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Conni-Erzählbände, Band 15: Conni und das tanzende Pony

Conni-Erzählbände, Band 15: Conni und das tanzende Pony

Titel: Conni-Erzählbände, Band 15: Conni und das tanzende Pony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Boehme
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„Du kannst echt …” Sie bricht mitten im Satz ab und starrt – ebenso wie Conni und Liska – fassungslos auf den langen weißen Stock, den Celina bei sich hat. Einen Blindenstock!
    Conni findet als Erste ihre Sprache wieder.
    „Du kannst echt toll voltigieren”, beendet sie Annas Satz.
    „Danke! Dann habt ihr also zugeschaut”, lacht das Mädchen. „Ich heiße übrigens Celina. Und ihr?”
    „Ich bin Conni.”
    „Ich Liska!”
    „Und ich bin Anna!”

    „Bist … bist du blind?”, platzt Liska heraus.
    „Ja, von Geburt an”, sagt Celina. Dabei klingt sie gar nicht traurig.
    „Kannst du gar nichts sehen?”, fragt Conni.
    „Nichts!”
    „Wie ist denn das?”, fragt Liska. „Siehst du dann einfach nur schwarz?”
    „Nein”, sagt Celina. „Nicht schwarz, nicht weiß, nicht grau. Ich sehe einfach nichts. Man hört ja auch keinen hohen oder tiefen Ton, wenn man taub ist.”
    „Nichts?” Anna schüttelt sich. „Das kann ich mir gar nicht vorstellen.”
    „Und ich kann mir Sehen nicht vorstellen”, meint Celina. „Im Übrigen müsst ihr euch keine Sorgen machen, ich brauch keinen Babysitter. Hier auf dem Hof kenne ich mich prima aus.”
    „Wir machen uns keine Sorgen”, sagt Conni schnell. „Aber wenn wir trotzdem mal helfen können …”
    „Das ist nett”, lacht Celina. „Also, es wäre toll, wenn ihr möglichst wenig auf dem Boden rumstehen lasst. Das sind echte Stolperfallen für mich.”
    Liska überlegt einen Moment. „Bist du deswegen so ordentlich, damit du nicht fällst?”
    „Ja, und damit ich alles wiederfinde.” Celina lacht. „Ohne Ordnung bin ich verloren!”
    „Und worauf sollen wir noch achten?”, fragt Anna hilfsbereit.
    „Darauf, dass die Schranktüren zu sind. Sonst knalle ich garantiert dagegen!”
    „Kein Problem!”, meint Liska und schließt ihre Schranktür mit einem gezielten Tritt.
    Wumms!

 
     
     
Max und Moritz
    x
    Den Imbiss gibt es draußen im Garten. Frau Behrens hat Getränke, Obst und belegte Brote hingestellt. Die Mädchen sitzen schon am Tisch, als noch zwei Jungs dazukommen. Den einen kennt Conni nur zu gut von ihrem ersten Besuch auf dem Hof.
    „Hallo, Lars!”
    „Hi, Conni!”
    „Ich hätte gar nicht gedacht, dass du dich fürs Voltigieren interessierst”, meint Conni.
    „Ich auch nicht”, grinst Lars.
    „Aber als ich hörte, dass du kommst …”
    „Du bist extra gekommen, um mir wieder ein paar Streiche zu spielen, stimmt’s?”
    „Stimmt haargenau!”

    „Da bin ich ja mal gespannt”, lacht Conni. Sie nickt dem anderen Jungen zu. „Ich bin Conni. Und wie heißt du?”
    „Moritz”, sagt Moritz und beißt in einen Apfel.
    Sehr gesprächig scheint er nicht zu sein. Doch Frau Behrens hilft aus: „Moritz’ Vater hat letzten Monat hier die Tierarztpraxis übernommen”, erzählt sie. „Und habt ihr schon den wunderschönen Fuchs auf der Weide gesehen? Das ist Moritz’ Pony!”
    „Und das heißt bestimmt Max”, posaunt Liska dazwischen. „Dann sind es nämlich Max und Moritz!”
    Die Mädchen kichern. Moritz wird rot.
    „Heißt es etwa wirklich Max?”, fragt Conni ungläubig.
    „Was dagegen?”
    „Nö”, meint Conni und grinst.
    Für eine Weile sagt Moritz gar nichts mehr, während sich die anderen beim Essen fröhlich unterhalten. Doch dann entdeckt er Celinas gelben Blindenanstecker.

    „Eh, cool! Wo hast du denn den Button her? Den muss ich mir unbedingt auch besorgen. Den hefte ich mir vor dem nächsten Mathetest an: Tut mir leid, bin über Nacht erblindet – da kann ich leider nicht mitschreiben!”
    Er lacht. Den anderen bleibt die Luft weg.
    „Ich hab noch einen, wenn du willst”, sagt Celina.
    „Cool!” Moritz strahlt. Dann fällt sein Blick auf Celinas Blindenstock. „Eh”, stottert er. „Du bist doch nicht in echt blind, oder?”
    „Doch”, sagt Celina freundlich.
    Moritz’ Kinnlade klappt runter. „Was? Und du reitest hier mit?” Er schüttelt sich. „Ich fass es nicht! Mein Vater muss blechen, dass ich hier Voltigieren lerne, und jetzt machen wir Behindertensport!”
    Conni schnappt nach Luft. „Ja, Behindertensport! Und weißt du, wieso? Weil du behindert bist!”, faucht sie und zeigt ihm einen Vogel. „Und zwar da oben!”
    „Blöde Zicke”, zischt Moritz. Mehr fällt ihm momentan nicht ein.

    „Seid ihr jetzt fertig?”, fragt Herr Behrens streng. „Voltigieren ist ein Gruppensport, falls ihr es noch nicht wisst. Und wer nichts von Zusammenhalt, Vertrauen und Hilfsbereitschaft

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