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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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Ortskundiger fertig, der zudem Jagdkenntnisse besaß.
    War Bernd Schumachers Mörder ihm auf den Fersen?

    Den Rest der Nacht verbrachte er hellwach in dem Haus, das für ihn plötzlich viel zu groß geworden war. Kein Hund an seiner Seite, der ihn mit seinen treuen Augen ansah, der seine Streicheleinheiten genoss, der ihm mit seinem Bellen zeigte, was zu tun war, der mit seiner bloßen Anwesenheit Steiner die Gewissheit gab, dass er gebraucht wurde. Das Gefühl hatte ihn aufgerichtet, als er vor fünfzehn Jahren seinen Einsatz versiebt hatte, als durch seine Schuld Menschen starben, als durch diesen Unglücksfall auch sein Schicksal besiegelt wurde und seine Frau ihn mit seiner Tochter verließ. Eine Sekunde, die alles veränderte, und seitdem keine einzige Sekunde, in der er nicht daran erinnert wurde.
    Ohne seinen Hund fühlte er sich wie ein halber Mensch. Moritz, der Ursprung allen Übels, war selbst zum Opfer geworden. Jetzt klammerte sich Steiner noch mehr an die alte Geschichte, wie er zu dem Hund gekommen war. Die Abwesenheit des Tieres machte alles nur noch schlimmer. Moritz war damals ein Welpe, klein, schutzbedürftig und mutterseelenallein. Steiner hatte keine Sekunde gezögert, hatte den Hund und somit die Verantwortung für ihn übernommen und es bis heute nicht bereut.
    Und nun bangte er um das Leben dieses Tieres, das für ihn so wichtig geworden war. Seine beste Zeit war vorbei. Aber musste es wirklich so enden?
    Er hörte ein Knacken am offenen Schlafzimmerfenster. Erschrocken wich er zurück und lauschte. Gleichmäßig rauschte der Regen. Aber da war noch etwas – ein Platschen, das sich deutlich von den Regentropfen abhob. Von der Seite näherte sich Steiner dem geöffneten Fenster und verschloss es. Schlagartig kehrte Ruhe ein. Aber beruhigen konnte ihn das nicht.
    Wie ein Tiger im Käfig wanderte er von Zimmer zu Zimmer, bis ihn die Müdigkeit übermannte, er sich auf einen unbequemen Sessel im Wohnzimmer niederließ und dort einschlief.
    Als er aufwachte, war es hell.
    Seine erste Handlung war ein Anruf in der Tierklinik.
    Die junge Tierärztin war sofort am Apparat und sprach die tröstenden Worte aus, auf die er gehofft hatte: Moritz hatte den Eingriff gut überstanden.

    Auch an diesem Morgen verweigerte seine Haushälterin den Dienst. Das leere Haus hielt Steiner keine Sekunde länger als nötig fest. Kurzerhand beschloss er, in der Papeterie Kern zu frühstücken. Der Besitzer zählte bestimmt schon hundert Lenze, dachte Steiner jedes Mal mit Erstaunen, wenn er den kleinen, schrumpeligen Alten sah. Aber aus dem verwitterten, eingefallenen Gesicht blickten zwei wachsame Augen, denen nichts entging. An seinem Kopf, den nur noch ein kleiner weißer Haarkranz schmückte, waren zwei große Ohren, die alles hören konnten. Kern war die lebende Dorfpost, ihm entging nichts, was im Ort geschah. Deshalb wählte Steiner dieses ungewöhnliche Ambiente, um seinen Kaffee zu trinken. Er hoffte, etwas zu erfahren, was ihm einen Hinweis auf den nächtlichen Fallensteller gab.
    Gähnende Leere herrschte in dem kleinen Geschäft. Steiner stellte am einzigen Stehpult neben der kleinen Theke seinen Kaffee ab, ließ den Blick über die Regale schweifen, die vollgestellt waren mit Schulheften, Blöcken, Malbüchern. Dazwischen prangte die Bildzeitung mit großem Foto einer halbnackten Frau, daneben die Saarbrücker Zeitung mit einem Artikel über die Jagd.
    Neugierig nahm Steiner ein Exemplar und begann zu lesen: »Thema Jagd erhitzt die Gemüter.«
    Â»Gegner der Jäger stoßen bei Infotag in Saarlouis auf viel Interesse, aber auch auf Kritik«, ging der Artikel weiter. Dann las er Sprüche, wie »Jagd ist Mord« oder »Schluss mit dem Krieg in unseren Wäldern.«
    Wie weit waren die Jagdgegner bereit zu gehen, fragte sich Steiner und rief sich den Schrecken der letzten Nacht in Erinnerung.
    Der alte Kern sah, welchen Artikel er gerade las. Dazu bemerkte er: »Die machen alles nur noch schlimmer.«
    Â»Sie sind nicht der Einzige, der das so sieht.«
    Â»Ich weiß genau, was da oben auf dem Limberg los ist«, murrte der Alte. »Seit Sie hier sind, gibt es keine Ruhe mehr. Dabei war hier schon immer ein Förster; irgendwer muss den Wald von Villeroy in Schuss halten.«
    Â»Ihre Einstellung in Ehren. Sagen Sie das bitte mal den Leuten im Dorf!«
    Â»Die

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