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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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war nicht so einfältig, wie er dachte.
    Â»Meine Mitarbeiterin weiß, was sie tut«, entgegnete er, ohne sich dessen sicher zu sein.
    Â»Wenn es um Steiner geht, würde ich für das heiße Häschen keine Hand ins Feuer legen.«
    Â»Wie kommst du darauf? Was hat Steiner schon wieder angestellt?«
    Plötzlich waren alle Augen auf das Arthur Winter gerichtet. Er schien unter den Blicken zu schrumpfen, sein gelbes Gesicht färbte sich noch gelber.
    Â»Was glaubst du, warum der arme Kerl sich gelb säuft?«
    Â»Seine Frau Andrea?«, stellte Schnur eine Gegenfrage.
    Â»Richtig! Für Steiner war es nur ein kurzes Zwischenspiel. Aber für unser Wintergoldhähnchen war es der Weltuntergang«, antwortete Oliver West von seinen Tisch in der Ecke aus. »Steiner hat die Affäre bestimmt schon lange vergessen, weil er inzwischen tausend andere Frauen verführt hat.«
    Â»Ist das der Grund, warum niemand Harald Steiner hier haben will?«
    Â»Das Gegenteil ist der Fall«, übernahm nun Arthur Winter das Sprechen. »Vermutlich ist er genau deshalb hier gelandet.«
    Â»Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.«
    Â»Otto Siebert, der alte Schwerenöter, hat ihm zu dem Posten verholfen. Gleich und gleich gesellt sich gern. Siebert hatte schon immer eine Schwäche für schöne Frauen – genau wie Steiner.«
    Â»Siebert ein Schwerenöter?«
    Â»Der ist der Schlimmste von allen, dabei hatte er eine Frau, die so schön war wie eine Märchenprinzessin«, schmachtete der besoffene Mann.
    Â»Erinnerst du dich nicht mehr an Schneewittchen?«, fragte Helmut Brack. »Ihre Haut schneeweiß und ihr Haar pechschwarz. Wir hatten sie bewundernd angehimmelt, wenn wir sie im Wald antrafen. Aber sie zog weiter, als gäbe es uns nicht – fast so, als sei sie nicht von dieser Welt.«
    Â»Natürlich erinnere ich mich.« Schnurs Gehirn war zwar vernebelt, aber so eine Frau vergaß er nicht. Er war dabei, während sie auf die Frau gestarrt hatten wie ein Verdurstender auf ein Glas Wasser. Ihre Reaktion war nur verständlich. Das Verhalten der dummen Jungen musste eine einsame Frau im Wald verängstigen.
    Â»Was ist aus ihr geworden?«
    Â»Das weißt du nicht mehr?«
    Â»Nein! Würde ich sonst fragen?«
    Â»Sie hat sich erhängt.«
    Â»Oh! Wann war das?«
    Â»Kurz nachdem ihr Sohn Moritz aus den Händen der Entführer befreit worden war«, antwortete Helmut Brack.
    Â»Das ist seltsam. Da gab es doch keinen Grund mehr«, stutzte Schnur.
    Â»Vermutlich hatte es andere Gründe«, meldete sich wieder Arthur Winter zu Wort. »Otto Siebert konnte noch nie die Finger von den Frauen lassen. Weder vor der Entführung noch danach. Das beweisen die Früchte seiner Triebe.«
    Â»An wen denkst du da?«
    Â»Halt die Klappe!«, kam es drohend von Rolf West.
    Â»Da hörst du es ja«, lachte der gelb angelaufene Mann. »Wie du ja schon weißt, bekam Doris das erste Kind, bevor sie mit Rolf verheiratet war.«
    Â»Du willst damit sagen, dass Bernd Schumacher Otto Sieberts Sohn ist?«

Kapitel 13
    Schweißgebadet wachte Steiner auf. Hatte er den Schuss wirklich gehört oder war es nur ein schlechter Traum? Der Anblick seines aufgebrachten Hundes, der vor seinem Bett mit der Leine im Maul hin und her lief, war Antwort genug.
    Moritz vertrieb seine Müdigkeit. Er tippelte aus dem Schlafzimmer. Steiner hörte das Tack Tack seiner Pfoten auf dem Parkettboden in der Diele. Zurück kam er mit Steiners linkem Schuh im Maul.
    Nun gab es kein Halten mehr. Es war wirklich ein Schuss gefallen. Moritz wollte zu seinem Einsatz.
    Als Steiner endlich angezogen und mit Hund an der Leine die Haustür öffnete, trafen ihn unvermittelt eiskalte Regentropfen. Das für November ungewöhnlich schöne Wetter war vorbei. Schnell kehrte er ins Haus zurück und zog sich sein schwarzes Regencape über. Moritz’ Ungeduld wuchs.
    Im Regen fühlte sich Steiner zunächst orientierungslos. Wenn er den Knall richtig lokalisierte, kam er aus der Richtung der Schwedenschanzen, den stummen Zeugen keltischer Besiedlung auf dem Limberg. Lediglich die südöstlichen Ausläufer der Hochfläche mussten zur damaligen Zeit durch Wälle geschützt werden. Die anderen Seiten waren durch steile Berghänge uneinnehmbar. Zwischen den Schanzen finden sich heute noch Reste einer Zisterne, die den Namen

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