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Conni & Co, Band 9: Conni, Phillip und ein Kuss im Schnee (German Edition)

Conni & Co, Band 9: Conni, Phillip und ein Kuss im Schnee (German Edition)

Titel: Conni & Co, Band 9: Conni, Phillip und ein Kuss im Schnee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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mitfühlendes Gesicht.
    »Nö«, winkt Phillip ab. »Halb so schlimm.«
    Conni kann an seiner blassen Nasenspitze ablesen, dass es nicht ganz der Wahrheit entspricht, aber sie sagt nichts. Nebeneinander schieben sie sich durch das morgendliche Gedränge, wobei Phillip darauf achtet, dass niemand seinem Arm zu nahe kommt.
    »Mein Vater hat übrigens was Neues ausgebrütet«, wendet er sich an Conni. »Er meint, die Reise könnte vielleicht doch zu anstrengend für mich sein.«
    »Was??« Conni bleibt so abrupt stehen, dass ein Fünftklässler gegen ihren Rücken prallt und sich beschwert. Sie achtet nicht auf ihn. »Heißt das, du bleibst hier?«
    »Nein. Ich soll zu meinen Großeltern.«
    »Aber das ist doch gut, oder? Wohnen die nicht hier in der Nähe?«
    »Wenn du hundert Kilometer nah findest, ja.« Mit seiner gesunden Hand hält Phillip die Tür zum Bioraum auf und wartet darauf, dass Conni sich wieder in Bewegung setzt.
    Sie stolpert auf ihn zu. »Hundert Kilometer?«
    Phillip nickt finster.
    »Na ja, ein bisschen näher dran als die Schweiz ist es schon«, findet Conni und setzt sich auf ihren Platz.
    »Aber immer noch zu weit weg.« Phillip schiebt sich in die nächste Bankreihe.
    Wenig später tauchen die anderen auf. Alle sind erleichtert, dass es Phillip gut geht.
    »Wie machst du das mit dem Schreiben?«, will Paul wissen.
    »Entweder ich versuch’s mit links oder ich lass es bleiben«, antwortet Phillip.
    »Dann lass es bleiben«, grinst Paul.
    In der großen Pause erzählt Conni, dass sie am Nachmittag noch einmal mit Mau zum Tierarzt muss. »Sein Schal hat sich inzwischen in Luft aufgelöst. Aber er hat gut geholfen.«
    »Schade. Heute Nachmittag muss ich selbst zum Arzt«, erwidert Phillip. »Tut mir echt leid.«
    »Macht doch nichts.« Conni lächelt. »Bei der nächsten Wurmkur bist du dann wieder dabei.«
    Phillip verspricht es hoch und heilig.
    In der anschließenden Doppelstunde Deutsch erinnert Herr Hübner sie daran, bis Donnerstag die Weihnachtsgedichte auswendig zu lernen. Er ist neu am Lessing-Gymnasium und noch im Referendariat. Mit seiner runden Nickelbrille sieht er wie eine erwachsene Ausgabe von Harry Potter aus. Conni macht sich eine Notiz in ihrem Collegeblock – WEIHNACHTSGEDICHT NICHT VERGESSEN !!! – und unterstreicht das Ganze doppelt.
    »Könnt ihr eure Gedichte schon?«, raunt sie Anna, Billi und Dina zu.
    Als alle drei nicken, stöhnt Conni auf. »Wieso das denn?«
    »Ich kenn meins noch aus der Grundschule auswendig«, wispert Anna.
    »Ich auch«, flüstert Dina.
    Billi zuckt die Achseln. »Ist doch echt keine große Sache, so ein paar Verse auswendig zu lernen.«
    Conni nimmt sich vor, gleich nach dem Tierarztbesuch so lange zu üben, bis sie ihr Gedicht draufhat. Und wenn es die halbe Nacht dauert!
    Beim Tierarzt läuft alles schnell und problemlos. Dr. Winter untersucht Mau noch einmal gründlich, schaut ihm in den Rachen und stellt fest, dass die Mandeln abgeschwollen sind.
    »Alles in Ordnung«, sagt er zufrieden. »Dein Kater ist kerngesund!«
    Erleichtert verlässt Conni die Praxis und läuft mit Mau im Korb auf kürzestem Weg nach Hause. Es hat wieder angefangen zu schneien. Mau schaukelt hin und her und miaut klagend. Ab und zu streckt er ein Pfötchen durch das Gitter seines engen Transportbehälters.
    »Gleich lass ich dich raus«, verspricht Conni ihm. »Dann kannst du ein bisschen durch den Garten toben.«
    Zu Hause angekommen stellt sie den Katzenkorb ab und öffnet die Katzenklappe in der Terrassentür. Zuerst zögert Mau, doch dann setzt er vorsichtig eine Pfote vor die andere und stapft hinaus in den Schnee. Als eine Schneeflocke auf seiner Nase landet, niest er.
    »Gesundheit!«, lacht Conni.
    Sie flitzt nach oben, schnappt sich ihr Deutschbuch und macht es sich auf ihrem Bett bequem.
    Wär doch gelacht, wenn ich mir die paar Reime nicht bis heute Abend eintrichtern kann, denkt sie optimistisch.
    Aber sosehr sie sich auch bemüht, sich zu konzentrieren, es gibt ein paar Dinge, die sie viel mehr beschäftigen. Das angefangene Strickzeug zum Beispiel, das neben ihr auf dem Nachttisch liegt und noch nicht die geringste Ähnlichkeit mit einem Schal hat. Dabei ist nächste Woche schon Weihnachten!
    Bei dem Gedanken daran stöhnt Conni auf. Wie soll sie es in den paar Tagen schaffen, zwei Meter zu stricken? So lang soll der Schal nämlich werden. Mindestens. Schließlich soll Phillip ihn sich ein paarmal um den Hals wickeln können, damit es cool aussieht. Und

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