Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft
Burgstadt!«
»Was!?« Phillip guckt sie entsetzt an.
Conni nickt entschlossen. Sie ist sich absolut sicher.
»Paul weiß noch nichts von den neusten Entwicklungen. Ich wette, er ist bei seinem Opa!«
»Aber seine Mutter war im Krankenhaus. Hätte sie ihn da nicht treffen müssen?« Phillip kratzt sich am Kopf.
»Nicht, wenn Paul ihr aus dem Weg gegangen ist.« Conni nimmt seine Hand und zieht ihn hinter sich her. »Wir müssen schleunigst zum ZOB und den nächsten Bus nach Burgstadt erwischen. Beeil dich!«
***
In der Kreisstadt angekommen, müssen sie sich erst einmal orientieren. Alles ist viel unübersichtlicher, größer und lauter als in Neustadt. Um den Busbahnhof herum brummt der Verkehr. Sie fragen einen Busfahrer nach dem Weg zum Krankenhaus. Es ist ganz in der Nähe, nur zwei Querstraßen weiter.
»Was für ein Glück!« Conni atmet erleichtert auf. Trotzdem hat sie ein ungutes Gefühl im Bauch. Mama und Papa wissen nicht, wo sie ist. Ob sie sie anrufen soll? Aber dann würden sie sich nur unnötige Sorgen machen. Nein, beschließt sie. Viel wichtiger ist, dass wir Paul finden. Um alles andere können wir uns später kümmern.
Phillip angelt sein Handy aus der Hosentasche und wählt Pauls Nummer. »Er geht immer noch nicht ran.«
»Im Krankenhaus muss man sein Handy ausschalten«, weiß Conni. »Aber vielleicht liest er zwischendurch wenigstens seine neuen Nachrichten. Schreib ihm eine SMS , dass wir hier sind und ihn suchen. Und dass er sich unbedingt bei uns melden soll!«
Phillips Finger fliegen über die Tasten seines Handys.
»Ob er das liest?«, zweifelt er, als er auf Senden drückt.
»Wir haben keine Alternative, und einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.« Conni stöhnt auf. »Es ist doch echt wie verhext! Jetzt haben wir ein Happy End, und die Hauptperson fehlt!«
Phillip bremst ihren Überschwang. »Ein Happy End ist noch lange nicht in Sicht. Vergiss die Nachprüfung nicht! Und alles andere steht auch noch nicht fest.«
»Ja, stimmt«, sagt Conni zerknirscht.
Sie machen sich auf den Weg zum Kreiskrankenhaus.
Als sie wenig später vor der hohen Betonfassade stehen, spürt Conni auf der Stelle ihren Mut sinken. Sie hatte ja keine Ahnung, wie riesig das ist!
Die Klinik besteht aus vielen verschiedenen mehrstöckigen Gebäuden, die durch breite Straßen und Wege miteinander verbunden sind. Überall laufen Menschen herum: Patienten, Besucher, Ärzte in wehenden weißen Kitteln und Krankenschwestern, mal in Grüppchen, mal allein. Sie alle scheinen ein Ziel zu haben und genau zu wissen, wohin sie gehen müssen. Alle – bis auf Conni und Phillip.
»Wie sollen wir jemals Paul finden, wenn wir noch nicht mal wissen, in welchem Gebäude sein Opa liegt?«, jammert Conni.
Phillip rauft sich die Haare.
»Ich hab keine Ahnung«, gesteht er.
Conni seufzt. War die ganze Aktion etwa umsonst?
»Ich brauch erst mal was zu trinken«, sagt Phillip nach einer Weile, »sonst kann ich nicht nachdenken.«
»Im Park gibt’s einen Kiosk.« Conni zeigt auf ein Hinweisschild.
Sie folgen dem Pfeil und finden sich in einem weitläufigen Klinikpark mit hohen Bäumen und zahlreichen Ruhebänken wieder.
Wenn die Lage nicht so ernst wäre, denkt Conni, wäre es hier richtig schön.
An dem Kiosk kaufen sie sich zwei Flaschen Limo und eine Rolle Schokokekse und setzen sich anschließend auf eine Bank im Schatten einer mächtigen Kastanie.
Conni reißt gerade die Kekspackung auf, als Phillip plötzlich aufspringt, als hätte ihn etwas gestochen.
»Ey, ich glaub’s nicht!«, stößt er hervor und zeigt zwischen den Bäumen hindurch auf eine Bank gegenüber. »Ist das da drüben nicht Paul?«
Conni kneift die Augenbrauen zusammen. Ein blonder Junge sitzt auf der Bank. Er hat den Kopf gesenkt, seine Schultern sind gebeugt. Neben seinen Füßen steht ein Rucksack. Connis Herzschlag setzt für ein paar Sekunden aus.
»Du hast Recht«, sagt sie und schluckt. »Das ist Paul.«
Phillip nimmt ihr die Keksrolle aus der Hand und schiebt sich gleich zwei Kekse auf einmal in den Mund.
»Voll krasch«, mümmelt er. »Scho ein Tschufall! Isch fasch esch nischt.«
»Ich fass es auch nicht«, murmelt Conni. »Wollen wir nicht rübergehen?«
Phillip nickt und spült die Kekskrümel mit Limo hinunter. »Doch, klar. Komm!« Er hält Conni die Hand hin. Sie zögert kurz, dann ergreift sie sie.
Was würde ich bloß ohne ihn machen?, denkt sie und lächelt.
Phillip drückt ihre Hand.
»Mach dir keine Sorgen.
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