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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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ihn an.
    Plötzlich schrie Oliver West los: »Jetzt kapier ich endlich, was da oben im Wald los war. Du hast versucht, Anne zu vergewaltigen.«
    Der Alte wurde blass.
    Â»Aber Anne war zu stark für einen besoffenen alten Mann wie dich.«
    Schnur sprach weiter: »Du brauchst auch nicht die Klappe aufzureißen. Du bist vorbestraft wegen Körperverletzung. Bei deinem Versuch, den gefällten Baum auf Harald Steiner fallenzulassen, hat es einen ahnungslosen Spaziergänger erwischt.«
    Oliver West wurde still.
    Â»Rohr-Pitt ist für dich auch nicht der richtige Name. Besser wäre Langfinger-Pitt. Du hast deinen Job bei Stahlbau-Rohre verloren, weil du beim Stehlen erwischt worden bist.«
    Der kleine dicke Mann in seinem viel zu engen Blaumann bekam einen hochroten Kopf, dass Schnur schon befürchtete, er könnte platzen. Aber das hielt ihn nicht davon ab, weiter aufzuzählen: »Unser Wintergoldhähnchen ist nicht vom Alkohol so gelb, sondern von richtigen Drogen wie Heroin. Und der Boss war nicht nur im Betrieb der Stahlbau-Rohre der Boss. Er glaubte, die Hilfsarbeiter zu seinem privaten Vergnügen ausnützen zu kö nnen und hat sie an seinem Auto und in seiner Wohnung alle möglichen Reparaturen machen lassen. Aber leider konnten die Türken und Pakistani genug Deutsch, um sich beim richtigen Chef zu beschweren.«
    Â»Bei den Ausländern solltest du den Mörder suchen«, brummte Rolf West. »Hier bei uns verschwendest du deine Zeit.«
    Â»Bernd Schumacher wollen wir nicht vergessen.« Schnur ließ sich nicht beirren. »Er war auch einer von euch. Er hat euch mit der Entführung von Otto Sieberts Sohn gezeigt, was ein echtes Verbrechen ist.«
    Â»In dem Fall hat dein ehemaliger Kollege das Gesetz selbst in die Hand genommen«, gab Rolf West böse zurück.
    Â»Hier vor allen Kumpeln Steiner schlecht machen – aber ihn heimlich im Wald treffen …« Weiter kam Schnur nicht, da fiel ihm Rolf West ins Wort: »Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Das war schon immer so und wird es auch bleiben! Ihr Bullen haltet doch zusammen, egal, was ihr auf dem Kerbholz habt.«
    Kurze Zeit herrschte Stille, die Helmut Brack unterbrach: »Du glaubst wohl, du wärst besonders schlau. Dabei weißt du nur die Hälfte.«
    Â»Worauf spielst du an?«
    Â»Auf die Befreiungsaktion unter der Leitung von Harald Steiner.«
    Schnur staunte. »Kann es sein, dass du die Akten durchgelesen hast?«
    Helmut Brack grinste Schnur an, rückte seine Krawatte zurecht und sprach: »Der Einsatz ging voll in die Hose, weil eine junge Frau aus dem Nichts auftauchte und ihren Hund zurückrufen wollte.«
    Â»Das wissen wir.«
    Â»Diese junge Frau, Lena Ambruch, wohnte ganz in der Nähe des Schrotthändlers, Saarbrücken-Burbach, Lindenhofstraße 98. Was sagt uns das?«
    Schnur konnte nichts darauf antworten.
    Â»Steiners Elternhaus steht genau daneben.«
    Â»Seine Eltern sind schon lange tot.«
    Â»Das Haus gehört ihm aber noch. Er kannte diese Frau. Er kannte auch den Hund. Wann läuft ein Hund einfach los? Wenn er jemanden sieht, den er kennt und begrüßen will.«
    Schnur schluckte. Der Dorfpolizist tischte dort Theorien auf, die bisher noch nicht aufgekommen waren.
    Â»Das ist reine Vermutung«, hielt er dagegen. »Glaubst du, wir hätten die Akten nicht selbst schon hundertmal studiert?«
    Â»Ja, das glaube ich. Steiner ist einer von euch. Wäre ihm ein Fehler nachzuweisen, würde die Presse euch ganz schön zusetzen. Deshalb haltet ihr die Hand darüber.«
    Â»Wir hatten nichts zu verbergen«, konterte Schnur, obwohl er sich nicht mehr wohl in seiner Haut fühlte. Helmut Brack war nicht der dumme Dorfpolizist, wie er angenommen hatte. Aber warum saß er hier und vergeudete seine Intelligenz?
    Â»Hinzu kommt, dass Lena Ambruch zur gleichen Zeit bei der Verkehrspolizei beschäftigt war. Soll ich noch mehr Zufälle aufzählen?«
    Â»Lena Ambruch war zur Zeit des Befreiungseinsatzes nicht im Polizeidienst tätig«, erwiderte Schnur, nahm sich aber gleichzeitig vor, das Gesagte genauer zu prüfen.
    Wieder grinste der Dorfpolizist und fügte an: »Für wie blöd hältst du mich eigentlich, Barbarossa?«
    Eine Weile schwiegen alle, bis Arthur Winter sagte: »Ich habe gehört, dein Sohn kommt dich in den Weihnachtsferien hierher

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