Conni & Co, Band 9: Conni, Phillip und ein Kuss im Schnee (German Edition)
falls Phillip tatsächlich am letzten Schultag vor den Ferien zu seinen Großeltern fährt, muss der Schal sogar noch früher fertig werden, damit sie ihm das Geschenk rechtzeitig überreichen kann. Spätestens bis Freitag früh muss aus den bunten Knäueln so etwas wie ein kuscheliger, warmer, weicher Schal geworden sein. Fragt sich nur, wie.
Dann ist da natürlich auch noch der Punkt, wie sie es am besten verhindern kann, dass Phillip über Weihnachten und Silvester zu seinen Großeltern fahren muss. Und diese Sache ist noch viel wichtiger als das Schalproblem.
»Aber genauso unlösbar«, seufzt Conni. »Es sei denn, die kleine Wunschfee kommt mir wieder zu Hilfe.«
***
Am nächsten Tag machen Conni und ihre Freunde einen Ausflug ins nahe gelegene Wildgehege. Es war Billis Idee, den Wildtieren eine Extraportion Winterfutter zu spendieren. Weil Phillip Sportverbot hat und die Eishockeymannschaft ohne ihn nicht vollzählig ist, kommen die Jungs mit.
Paul stapft voraus und zieht einen Schlitten hinter sich her, auf dem ein Sack Mohrrüben, ein Korb Kastanien und mehrere Tüten mit Körnerfutter und Mais liegen. Billi hat wirklich an alles gedacht.
»Hast du einen Taschengeldvorschuss bekommen?«, staunt Conni.
Billi nickt. »Ja, so ungefähr. Aber meine Eltern haben mir noch was dazugegeben. Die Möhren sind eine Spende aus unserer Restaurantküche. Und die Kastanien hab ich im Herbst selbst gesammelt.«
»Wahnsinn!«, sagt Anna beeindruckt. Ihr Hund Nicki springt um sie herum und bringt sie fast zum Stolpern, weil seine Leine sich immer wieder verheddert. »Nein, Nicki! Du darfst hier im Wald nicht frei rumlaufen«, sagt sie streng zu ihm. Nicki bellt kurz auf und tobt unbeeindruckt weiter um sie und Mark herum.
Conni lacht. Sie geht mit Phillip hinter den anderen her. Phillip hat seinen gesunden Arm um ihre Schulter gelegt. Natürlich hat er wieder seine Weihnachtsmannmütze auf. Genau wie die anderen Jungs.
»Morgen ist unsere letzte Deutschstunde«, sagt Anna.
»Und übermorgen wichteln wir«, fügt Dina hinzu.
»Und dann sind endlich Ferien!«, jubelt Billi.
Alle freuen sich auf die Ferien, denkt Conni und unterdrückt einen Seufzer. Nur ich nicht.
Phillip drückt ihre Schulter leicht. »Paul und ich haben eine geniale Idee. Wenn alles klappt, sind unsere Ferien vielleicht gerettet!«
Conni schiebt die Stirn in Falten. Seit wann kann er ihre Gedanken lesen?
»Wie das denn?«, fragt sie.
Phillip erzählt es ihr. Er will versuchen, seinen Vater zu überreden, dass er die Weihnachtsferien statt bei seinen Großeltern bei Paul verbringt. »Erstens muss ich zwischen Weihnachten und Neujahr noch mal zum Arzt«, erklärt er, »und zweitens haben meine Großeltern für Silvester schon andere Pläne, als auf ihren Enkel aufzupassen. Sie freuen sich zwar, dass ich komme, aber sie wären auch nicht traurig, wenn ich nicht käme. Pauls Eltern haben wir schon gefragt. Sie sind einverstanden. Wir müssen nur noch meinen Vater überzeugen. Na, wie findest du das?«
Conni bleibt mitten auf dem Weg stehen und strahlt ihn an. »Wie ich das finde? Total cool natürlich!«
Phillip beugt sich vor und gibt ihr einen kleinen Handschuhstups auf die Nase.
Plötzlich löst sich von einem tief hängenden Tannenzweig über ihnen eine Ladung Schnee. Conni schreit erschrocken auf, als es ihr eiskalt in den Nacken rieselt. Phillip grinst breit. Seine rote Mütze sieht aus wie mit Puderzucker bestäubt.
»Oh, wie süß!« Anna hat sich umgedreht und blitzschnell ein Foto mit ihrer Handykamera gemacht. »Ein Weihnachtsmann und sein Rauschgoldengel!«
Conni und Phillip schauen sich an und lachen.
»Vergiss nicht, deinem Vater zu erzählen, dass die nette Nachbarin von Pauls Eltern, die zufällig meine Mutter ist, von Beruf Ärztin ist. Sie ist über die Feiertage jederzeit für dich da«, sagt Conni, als sie weitergehen. »Vielleicht hilft das ja, deinen Dad zu überzeugen.«
»Medizinische Betreuung rund um die Uhr?« Phillip strahlt. »Ich glaub, das ist ein ziemlich unschlagbares Argument!«
Als sie am Wildgehege ankommen, versucht Billi, die Rehe an den Zaun zu locken. Sie stehen dicht aneinandergedrängt unter einer überdachten Futterstelle und heben ihre Köpfe. Eins sieht anders aus als die anderen, fällt Conni auf. Es ist kleiner, gedrungener. Außerdem steht es etwas abseits und hat ein merkwürdig geformtes Geweih auf der Stirn.
Conni schiebt die Augenbrauen zusammen.
»Ist das nicht das Rentier vom
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