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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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Kerle machen einen auf Jagdgegner, dabei haben sie selbst genug Dreck am Stecken.«
    Steiner horchte auf. Das Gespräch wurde interessant.
    Â»Dieser Helmut Brack ist Polizeibeamter. Aber privat baut er Fallen, die schlagen einem Menschen die Knochen durch.«
    Â»Der gefallene Helmut?«
    Â»Die, die es besser wissen, nennen ihn den Fallen-Helmut, weil er für seine Fallen berühmt ist.«
    Das passte zu dem heimtückischen Blendgatter quer über dem Wildwechsel, das fast das Ende seines Hundes bedeutet hätte.
    Â»Er bekam eine Anzeige wegen schwerer Körperverletzung«, hörte Steiner den Alten weitersprechen.
    Â»Als Polizist? Und hat seinen Arbeitsplatz immer noch?« Steiner staunte.
    Â»Die Anzeige wurde zurückgezogen, weil Fallen-Helmut ein ordentliches Schmerzensgeld bezahlt hat. Deshalb!«
    Steiner bestellte seinen nächsten Kaffee.
    Â»Und mich behandeln die wie einen Schwerverbrecher.« Steiner schüttelte den Kopf.
    Â»Sie wundern sich?« Kern schaute Steiner durchdringend von unten herauf an. »Ich denke da an unser Wintergoldhähnchen. Er war nicht immer so gelb im Gesicht.«
    Der alte Kern wusste wirklich alles. Die Leute im Dorf hatten nicht übertrieben. Steiner spürte, wie das Thema eine Wendung nahm, die ihm nicht gefiel. Schnell versuchte er, das Thema wieder auf die Jagdgegner zu lenken.
    Â»Wen hatte Fallen-Helmut mit seiner Falle verletzt?«
    Aber der kleine Alte wischte die Frage weg wie eine lästige Fliege. Stattdessen fragte er mit listiger Stimme: »War es nicht Otto Siebert, der Besitzer der Hessmühle, der Ihnen zu dem Job als Förster auf dem Limberg verholfen hat?«
    Steiners Versuch war gescheitert. Der Alte war dafür bekannt, dass er jedem unverblümt seine Meinung sagte. Ihm war es egal, ob er sich damit Freunde oder Feinde machte. Den Bewohnern blieb nichts anderes übrig, als es in Kauf zu nehmen. Sich mit Kern zu verfeinden bedeutete, sich den Informationsstrang abzuschneiden.
    Â»An dem Spruch ›Gleich und Gleich gesellt sich gern ‹ ist was Wahres dran.« Listig lachte Kern. »Siebert hat auch schon unter jeden Rock gegriffen. Man munkelt, dass ihr euch bei den Weibern abwechselt.«
    Es wurde immer unbehaglicher. Er trank hastig aus, als Kern weiter sprach: »Leider hat er mit seinen Söhnen kein Glück. Der eine wird zum Verbrecher, der andere zu dessen Opfer.«
    Â»Bernd Schumacher …« Weiter kam Steiner nicht mit seiner Frage, da fiel ihm Kern ins Wort: »Sucht ihr immer noch den Boss?«
    Verwirrt schaute Steiner den Alten an. Er sollte nicht lange im Ungewissen bleiben, da wusste er, wer der Boss war und dass er am gleichen Tag verschwunden war, als Bernd Schumacher getötet wurde. Das ließ Steiner an den Schuss denken, den er im Wald gehört hatte, kurz bevor er auf die Leiche in der Holzspaltmaschine stieß. Aber der Gedanke wurde mit Kerns nächster Bemerkung im Keim erstickt. Der Alte verzog sein faltiges Gesicht. Er kam Steiner ganz nah, als er flüsternd anfügte: »Er läuft immer in schwarzen Klamotten herum.«
    Steiner schaute an sich herunter. Dort stellte er genau das gleiche fest. Was wollte der Alte damit sagen?
    Â»Er benimmt sich auch seltsam. Man munkelt, dass er jetzt oben auf dem Limberg um das Feuer tanzt und Rache schwört und es allen zeigen will, weil er seine Entlassung als ungerecht empfunden hat.«
    Â»Ich habe dort oben noch keine Schwarzen Messen beobachtet.«
    Â»Die sind zu raffiniert. Die lassen sich nicht in die Karten schauen. Sogar die Polizei, vertreten durch unseren Barbarossa, blickt nicht durch.«
    Steiner starrte den Alten an.
    Â»Fragen Sie Ihren ehemaligen Kollegen doch selbst. Aber nicht jetzt – das ist noch zu früh. Er hat bestimmt einen Brummschädel.«
    Steiner dämmerte, wen Kern mit Barbarossa meinte.
    Mit seinen neuen Informationen verließ er die Papeterie. Sein nächster Weg führte in die Kirchhofstraße zu Jürgen Schnur. Kurz vor der Weggabelung zur Wilhelmstraße erblickte er den schwarz glänzenden Dienstwagen. Zu klingeln brauchte er nicht, der ehemalige Kollege stand schon in der Tür.
    Â»Na! Wie geht’s einem mit dickem Kopf?« grüßte Steiner süffisant grinsend.
    Schnur kratzte sich über sein unrasiertes Kinn. Die roten Bartstoppeln leuchteten im trüben Tageslicht. Daher also der Spitzname.
    Knurrend ließ Schnur den

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