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Constantine

Constantine

Titel: Constantine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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gedauert. »Eingeschlossen.«
    Sie deutete auf das Stück Torte. »Dafür darf ich doch mal einen Blick darauf werfen, oder?«
    »Ich weiß nicht.« Con zog einen Hocker unter dem Tisch in der Mitte des Raumes heraus, den er ihr anbot, und setzte sich selbst auf den Hocker daneben. »Ich habe noch nicht probiert.«
    Sie strich langsam mit einem Finger über die Creme und hielt ihn ihm mit aufreizendem Blick vor das Gesicht. »Dann koste doch jetzt mal.«
    Er schleckte ihr brav die Creme von der Fingerspitze, ohne das Gesicht zu verziehen. Er mochte Süßes nicht, ebenso wenig wie Frauen, die so rangingen wie sie. Trotzdem spielte er ihr Spiel mit, denn seine Aufgabe hier war noch nicht erledigt.
    »Sehr gut.«
    Sie lächelte, als hätte er ihr ein Kompliment gemacht und nicht den Kuchen gelobt. »Ich habe gehört, du warst bei den Navy Seals.«
    Er hatte es Kenny erzählt, der selbst bei der Navy gewesen war. »Das hat sich ja schnell herumgesprochen.«
    »Auf einem Boot mit zwölf Leuten, die rund um die Uhr zusammen sind? Aber hallo. Wie lange tauchst du schon?«
    »Schon seit einer Weile. Und du?«
    »Ein paar Jahre.«
    Er nahm ein kleines Stück von der Torte, wobei er die Verzierung liegen ließ. »Was hast du bisher gemacht?« Er wusste das natürlich. Sie hatte ihr Meeresbiologie-Studium an der University of Miami abgebrochen und einen Kapitän geheiratet, durch den sie dann mit dem professionellen Tauchen begonnen hatte; obwohl sie sich ein Jahr später wieder von ihm hatte scheiden lassen, war sie dabeigeblieben.
    »Ich bin Meeresbiologin.«
    Und eine Lügnerin. »Die nach Schätzen taucht.«
    »Hey, irgendjemand hier muss sich doch da unten auskennen. Ich weiß, ich sehe nicht aus wie eine Biologin. Dafür siehst du aus wie ein Navy Seal.«
    »Ich war nicht lange dabei«, sagte er. Die Vorstellung, dass die Leute ihn mit einer langen, schillernden Karriere als Elitesoldat verbanden, war ihm seit jeher zuwider gewesen. »Und wie bist du zum Tauchen gekommen?«
    »Wie Frauen typischerweise ihr Leben ändern.«
    »Durch einen Mann?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Klar. Allerdings gibt es ihn nicht mehr.«
    »Aber du tauchst immer noch.«
    »Es ist wie eine Sucht, weißt du.« Sie tippte mit dem Fingernagel auf die Serviette. »Jetzt lass mich schon sehen. Es ist nicht gegen die Regeln, dass ich es anschaue.«
    Er schob den Hocker zurück, um den Schrank aufzuschließen. »Ganz schön viele Regeln auf diesem Boot, was?«
    »Wenn Judd Paxton zahlt, halten wir uns an jede Regel.« Sie trat neben ihn, so nah, dass sie ihn streifte, und lächelte keck. »An die allermeisten jedenfalls.«
    Con öffnete die stahlverstärkte Tür und nahm das Medaillon heraus, das den Nachmittag über in einer Essiglösung gelegen hatte und anschließend von Charlotte Gormans kundigen Händen bearbeitet worden war. Das Gold war frei von Korallenresten und schimmerte wie neu, und auch die Edelsteine waren annähernd makellos.
    »Charlotte will es noch einmal reinigen.« Er drehte es, damit sie es betrachten konnte. »Ist es nicht ein Prachtstück?«
    Sie nickte, und ihre Augen weiteten sich vor Bewunderung. »Und ein wertvolles noch dazu.«
    »Hast du so was schon mal gesehen?«, fragte er.
    »Nein.« Sie fuhr mit dem Finger über das Kreuz. »Da fragt man sich schon, was wir hier eigentlich suchen.«
    »Ja, nicht? Was denkst du denn?«
    Ohne den Blick von dem Schmuckstück zu nehmen, zuckte sie mit den Schultern. »Für die Flotten von 1715 und 1733 sind wir zu weit draußen, also ist es wahrscheinlich keines dieser Schiffe. Vermutlich ist es auch nicht in einem Hurrikan untergegangen, sonst läge es näher an der Küste.«
    »Irgendwelche Vorschläge?«, fragte er und sah sie offen an. Ein tiefer Blick brachte sie möglicherweise zum Reden.
    »Nein, keine Ahnung. Ich bin nur wegen des Geldes hier.«
    Er trat ein Stück zurück. »Ich dachte, es wäre wie eine Sucht.«
    »Ich bin süchtig nach Geld.« Lachend lehnte sie sich in den freien Raum, den er zwischen ihnen geschaffen hatte. »Ist das etwas, das du unattraktiv findest?«
    »Dazu will ich lieber nichts sagen.« Er legte die Brosche zurück auf das Kissen, das Charlotte dafür gemacht hatte, doch Alita nahm seinen Arm, um ihn aufzuhalten.
    »Willst du es noch mal sehen?«, fragte er.
    »Ich wollte nur …« Sie beugte sich vor und legte sich mit ihrer Schulter auf seinen Arm. »Ich wollte gern ein Foto davon machen.«
    Noch jemand, der fotografieren wollte? »Keine Chance,

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