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Constantine

Constantine

Titel: Constantine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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fieberhaft.
    Sie balancierte über die Kante bis zu der Tür, die nach draußen führte, der einzige Weg, um zu den drei Rotoren zu gelangen, die sich unablässig im Wind drehten. Hier könnte sie sich verstecken und durch die Tür verfolgen, ob Ana das –
    Zisch!
Eines der riesigen Blätter brauste in nächster Nähe an ihr vorbei und riss sie in seinem Sog beinahe mit sich. Starr vor Schreck presste sie sich mit dem Rücken an die gekrümmte Steinwand, viel zu panisch, um zu prüfen, ob Ana ihr folgte.
    »
Senhora
Bettencourt!«
    Sie kam tatsächlich. Solange verhielt sich ganz still, damit die junge Krankenschwester einfach wieder verschwand.
    »
Senhora
Bettencourt!« Die Tür öffnete sich langsam, und das Erste, was Solange erblickte, war weißer Samt.
    »
Senhora
! Tun Sie das nicht!« Anas braune Augen waren voller Mitgefühl; zweifellos glaubte sie, ihr Schützling hätte erneut vor, sich umzubringen. Es wäre nicht das erste Mal gewesen.
    Sie hielt das Zepter mit dem Samtfutteral hoch. »Woher haben Sie das denn? Wissen Sie, was das wert ist? Es gibt eine Geschichte dazu, eine Legende!« Ana bebte förmlich vor Aufregung.
    »Wovon redest du?«
    »Haben Sie das gefunden? Hier in der Mühle? Es ist …« Sie hob es an, als wollte sie es den Göttern zum Geschenk machen.
    »
Meins
.« Solange nahm es ihr ab.
    »Oh nein, Ma’am. Das gehört Portugal!« Sie ließ das Zepter los, allerdings nur um Solange mit einer Hand zurück in das Gebäude zu ziehen. »Es gibt da Geschichten, Madame, Sie ahnen ja nicht, was Sie da entdeckt haben. Hier! Auf unserer Farm! Sie werden berühmt werden!« Das Mädchen strahlte im Mondlicht. »Sie werden der berühmteste Mensch in ganz Portugal sein. Das wird in einem Museum ausgestellt werden und durch die ganze Welt reisen!«
    Solange hatte etwas anderes damit im Sinn.
    »Kommen Sie«, sagte Ana, Aufregung und Mitleid leuchteten in ihren Augen. »Kommen Sie wieder herein,
Senhora
. Sie halten sich jetzt schon seit Monaten so gut. Sie brauchen das doch gar nicht.«
    Als Ana sich umdrehte, um sie mit sich nach drinnen zu ziehen, packte Solange das Zepter und schob den massiven Diamantengriff hinter Ana. »Nein, wirklich nicht.«
    Der Stoß war fest und heftig; Solange hatte keine Ahnung gehabt, dass sie so viel Kraft besaß. Während Ana keuchend und fuchtelnd Halt suchte, schlug Solange noch einmal mit dem Riesendiamanten in den Rücken der jungen Frau, sodass sie stolperte.
    Einen Sekundenbruchteil lang schien Ana in der Luft zu schweben, lange genug, um Solange in die Augen zu sehen und zu begreifen, was hier geschah. Dann kippte sie nach vorne, das gigantische Mühlenblatt fegte sie zur Seite und sie stürzte mit wehender Bluse in die Tiefe, dem Tod entgegen, und ihr Schrei verhallte im Wind.
    Ihr Aufprall ging im Tosen der Wellen und dem unablässigen Ächzen der Mühle unter.
    Solange drückte das Zepter an sich.
All diese Macht
.

5
    Das Klopfen an seiner Tür überraschte Con, ebenso der kurze Stich der Enttäuschung, als er merkte, dass nicht Lizzie draußen stand. Ob sie immer noch mit Paxton unterwegs war?
    Mit kokettem Lächeln hob Alita die Ecke einer Serviette, die über dem Teller auf ihrer Hand lag. »Es wäre unverzeihlich, wenn du Bradys Bacardi-Schoko-Torte verpasst, nur weil du den Fund bewachen musst.«
    »Das ist aber nett von dir.« Er nahm den Teller entgegen, und sie hob eine Braue, als wartete sie darauf, dass er sie hereinbat. Er hatte sich heute schon ausgiebig mit Kenny und Walt Brubaker unterhalten und zumindest ein paar Minuten mit Dave, dem Divemaster. Vielleicht war es jetzt an der Zeit, Taucher-Barbie auszuhorchen. »Hattest du schon ein Stück? Ich teile gern.«
    Ihre Grübchen vertieften sich. »Ich hatte gehofft, dass du das sagst, denn ich habe das letzte Stück für dich gerettet. Walt sah aus, als wollte er mich mit der Gabel erstechen, als ich es genommen habe.«
    Con trat zur Seite, um sie hereinzulassen, und ließ seinen Blick über ihre hautengen Jeans und das knappe Top wandern. »Ich werde den Eindruck nicht los, dass Brady das beliebteste Crewmitglied an Bord ist.«
    »Er ist ein fantastischer Koch«, sagte sie und atmete tief durch, während sie das Labor in Augenschein nahm. »Und Nachspeisen macht er nur, wenn wir einen wirklich großen Fund hatten. Als Motivation.« Sie wandte sich um und richtete ihre tiefblauen Augen auf Con, und eine dunkle Locke fiel ihr in die Grübchenwangen. »Wo ist es?«
    Das hatte ja nicht lange

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