 x 100 m-Staffel, und zwar ein wichtiger. Ich möchte dich im Herbst als Schlussschwimmerin aufstellen. Aber das kann ich nur, wenn ich mich hundertprozentig auf dich verlassen kann. Ich, und die anderen auch.«
Conni schluckt.
»Okay«, sagt sie.
»Kann ich mich auf dich verlassen?«, hakt Johanna nach.
Conni lässt sich Zeit mit ihrer Antwort. Schließlich nickt sie und sagt: »Ja.«
»Fein.« Zum ersten Mal an diesem
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