Conni & Co, Band 9: Conni, Phillip und ein Kuss im Schnee (German Edition)
Fortgeschrittenen präsentieren eine rasante Kür im Galopp. Conni applaudiert zwar, aber ihre Gedanken wandern immer wieder zu Phillip und seinem verstauchten Arm. Ob es wirklich funktionieren könnte, Phillips Vater davon zu überzeugen, dass Phillip in diesem Zustand nicht verreisen kann?
Conni bezweifelt es. Aber auf der anderen Seite haben ihre Freundinnen vielleicht Recht, und es wäre einen Versuch wert. Sie macht ein nachdenkliches Gesicht.
Nachdem die Voltigiergruppe mit viel Beifall verabschiedet wurde, trabt eine bunte Ponyabteilung in die Halle. Die Kinder haben sich als Wichtel und Engel verkleidet. Zwei Ponys tragen Weihnachtsmützen. Aber das ist noch nicht alles. Ein Raunen geht durch die Zuschauerreihen, als ein Mädchen ein Rentier in die Halle führt.
»Wie viele Rentiere gibt es eigentlich in Neustadt?«, wundert sich Dina.
»Ich wette, es ist das gleiche wie aus dem Tierheim«, sagt Conni. Es überrascht sie nicht, dass dem Rentier ein Weihnachtsmann folgt, der einen großen Sack über der Schulter trägt, fröhlich in die Menge winkt und dabei »Ho, ho, ho!« ruft.
»Kennen wir den nicht irgendwoher?«, grinst Billi.
»Und ob!« Conni nickt.
»Ich muss in den Stall und Miss Daisy für die Quadrille satteln«, raunt Anna ihnen zu.
»Warte, wir kommen mit!« Conni kann den Blick nicht von dem Weihnachtsmann nehmen. Woher kennt sie den nur? Aus dem Tierheim, klar. Und aus der Schwimmhalle. Aber irgendwoher noch.
»Ich wüsste zu gern, wer unter diesem Rauschebart steckt«, murmelt sie und klettert von der Tribüne, um den anderen in den Stall zu folgen.
Die Quadrille bildet den Höhepunkt des Weihnachtsreitens und ist ein voller Erfolg. Anna und ihre Abteilung haben komplizierte Hufschlagfiguren einstudiert, die sie paarweise zu klassischer Musik nachreiten. Immer wieder kreuzen sich die Wege der Pferde auf kunstvolle Weise. Mal traben sie ein Stück nebeneinanderher, dann trennen sie sich wieder, um an der gegenüberliegenden Hallenseite wieder zueinanderzufinden. Annas Gesicht ist hoch konzentriert. Miss Daisy trabt locker und geschmeidig unter ihr. Es ist ein tolles Bild.
Conni, Billi und Dina applaudieren begeistert und fordern eine Zugabe, als die Reiterinnen und Reiter in der Mitte der Halle Aufstellung nehmen, sich verbeugen und ihre Pferde loben.
»Hallo! Ist das nicht Anna?«, sagt plötzlich eine Stimme hinter ihnen.
Die Freundinnen drehen sich um.
»Huch? Hallo, Herr Gunnarsson!«, begrüßt Conni den Lehrer.
»Klar ist das Anna«, sagt Billi stolz.
»Was machen Sie denn hier?«, fragt Dina.
Der junge Lehrer grinst. »Mein Patenkind voltigiert hier im Verein.«
»Cool.« Conni mustert Herrn Gunnarsson mit zusammengezogenen Augenbrauen. Klebt da an seinem linken Ohr etwa ein Stück Watte?
»Ich muss los«, sagt Herr Gunnarsson. »Viel Spaß noch!«
»Danke«, murmelt Conni.
»Bis morgen in der Schule!«, sagt Billi.
Dina kichert. »Hihi, zuerst der Lindwurm beim Schwimmen und jetzt Moritz beim Reiten … Welchen von unseren Lehrern wir wohl als Nächstes treffen?«
»Ich hoffe, keinen mehr.« Conni rollt die Augen. »Mir reicht es eigentlich, sie jeden Tag in der Schule zu sehen!«
Sie laufen in den Stall, um Anna und Miss Daisy in Empfang zu nehmen.
»Im Reiterstübchen gibt’s Kakao und Kuchen.« Anna nimmt ihren Reithelm ab und wischt sich den Schweiß von der Stirn. »Wollen wir warten, bis der größte Andrang vorbei ist, und uns dann was holen?«
»Klar«, meint Conni. »Aber vorher helfen wir dir, Miss Daisy trocken zu reiben, okay?« Sie betritt die Box und streichelt der Stute den Hals.
»Ich guck lieber nur zu.« Dina bleibt vor der Boxentür stehen.
Anna lädt Billi den Sattel und das Zaumzeug auf und erklärt ihr, wo die Sattelkammer ist.
»Echt praktisch, persönliche Stallburschen zu haben«, stellt Anna grinsend fest. »Wollt ihr nicht immer kommen, wenn ich reite?«
»Nur, wenn es dann auch immer Kuchen und Kakao gibt!«, lacht Conni.
Conni und Phillip sehen sich erst am Montagmorgen in der Schule wieder.
»Sorry, dass ich am Wochenende keine Zeit mehr hatte«, sagt Phillip, als sie sich in der Eingangshalle begrüßen. »Als wir aus dem Krankenhaus zurück waren, hat mein Vater darauf bestanden, dass ich mich ausruhe.« Er hebt seine rechte Hand, krempelt den Jackenärmel hoch und wackelt mit den Fingern. Sein Handgelenk ist mit einer knallblauen Bandage verbunden. »Reicht bis zum Ellbogen!«
»Tut’s sehr weh?« Conni macht ein
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